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Europa: Verfrühte Hoffnungen

Während Italien und Spanien den ersten Test am Anleihenmarkt im neuen Jahr bestanden haben, sich problemlos und relativ günstig Geld beschaffen konnten, sieht es in Griechenland weiterhin düster aus. Trotz der seit mehreren Monaten laufenden Verhandlungen über einen Schuldenschnitt sind laut internationalem Bankenverband IIF immer noch Kernpunkte ungelöst.

BÖRSE am Sonntag

Während Italien und Spanien den ersten Test am Anleihenmarkt im neuen Jahr bestanden haben, sich problemlos und relativ günstig Geld beschaffen konnten, sieht es in Griechenland weiterhin düster aus. Trotz der seit mehreren Monaten laufenden Verhandlungen über einen Schuldenschnitt sind laut internationalem Bankenverband IIF immer noch Kernpunkte ungelöst.

Die Zeit für ein Abkommen wird damit immer knapper. Nach Angaben des griechischen Vizefinanzministers drohen neue Finanzlöcher, falls nicht alle Investoren beim Schuldenerlass mitziehen. Wie groß die Löcher ohnehin sind, zeigen die jüngsten Daten. 2011 kletterte das Defizit, das inklusive Zahlungen aus den Verbindlichkeiten der Sozialversicherungen und den Krankenhäusern eigentlich noch höher ist, gegenüber dem Vorjahr um 0,8% auf 21,638 Mrd. Euro. Sämtliche Sparmaßnahmen, die zudem den wirtschaftlichen Abschwung Griechenlands beschleunigten, waren somit fruchtlos. Aber nicht nur wegen Griechenlands ungelöster Haushaltsprobleme dürften Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Schuldenkrise verfrüht sein. 2012 müssen viele Länder der Eurozone alte Schulden refinanzieren. Die Senkung der Kreditwürdigkeit von einigen Ländern durch S&P am Freitag, was die europäischen Aktienindizes wegen der diesbezüglichen Befürchtungen bereits im Vorfeld belastete, dürfte dabei nicht gerade hilfreich sein.