Deutsche Beteiligungs AG: Attraktiv für Langfristanleger
Die Deutsche Beteiligungs AG überzeugt weiterhin mit ihren Kennzahlen und ist nach wie vor ein attraktives langfristiges Investment. Dafür spricht womöglich auch, dass ein Großaktionär seinen Anteil an dem Unternehmen aufgestockt hat.
Dirk Roßmann, Gründer der Drogeriekette Rossmann, erhöhte seinen Anteil an der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) von 15,37 auf 20,12%. Er hatte sich 2008 erstmals mit 3% an der DBAG beteiligt. Ferner teilte er mit, dass die Investition als Langfristanlage gesehen wird und in den nächsten zwölf Monaten weitere Stücke erworben werden könnten. Wie es weiter hieß, will Roßmann weder in das operative Geschäft eingreifen noch wesentliche Änderungen bei der Kapitalstruktur oder der Dividendenpolitik forcieren. Der Vorstand der DBAG begrüßte die Aufstockung. Firmenchef Wilken von Hodenberg erläuterte, dass sich mit Roßmann ein sehr erfolgreicher deutscher Familienunternehmer als Ankeraktionär beteiligt habe, der mit dem Geschäft sehr vertraut sei, weil er sein eigenes Unternehmen über viele Jahre mit Beteiligungskapital aufgebaut habe. Zudem betonte er, dass durch die angekündigte langfristig orientierte Investition von Roßmann das langjährig erfolgreiche Geschäftsmodell der Deutschen Beteiligungs AG weiter gestärkt werde. „Dies ist ein sehr gutes Signal an die Aktionäre der DBAG sowie die Investoren der Parallelfonds“, so von Hodenberg.
Nur die Besten
Der Großaktionär ist offensichtlich weiterhin von den Geschäftsaussichten der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) überzeugt. Kein Wunder, gibt es doch klare Pluspunkte, die für die Gesellschaft sprechen. Zunächst einmal überzeugt die DBAG durch ihr Geschäftsmodell. Eigenen Angaben zufolge gehört sie zu den führenden deutschen Private-Equity-Gesellschaften (Beteiligungsgesellschaften) und zählt mit mehr als 40 Jahren Erfahrung zu den ältesten der Branche. Bei der Suche nach geeigneten Kandidaten fürs Portfolio konzentriert sich das Unternehmen auf Mittelständler aus Deutschland sowie den europäischen Nachbarländern mit einem Jahresumsatz von 50 bis 500 Mio. Euro. Der Fokus liegt dabei auf etablierten, profitablen Firmen mit einem bewährten Geschäftsmodell, die führende Marktpositionen mit ihren Produkten und Dienstleistungen innehaben und über aussichtsreiche Entwicklungsperspektiven verfügen. Mit Blick auf die Sektoren hat das Unternehmen insbesondere Firmen aus der Investitionsgüterindustrie und dem Industriedienstleistungssektor im Visier. Reichlich Expertise sammelte die DBAG in den vergangenen Jahren bereits im Maschinen- und Anlagenbau, in der Automobilzulieferindustrie, der Spezialchemie, der Mess- und Automatisierungstechnik sowie im Bereich besonders spezialisierter Dienstleistungen für die Industrie.
Fokus Management-Buy-outs
Je nach Branche, Größe und Ertragssituation der Unternehmen, liegt der finanzschuldenfreie Kaufpreis zwischen 50 und 250 Mio. Euro. Investiert wird einerseits mit eigenen Mitteln. Daneben werden Gelder von anderen deutschen und internationalen Investoren über die von der DBAG verwalteten Parallelfonds investiert. Sie zahlen dem Konzern eine Gebühr dafür, dass dieser ihnen die Beteiligungsgelegenheiten zuführt und deren Verwaltung übernimmt. Mit diesen Einnahmen deckt das Unternehmen einen Teil der laufenden Betriebskosten ab. Insgesamt verwaltet sie Beteiligungen mit einem Volumen von 900 Mio. Euro. Zum Portfolio gehören aktuell 18 Firmen, von denen sieben sogenannte Management-Buy-outs (MBOs) sind. Darunter versteht man die Übernahme einer Gesellschaft durch das aktuelle Management mit Unterstützung eines Finanzinvestors. MBOs sind mittlerweile das wichtigste und größte Geschäftsfeld der DBAG. Angesichts der sich hier bietenden Wachstumschancen soll auch künftig der Großteil der Mittel in derartige Mehrheitsbeteiligungen investiert werden. Jüngstes Mitglied ist die französische FDG-Gruppe (Dienstleistungsmanager für den Handel), die im Juni dieses Jahres im Rahmen eines solchen MBOs mehrheitlich erworben wurde. Die DBAG ist nun mit 15,5% und der Parallelfonds DBAG Fund V mit 64,1% beteiligt. Die übrigen Anteile halten hauptsächlich Mitglieder des Managements. Außer für MBOs ist die DBAG auch für Verkäufer, die die Abspaltung von Töchtern vornehmen, oder Familienunternehmer, die sich von ihren Firmen trennen wollen (Nachfolgeregelung), ein verlässlicher Partner.
