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Henkel: Eine saubere Sache

Die Aktie des Konsumgüterherstellers scheint gefragt zu bleiben. Sie erreichte jüngst neue Rekorde. Zudem schneidet sie im bisherigen Verlauf des Jahres 2012 innerhalb des DAX am besten ab. Dafür muss es Gründe geben. Das gut laufende Geschäft wird von den jüngst vorgelegten Quartalszahlen bestätigt. Zudem hob Henkel die Gewinnprognose für 2012 an. Die Aktie bleibt damit wohl eine saubere Sache und könnte auf anhaltendes Interesse seitens der Investoren stoßen.

BÖRSE am Sonntag

Die Aktie des Konsumgüterherstellers scheint gefragt zu bleiben. Sie erreichte jüngst neue Rekorde. Zudem schneidet sie im bisherigen Verlauf des Jahres 2012 innerhalb des DAX am besten ab. Dafür muss es Gründe geben. Das gut laufende Geschäft wird von den jüngst vorgelegten Quartalszahlen bestätigt. Zudem hob Henkel die Gewinnprognose für 2012 an. Die Aktie bleibt damit wohl eine saubere Sache und könnte auf anhaltendes Interesse seitens der Investoren stoßen.

Das Marktumfeld ist auch für Henkel schwierig und der Konsumgüterkonzern geht von einer weiterhin unsicheren gesamtwirtschaftlichen Lage aus. Den Angaben zufolge stellen vor allem die Auswirkungen der Schulden- und Finanzkrise in einer Reihe von europäischen Ländern Herausforderungen dar. Darüber hinaus dürfte der Wettbewerb hart bleiben. Dennoch zeigte sich Firmenchef Kasper Rorsted bei Vorlage der Quartalszahlen bezüglich der weiteren Geschäftsentwicklung zuversichtlich. Er bekräftigte daher einige der bisherigen Ziele und legte bei einem sogar noch nach. Das Unternehmen erwartet weiterhin ein organisches Umsatzwachstum zwischen 3% und 5%. Im Vorjahr hatte es 15,61 Mrd. Euro umgesetzt. Darüber hinaus soll die bereinigte Marge auf Basis des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 13% im Vorjahr auf 14% zulegen.

Gewinnprognose erhöht

Etwas optimistischer als bislang ist Henkel nun bei der Prognose für das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie (EPS). Hier konkretisierte der Vorstand das bisherige Ziel von mindestens +10% auf rund +15%. Basis dafür bilden Preiserhöhungen und die Anpassung der Strukturen an die sich stetig ändernden Marktverhältnisse, hieß es. Damit sowie durch eine weiterhin strikte Kostendisziplin will die Gesellschaft die negativen Auswirkungen der hohen Rohstoffkosten mehr als ausgleichen. Betrug das bereinigte EPS 2011 3,14 Euro je Vorzugsaktie, dürften 2012 somit 3,61 Euro drin sein. Die Planung scheint realistisch, im ersten Halbjahr wurden bereits 1,84 Euro erzielt. Dies waren 21,1% mehr als im Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal lag es mit 0,97 Euro sogar um 22,8% höher und verbesserte sich auch zum Wert des Vorquartals von 0,87 Euro.

Erneut starkes Quartal

Insgesamt verlief die Entwicklung im ersten Halbjahr sehr gut, wie sich aus den Zahlen ablesen lässt. Henkel erzielte einen Umsatz von 8,21 Mrd. Euro. Das organische Plus lag bei 4,3%. Das bereinigte EBIT kletterte um 17,6% auf 1,16 Mrd. Euro, was zu einer Erhöhung der EBIT-Marge von 12,7% auf 14,1% führte. Der bereinigte Nachsteuergewinn nach Anteilen Dritter legte um 21,3% auf 797 Mio. Euro zu. Zu der positiven Entwicklung hat das zweite Quartal beigetragen. Henkel knüpfte damit trotz des weiterhin schwierigen Marktumfeldes an die positive Tendenz zum Jahresauftakt an und erzielte in allen Konzernbereichen profitables Wachstum. Das Segment Wasch-/Reinigungsmittel mit hierzulande bekannten Marken wie Persil, Spee und Somat verzeichnete dabei mit 5,1% die stärkste organische Wachstumsrate und erreichte einen Umsatz von 1,15 Mrd. Euro. Im Segment Adhesive Technologies (Kleb- und Dichtstoffe, Produkte zur Oberflächenbehandlung), das mit seinem breit gefächerten Sortiment sowohl auf Lösungen für Handwerker und Konsumenten als auch für industrielle Anwender zielt und zu dem Marken wie Pritt, Pattex, Loctite, Ceresit und Technomelt gehören, legte um 3,6% auf 2,1 Mrd. Euro zu. Die Sparte Kosmetik/Körperpflege, in der Henkel Produkte in den fünf Gebieten Haare, Körper, Haut, Mundhygiene und Düfte unter Marken wie Schwarzkopf, Fa, syoss und Theramed anbietet, verzeichnete ein Wachstum von 2,8% auf 921 Mio. Euro. Insgesamt erhöhte sich der Konzernumsatz um 6,4% auf 4,21 Mrd. Euro. Das organische Wachstum lag bei 4%.

