elexis: vielversprechende Nische
Der Spezialist für Fertigungsautomatisierung, Antriebstechnik und Qualitätskontrolle ist in einer vielversprechenden Nische tätig. Mit seinen Kompetenzen bei der Optimierung bestehender industrieller Prozesse könnte er selbst dem aktuellen nach wie vor wirtschaftlich schwierigen Umfeld trotzen.

Angesichts der zuletzt auszumachenden Entwicklungen an den weltweiten Finanzmärkten und den in den Fokus geratenen zu hohen Staatsverschuldungen dürfte künftig der Sparzwang zunehmen. Angefangen beim Staat, der durch Einschnitte bei den Ausgaben und wohl auch mit höheren Steuern zuschlagen wird, könnte sich dies belastend für den privaten Konsum und somit auch negativ auf die Unternehmen auswirken. Um sich dem herausfordernden Umfeld zu stellen, dürfte der Trend zur Optimierung der bestehenden industriellen Prozesse weiter anhalten und sogar zulegen. Künftig wird der wirtschaftliche Erfolg vor allem davon abhängen, wie flexibel die einzelnen Firmen auf Nachfrageschwankungen reagieren können, ist sich elexis sicher. Basis einer solchen flexiblen industriellen Fertigung sind effiziente und optimierte Prozessabläufe durch zunehmende Automatisierung.
Megatrends
Der Konzern leistet eigenen Angaben zufolge bereits seit Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Effizienzsteigerung und Qualitätssicherung. Wie es im Ausblick des Geschäftsberichtes 2009 heißt, wird die wirtschaftliche Zukunft auch künftig von der Nachfrage der Menschen nach qualitativ hochwertigeren und preisgünstigeren Produkten und damit zwangsläufig nach neuen Technologien geprägt sein. Zudem beeinflussen Megatrends, unabhängig von konjunkturellen Schwankungen, die Zukunft. Auf solche konzentriert sich elexis und fokussiert sich bei der Entwicklung seiner Produkte vorrangig auf die Bereiche Gesundheit, Mobilität und industrielle Fertigung. Indirekt werden ferner Umwelt und Konsum im Wandel angesprochen. Laut Vorstand ist damit die Basis für ein kontinuierliches und stetiges Wachstum geschaffen.
Störungsfreie Produktionsabläufe
Ein Beispiel für die Technologien des Konzerns sind Band- und Bahnlaufregelungen. Sie steuern Metallbänder und Warenbahnen in den Bereichen Stahl, Druck, Folie sowie Gummi und sorgen so für schnelle und störungsfreie Produktionsabläufe. Daneben überwachen qualitätssichernde Systeme die Prozesse. Sie prüfen, messen und durchleuchten, wodurch gewährleistet wird, dass die Produkte die gewünschten Eigenschaften haben und fehlerfrei sind. Dadurch wird der Ausschuss reduziert, was nicht nur Geld spart, sondern auch indirekt der Umwelt zugute kommt, lassen sich dadurch doch Energie und somit der Ausstoß von Treibhausgasen verringern. Ein weiteres Gebiet auf dem die Gesellschaft tätig ist, ist die Antriebstechnik. Sie bietet für Industriebremsen Komponenten, z.B. Lüftgeräte, elektronische Steuerungen, Elektrohydraulik und hydraulische Kompaktantriebe. Typische Einsatzgebiete sind die Hebe- und Fördertechnik in Häfen, Rohstoffminen und Kohlegruben. Abgerundet wird das Sortiment durch Lösungen für die Fertigungsautomatisierung im Bereich Kunststoff. Hier ist elexis Spezialist für Hochgeschwindigkeitsproduktionsabläufe in der Kunststoffindustrie, insbesondere der Spritzgießautomatisierung. Abnehmer kommen vor allem aus der Automobilindustrie, der Medizin- sowie der Verpackungstechnik.
