Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Aktien >

Alles dreht sich um den blauen Planeten

Immer weiter steigende Nutzerzahlen, explodierende Umsatzzahlen und andauernde Beliebtheit auch bei jungen Menschen. Internetgigant Facebook feiert sensationelle Erfolge und untermauert seine Position als Nonplusultra der Branche. Zuckerbergs Unternehmen scheint weiterhin unaufhaltsam. Und so geht die märchenhafte Geschichte des beispielslosen Aufstiegs eines Internet-Netzwerks furios weiter.

BÖRSE am Sonntag

Immer weiter steigende Nutzerzahlen, explodierende Umsatzzahlen und andauernde Beliebtheit auch bei jungen Menschen. Internetgigant Facebook feiert sensationelle Erfolge und untermauert seine Position als Nonplusultra der Branche. Zuckerbergs Unternehmen scheint weiterhin unaufhaltsam. Und so geht die märchenhafte Geschichte des beispielslosen Aufstiegs eines Internet-Netzwerks furios weiter.      
 
In Russland, dem flächenmäßig größten Land der Erde, leben etwa 145 Millionen Menschen. Rund 508 Millionen Menschen beträgt nach aktuellen Schätzungen die Bevölkerungszahl der EU. Die USA, das wohl mächtigste Land der Welt, bezeichnen hingegen knapp 320 Bürgerinnen und Bürger als ihr Zuhause. Addiert man diese drei gewaltig großen Zahlen kommt man nach Adam Riese auf eine noch gigantischere Summe von 973 Millionen Menschen. Diese Ziffer wird allerdings getoppt! Und zwar von China. Das Reich der Mitte zählt als bevölkerungsreichstes Land des Globus sagenhafte, schier unschlagbare 1,37 Milliarden Menschen. Und doch gibt es etwas, das sogar unvorstellbarer weise noch größer ist als China. Dabei handelt es sich um Facebook, den blauen Planeten, der in seinen ganz eigenen Sphären schwirrt. 1,44 Milliarden Menschen gehören diesem Phänomen mittlerweile an- Tendenz steigend. Dabei wird das soziale Netzwerk von fast 940 Millionen Menschen sogar täglich genutzt. Zudem gucken sich Facebook-Nutzer jeden Tag atemberaubende vier Milliarden Videos auf der Plattform an, während die Nutzer Tag für Tag märchenhafte 45 Milliarden Nachrichten über Facebook-Apps, zu denen neben dem Facebook Messenger beispielsweise auch der Dienst WhatsApp gehört, verschicken.
 
Angesicht dieser Kundenresonanz verwundert es wenig, dass Mark Zuckerbergs Social-Media Netzwerk ein wahrer Goldesel ist. Die Dimension des jüngsten Umsatzanstiegs dürften allerdings dann doch den einen oder anderen Experten verblüfft haben. So dokumentieren die kürzlich veröffentlichen Quartalszahlen einen satten Anstieg beim Erlös um 40 Prozent auf umgerechnet 3,3 Milliarden Euro. Besonders freut sich der 30-jährige CEO dabei über die Entwicklung der Werbeeinnahmen auf mobilen Endgeräten. Lange Zeit galt es als großes Problem Reklame auf den kleineren mobilen Bildschirmen zu platzieren. Inzwischen aber basieren stolze drei Viertel der Einnahmen auf eben diesen Werbemöglichkeiten. Wie die wachsenden Nutzerzahlen belegen, wurden dabei - zahlreicher Unkenrufe zum Trotz - überraschenderweise offenbar kaum Kunden verprellt.
 
Ebenfalls treu bleiben auch die jüngeren Nutzer. Trotz aufstrebender Konkurrenten wie Snapchat, Yik Yak, Vine oder Tumblr ist Facebook bei den Kindern und Jugendlichen weiterhin die klare Nummer eins. Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage von Pew bei Menschen zwischen 13 und 17 Jahren nutzen 71 % Facebook.  Aber damit nicht genug: Instagram, die Photo-Sharing App, die ebenfalls Facebook gehört, ist am zweit beliebtesten und wird von 52 % der Jugendlichen genutzt. Und fragt man nach der Plattform, die sie am häufigsten nutzen, nannten 41 % Facebook und weitere 20 % Instagram. Um weiterhin im Trend zu bleiben, wird auch stetig kräftig investiert. 30 Prozent der Einnahmen fließen daher umgehend in die Forschungs-und Entwicklungsabteilung.

So soll die „Facebook-Familie“, zu der neben bekannten Anwendungen wie Whatsapp oder Instagram neuerdings auch die vielversprechende Telefonanwendung Hello gehört, kontinuierlich vergrößert und weiterentwickelt werden. Dass dieser Prozess sehr kostenintensiv ist, belegen die jüngsten Gewinnzahlen. Aufgrund der hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie dem Bau neuer teurer Rechenzentren verringerte sich der Gewinn im abgelaufenen Quartal um 20 Prozent auf umgerechnet rund 480 Millionen Euro. Ein weiterer Wehrmutstropfen ist der starke Dollar. Da Facebook inzwischen über die Hälfte seiner Geschäfte außerhalb der USA erwirtschaftet, schmerzt dieser besonders. So schrumpfte die Summe der in Dollar umgerechneten Auslandseinnahmen um 190 Millionen Dollar oder sieben Prozentpunkte.
 
Die Mitglieder der Facebook-Führungsriege vermittelten bei der Bekanntgabe der jüngsten Zahlen allerdings nicht den Eindruck, als seien sie übermäßig besorgt. Im Gegenteil: Sie bleiben weiter hungrig auf neue Erfolgsmeldungen und blicken zuversichtlich in die Zukunft. „Für uns ist noch hohes Wachstum möglich. Unsere Zukunft wird extrem davon abhängen, wie sehr wir es schaffen, unsere Services zu verfeinern“, erklärt Geschäftsführerin Sheryl Sandberg. Ob Facebook bei diesem Vorhaben allerdings die Kosten in den Griff bekommt, bleibt die große Frage. Fürs Gesamtjahr 2015 rechnet das 2004 im Dunstkreis der berühmten Harvard-Universität gegründete Unternehmen mit einem Kostenanstieg zwischen 55 und 65 Prozent. Aber Zuckerberg wird auch weiter viel Geld investieren, um ja keine Trends zu verpassen- die Leute auf dem blauen Facebook-Planeten streben nun mal nach immer neuen Erweiterungen, Verbesserungen und Innovationen.

WIM