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Japanische Koi-Karpfen - die teuersten Fische der Welt

Einem deutschen Sprichwort zufolge macht der Hecht im Karpfenteich das Rennen. Nicht so in Japan. Dort es gelingt ausgerechnet einer Karpfenspezies, dem echten japanischen Koi - in der Landessprache "Nishikigoi" - weltweit viele Herzen der Liebhaber wahrer Luxusinvestments  zu erobern.

BÖRSE am Sonntag

Einem deutschen Sprichwort zufolge macht der Hecht im Karpfenteich das Rennen. Nicht so in Japan. Dort es gelingt ausgerechnet einer Karpfenspezies, dem echten japanischen Koi - in der Landessprache "Nishikigoi" - weltweit viele Herzen der Liebhaber wahrer Luxusinvestments  zu erobern.

Im Gegensatz zu vielen anderen Fischzüchtungen werden die Koi-Karpfen nicht zum Verzehr, sondern als reine Zierfische gezüchtet. Und dies mit langer Tradition. Die edlen Karpfen weisen ausgesprochen individuelle Merkmale in Farbvariation und Musterung auf, sind auffällig menschenbezogen und haben mit durchschnittlich 70 bis 80 Jahren eine sehr lange Lebenserwartung. Sie werden von ihren Besitzern liebevoll, ja, hingebungsvoll gepflegt.

Der gewisse Kultstatus, der den langlebigen Karpfen - das älteste Exemplar soll bereits über 200 Jahre zählen - zugesprochen wird, resultiert aus der Geschichte. Es ist dabei nicht abschließend geklärt, ob sie ursprünglich aus Japan, Korea oder China stammen. Erste schriftliche Erwähnungen fanden die kostbaren Fische jedoch schon vor weit über 2.000 Jahren in China, wo sie seither aufgrund ihrer Schönheit und der nachgesagten Gabe, Wasserfälle überwinden zu können, mit Eigenschaften wie Kraft und Stärke assoziiert werden. In Japan hingegen stehen die Kois symbolisch für Freundschaft und Liebe.

1,5 Millionen Euro für einen Fisch

Ende November finden sich im japanischen Ojiya, in der Idylle Niigatas, Züchter, Händler und Sammler aus der ganzen Welt ein, um sich vor Ort mit hochqualitativen Jungtieren einzudecken. Die Preise, die für einen Koi bezahlt werden, richten sich nach verschiedenen Kriterien: Herkunft des Fisches, seine Größe, Gewicht, aber auch Zeichnung, Hautstruktur und Alter spielen eine große Rolle. Ein in Deutschland gezüchteter Koi-Karpfen wird beispielsweise weitaus günstiger gehandelt als ein aus Japan stammendes Tier. Ein alter Fisch ist wertvoller als ein junger, denn erst mit zunehmender Altersreife entfaltet sich die charakteristische Farb- und Musterzeichnung in ihrer ganzen Pracht. Während für eine normale Züchtung im Durchschnitt 5.000 Euro für ein Exemplar verlangt werden, rangieren die Preise für Spitzenzüchtungen bei sage und schreibe rund 260.000 Euro. Für den bislang wertvollsten Koi der Welt wurden Angaben aus Sammlerkreisen zufolge umgerechnet 1,5 Millionen Euro gezahlt.