Innovationsoffensive
Die Anlagen und Systeme sind gefragt. Damit dies so bleibt und die führenden Positionen am Markt verteidigt und ausgebaut werden, forciert elexis weiter die 2009 begonnene Innovationsoffensive. Neue Technologien beschränken sich dabei nicht nur auf bestehende Branchen. Erklärtes Ziel ist es, die Systeme auf neue Anwendungen zu übertragen. Die Innovationsoffensive sowie Kostenreduzierungen des Jahres 2009 zeigten zum Jahresauftakt 2010 erste Erfolge. elexis erzielte im ersten Quartal stabile Gewinne. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) entwickelte sich konstant und erreichte wie im Vorjahreszeitraum 1,4 Mio. Euro. Nach Abzug von Fremdanteilen blieben unter dem Strich 0,7 Mio. Euro Profit übrig und damit etwas mehr als vor einem Jahr mit 0,6 Mio. Euro. Beim Umsatz verbuchte das Unternehmen indes einen Rückgang von 33,2 auf 29,8 Mio. Euro. Und auch der Auftragseingang schrumpfte um 3,6% auf 34,8 Mio. Euro. Begründet wurden die rückläufigen Kennzahlen damit, dass sich die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise in den einzelnen Branchen und Wertschöpfungsphasen erst zeitversetzt zeigen. Die Diversifikation des Konzerns als wesentlicher Bestandteil der Firmenstrategie milderte somit zwar über den gesamten Verlauf der Rezession die wirtschaftlichen Auswirkungen durch eine zeitliche Verschiebung der branchenspezifischen Abschwünge ab. Diese zeitversetzten Entwicklungen zeigen sich nun aber auch im Aufschwung. Die sich erholende Weltwirtschaft schlägt sich somit noch nicht gänzlich in den Zahlen nieder.
Steigende Ergebnisse erwartet
Die Folgen des Krisenjahres 2009 werden auch im Jahr 2010 und darüber hinaus bemerkbar sein, hieß es bei Vorlage der Quartalsbilanz Anfang Mai. Der Vorstand erläuterte ferner, dass das erste Halbjahr 2010 noch unter schwierigen Vorzeichen steht, da noch nicht alle Geschäftsbereiche die Talsohle durchschritten haben. Hinzu kommt die oft zeitversetzte Nachfragebelebung. Für das Gesamtjahr erwartet er aber insgesamt steigende Umsätze und eine deutlich zunehmende Profitabilität. Dazu sollen die konsequenten Kosteneinsparungen aus dem Jahr 2009 beitragen. In erster Linie setzt man aber auf die strategische Ausrichtung auf innovative sowie nachhaltige Produkte und Technologien sowie deren Übertragung auf neue Anwendungen. Den Angaben zufolge ist 2010 für elexis somit ein Jahr des Übergangs und der Weiterführung der Innovationsoffensive sowie zahlreicher Schritte, die 2009 begonnen wurden, um die Ertragskraft nachhaltig zu stärken. Auf der Hauptversammlung am vergangenen Donnerstag nannte der Vorstand auch konkrete Prognosen. Er geht demnach für 2010 von einem Umsatzplus zwischen 7% und 11% aus. Die EBIT-Marge soll voraussichtlich zwischen 6% und 8% liegen. 2011 könnten es dann wieder mehr als 10% sein. 2009 hatte das Unternehmen 126 Mio. Euro umgesetzt, was einem deutlichen Rückgang von 26% entsprach und der verhaltenen Auftragslage in dem Rezessionsjahr geschuldet war. Dies wirkte sich auf die Erträge aus. Das EBIT schrumpfte von 24 auf 5,2 Mio. Euro und die EBIT-Marge sackte von 14,1% auf 4,2% ab. Trotz eines deutlichen Rückgangs von 13,5 auf 1,6 Mio. Euro beim Überschuss blieb elexis unter dem Strich aber profitabel.
Fazit
Elexis besetzt mit seinen Kompetenzen in den Bereichen Fertigungsautomatisierung, Antriebstechnik und Qualitätskontrolle eine vielversprechende Nische. Auf vielen Gebieten ist die Gesellschaft markt- und technologieführend. Diese gute Basis will sie nutzen und setzt mit weiteren Innovationen auf Megatrends, um künftig weiterhin profitabel zu wachsen. Daneben könnte die Optimierung der bestehenden industriellen Prozesse weiter anhalten und sogar zulegen. Im Krisenjahr 2009 war davon zwar noch wenig zu spüren, dank der breiten Diversifikation von Produkten und Märkten schlug sich die Gesellschaft aber wacker, was für einen nachhaltigen Erfolg des Geschäftsmodells sprechen und die Gesellschaft somit ihr seit 2003 eingeschlagenes profitables Wachstum, nach der Schieflage zur Jahrtausendwende und der erfolgreichen Restrukturierung, fortsetzen könnte. Langfristige Käufe sind aus fundamentaler Sicht somit erwägenswert.