Wachstumsfinanzierungen
Neben den genannten Geschäftsfeldern trägt die Gesellschaft der veränderten Situation am Beteiligungsmarkt Rechnung und will nun auch wieder Mittel für Wachstumsfinanzierungen anbieten. Hintergrund ist die zurückhaltende Kreditvergabe seitens der Banken nach der Finanzkrise. In dem Bereich Wachstumsfinanzierung sollen in den nächsten Jahren mindestens 200 Mio. Euro für Beteiligungen an etablierten deutschen Mittelständlern ausgegeben werden. Je Firma sind etwa 10 bis 30 Mio. Euro vorgesehen. An den gängigen Investitionskriterien der DBAG ändert sich dabei nichts. Allerdings wird man sich in diesem Bereich nicht mehrheitlich an den entsprechenden Firmen beteiligen, sondern diese bleiben mehrheitlich in Familienbesitz.
Hohe Liquidität, starke Bilanz
Mit der Strategie, auf wachstumsstarke, profitable und international ausgerichtete Unternehmen zu setzen, war die DBAG in den vergangenen Jahren erfolgreich. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider. So auch in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009/10 (bis Ende Oktober). Insgesamt verdiente die Gesellschaft 21,7 Mio. Euro nach Steuern. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 0,3 Mio. Euro angefallen. Der Vorstand zeigte sich im 9-Monats-Bericht ferner zuversichtlich für die nächsten Quartale. Er hob dabei die nach wie vor hohe eigene Liquidität hervor, durch die man in der Lage sei, bei den sich nun immer zahlreicher bietenden Investitionsmöglichkeiten zuzuschlagen. Damit würde das Potenzial für künftige Wertsteigerung des Portfolios geschaffen, was sich langfristig in einem höheren inneren Wert, also einem höheren Eigenkapital je Aktie der DABG, niederschlagen sollte. Ein klarer Pluspunkt ist zudem, dass die Gesellschaft praktisch schuldenfrei ist. Teure Refinanzierungen sind daher nicht nötig.
Fazit
Ein starkes Portfolio, eine erprobte und erfolgreiche Investitionsstrategie sowie die weiterhin positiven Aussichten für den Beteiligungsmarkt sollten der Deutsche Beteiligungs AG weiterhin gute Geschäfte bescheren. Dank der praktisch schuldenfreien Bilanz sowie einer hohen Liquidität ist sie ferner gut aufgestellt, um in den nächsten Jahren weitere Investitionsvorhaben zu finanzieren und somit den Wert des Unternehmens stetig zu steigern. Davon dürften auch die Aktionäre profitieren, beispielsweise durch eine weiterhin aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik. Alles zusammen bleibt die DBAG weiterhin eine vielversprechende Langfristanlage, zumal auch die Bewertung nach wie vor günstig ist. Legt man die durchschnittlichen Gewinnschätzungen beim Ergebnis je Aktie (EPS) für das im Oktober beendete Geschäftsjahr 2009/10 von 1,83 Euro zugrunde, liegt das KGV bei etwa 12. Dies ist keineswegs zu teuer. Zudem wird der Großteil des Kurses durch das Eigenkapital abgedeckt, was unterstreicht, wie viel Substanz in der Aktie steckt. Nach neun Monaten lag das Eigenkapital je Aktie bei 19,53 Euro. Ein Punkt, der sicherlich auch auf dem „Deutschen Eigenkapitalforum Herbst 2010“ in der nächsten Woche zur Sprache kommt, bei der sich auch die DBAG den Investoren präsentiert und sicherlich auf sich aufmerksam macht.