Gewinne gesteigert

Weil Henkel Belastungen wie höhere Rohstoffpreise durch Preiserhöhungen abfederte und gleichzeitig andere Kosten eindämmte, stieg auch das EBIT um 8,5% auf 583 Mio. Euro. Bereinigt um Sondereffekte wie Restrukturierungskosten verbesserte es sich sogar um 18,6% auf 609 Mio. Euro. Auf dieser Basis erhöhte sich die EBIT-Marge von 13% auf 14,5%. Nach Steuern blieb ein Profit von 412 Mio. Euro übrig und damit 9,9% mehr als im Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Überschuss nach Anteilen Dritter kletterte sogar um 22,4% auf 420 Mio. Euro. „Die guten Ergebnisse des zweiten Quartals sind auch Ausdruck der Fokussierung auf unsere strategischen Prioritäten, die wir weiter fest im Blick haben“, erläuterte der Vorstand. Dazu gehören unter anderem die Portfoliooptimierung sowie die Konzentration auf Topmarken, die kontinuierliche Entwicklung neuer sowie Weiterentwicklung bestehender Produkte, aber auch die Optimierung der Zulieferkette und verbesserte Prozesse und damit Einsparungen in Verwaltung und Organisation.

Wachstumsregionen besonders stark

Trotz der insgesamt starken Zahlen im zweiten Quartal spürte das deutsche Unternehmen auch die Auswirkungen der Krise im Euro-Raum, in dem immerhin mehr als ein Drittel der Umsätze generiert wird. Die Erlöse verringerten sich hier mit organisch 0,1% auf 1,43 Mrd. Euro allerdings nur marginal. In Osteuropa ging es unterdessen um 7,9% auf 771 Mio. Euro aufwärts. Zulegen konnte der Konzern außerdem in den Regionen Asien/Pazifik (+4,5% auf 657 Mio. Euro), Afrika/Nahost (+14,1% auf 279 Mio. Euro), Lateinamerika (+3,9% auf 270 Mio. Euro) und Nordamerika (3,8% auf 765 Mio. Euro). Henkel hob mit Blick auf die regionale Entwicklung die Wachstumsregionen Osteuropa, Afrika/Nahost, Lateinamerika und Asien (ohne Japan) hervor, die erneut besondere Impulse für das Umsatzwachstum setzen. In diesen Gebieten stiegen die Erlöse organisch um 8,1% auf 1,83 Mrd. Euro. Der Anteil am Konzernumsatz nahm damit zum Vorjahresquartal von 42% auf 43% zu.

Fazit

Mit den Produkten von Henkel lässt sich nicht nur gut waschen, reinigen und kleben, mit ihnen lassen sich auch gute Geschäfte machen, wie die jüngsten Quartalszahlen verdeutlichen. Zwar wird sich auch Henkel nicht dem schwierigen und vielleicht noch schwieriger werdenden Marktumfeld entziehen können, allerdings hat der Konzern seine Hausaufgaben gemacht, ist als Konsumgüterhersteller zudem nicht ganz so anfällig. Zudem ist er regional sowie bei seinen Erzeugnissen breit und solide aufgestellt und feilt zudem kontinuierlich an verbesserten Prozessen, um Kosten zu sparen. Insgesamt macht Henkel somit einen äußerst stabilen Eindruck. Zusammen mit der angehobenen EPS-Prognose sollte dies bei den Investoren die zuletzt mit den steigenden Aktienkursen zum Ausdruck gebrachte Zuversicht bezüglich anhaltend guter Geschäfte weiter nähren. Aus Anlegersicht könnte Henkel somit eine saubere Sache bleiben und damit auch spekulative Käufe rechtfertigen.

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