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Europa: Spanien kurz vor Hilfegesuch?

Die negativen Nachrichten bezüglich Spanien reißen nicht ab. Zum einen gab es bezüglich der Konjunktur mit der stärker sinkenden Industrieproduktion im April (–8,3% nach –7,5% im März) ein weiteres Indiz für die wirtschaftliche Talfahrt.

BÖRSE am Sonntag

 

Die negativen Nachrichten bezüglich Spanien reißen nicht ab. Zum einen gab es bezüglich der Konjunktur mit der stärker sinkenden Industrieproduktion im April (–8,3% nach –7,5% im März) ein weiteres Indiz für die wirtschaftliche Talfahrt. Zum anderen bleiben die desolate Haushaltslage und vor allem die Bankenkrise Thema. Letztere wird immer mehr zu einem Problem und die bisherigen Schönfärbereien könnten in Kürze ein Ende haben. Anders als bislang immer wieder betont, könnte Spanien bald nicht mehr in der Lage sein, die Rettung der Banken aus eigener Kraft zu stemmen. Es kursierten zuletzt Annahmen, dass dafür bis zu 100 Mrd. Euro nötig seien. Angesichts der desolaten Haushaltslage wird die Möglichkeit, sich über die Finanzmärkte zu finanzieren, jedoch immer geringer, da das mangelnde Vertrauen zu nicht mehr bezahlbaren Konditionen führt. Beispielsweise musste das Land jüngst bei einer Anleiheauktion für zehnjährige Papiere mehr als 6% Zinsen bieten. Damit ist nun ein kaum noch akzeptables Niveau erreicht. Und es dürfte nicht besser werden. So hatte jüngst die Rating-Agentur Fitch die Kreditwürdigkeit Spaniens um drei Stufen von „A“ auf „BBB“ gesenkt. Insgesamt sieht es somit nach einem baldigen Showdown aus und vor dem Wochenende gab es bereits Spekulationen, dass das Land kurz davor stehen könnte, offiziell um finanzielle Hilfen zu bitten.