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KONE: Solides Geschäft mit Aufzügen und Rolltreppen

Die Aktie des finnischen Spezialisten für Aufzüge und Rolltreppen erreichte in der vergangenen Woche neue historische Höchstkurse. Für Kauflaune sorgten die steigenden Ergebnisse im ersten Quartal 2012 und die angehobenen Ziele für das Gesamtjahr. Vielleicht Punkte, die für weitere Zuwächse sorgen könnten. Also Anlass genug, Ihnen das Unternehmen erstmals in der BÖRSE am Sonntag vorzustellen.

BÖRSE am Sonntag

Die Aktie des finnischen Spezialisten für Aufzüge und Rolltreppen erreichte in der vergangenen Woche neue historische Höchstkurse. Für Kauflaune sorgten die steigenden Ergebnisse im ersten Quartal 2012 und die angehobenen Ziele für das Gesamtjahr. Vielleicht Punkte, die für weitere Zuwächse sorgen könnten. Also Anlass genug, Ihnen das Unternehmen erstmals in der BÖRSE am Sonntag vorzustellen.

KONE weiß, wie man Menschen und Güter in Gebäuden bewegt. Die 1910 als Werkstatt gegründete Firma, die sich in ihrer mehr als 110-jährigen Geschichte in verschiedensten Industriezweigen getummelt hat, zählt sich heute selbst zu den weltweit führenden Anbietern von Komplettlösungen rund um Aufzüge und Rolltreppen. Angefangen bei Planung und Design über Montage bis hin zur Wartung und Modernisierung bestehender Anlagen bietet die Gesellschaft ein Rundumpaket. Darüber hinaus bietet sie die herstellerunabhängige Wartung von Rolltreppen und Aufzügen sowie umfangreiche Services wie Prüfung, Störungsdienst, Reparatur und Modernisierung für Tore, Automatiktüren, Überladebrücken und Schranken. Schiebe- und Drehtüren für den Neubau komplettieren das Sortiment.

Maßgeschneiderte Services

Erklärtes Ziel ist es, Lösungen zu entwickeln, die den Anforderungen der zunehmenden Verstädterung gerecht werden. KONE setzt dabei alles daran, die Bewegung von Menschen innerhalb von Gebäuden so sicher, ruhig, energiesparend und komfortabel wie möglich zu gestalten. Beschäftigt werden etwa 35.000 Mitarbeiter in 800 Niederlassungen, die sich rund um den Globus in 50 Ländern befinden. Mit dem großen Filialnetz will KONE seinem Anspruch gerecht werden, Service von gleichbleibend hohem Niveau direkt bei den Kunden zu gewährleisten, und das für Anlagen aller Hersteller. Die Finnen haben sich dabei eine führende Position und einen großen Kundenstamm aufgebaut. Weltweit betreuen sie mit maßgeschneiderten auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden zugeschnittenen Serviceleistungen mehr als 700.000 Aufzüge und Rolltreppen sowie 340.000 automatische Türen. Zudem verlassen jedes Jahr etwa 60.000 neue Aufzüge und Rolltreppen die eigenen Werke.

Solide und profitabel

Das Geschäftsmodell der Finnen mutet nicht sonderlich spektakulär an, dennoch lässt sich damit solide und profitabel wachsen. Selbst in den vergangenen Jahren, die geprägt waren von der Finanzkrise und dem nicht immer einfachen konjunkturellen Umfeld, liefen die Geschäfte gut. So ist von 2007 bis 2011 der Umsatz kontinuierlich gestiegen, erhöhte sich insgesamt um 28,1% auf zuletzt 5,22 Mrd. Euro, was einer durchschnittlichen, jährlichen Steigerungsrate von etwa 7% entspricht. Grundlage dafür ist der vergleichsweise hohe Anteil der Konzernsparte Services, die das Wartungsgeschäft beinhaltet, das für regelmäßige und planbare Einnahmen sorgt, die zudem weniger abhängig von der konjunkturellen Entwicklung sind. Schließlich müssen Aufzüge und Rolltreppen selbst dann gewartet und repariert werden, wenn die Wirtschaft nicht brummt. 2011 entfielen 54% der Umsätze auf den Geschäftsbereich Services, zu dem neben der Wartung auch die Modernisierung gehört, und 46% auf das Neugeschäft. Darüber hinaus forcierte KONE das Wachstum in der Region Asien/Pazifik und der Anteil am Konzernumsatz kletterte von 2007 bis 2011 von 14% auf 27%. Abgesehen von den Einnahmen stiegen in den vergangenen Jahren auch die Erträge, und das überproportional. So hat sich von 2007 bis 2011 das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 321 auf 725 Mio. Euro mehr als verdoppelt, was einem durchschnittlichen Wachstum von etwa 31,5% entspricht. Noch stärker erhöhte sich der Nachsteuerprofit, der von 2007 bis 2011 von 180 auf 644 Mio. Euro zulegte. Das entsprechende Ergebnis je Aktie (EPS) kletterte von 0,71 auf 2,51 Euro.

Starker Auftakt

Wie der Vorstand jüngst bei Vorlage der Zahlen für das Auftaktquartal 2012 bekräftigte, will KONE auch im laufenden Jahr weiter bei Umsatz und Profit wachsen. Angesichts der Entwicklung im Zeitraum Januar bis März scheint der Konzern dabei auf Kurs zu sein. Er verbuchte Steigerungen bei allen wichtigen Kennzahlen. So kletterte der Umsatz zum Vorjahreszeitraum um 17,8% auf 1,24 Mrd. Euro. Um Wechselkurseffekte bereinigt lag das Plus bei 15,1%. Ohne Zukäufe nahmen die Erlöse um 12,9% zu. Wachstum verzeichnete der Konzern dabei in sämtlichen Regionen. Die größten Zuwächse gab es jedoch einmal mehr in Asien/Pazifik. Hier schnellten die Erlöse um 63,3% auf 375,7 Mio. Euro hoch. In der absatzstärksten Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) wuchsen die Einnahmen um 10,7% auf 660,6 Mio. Euro. In Nord- und Südamerika sank der Umsatz indes von 227 auf 205 Mio. Euro. Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche verbuchte der Konzern im Neugeschäft ein Umsatzplus von 27,5% auf 533 Mio. Euro. In der Sparte Services legten die Erlöse um 11,4% auf 708,3 Mio. Euro zu. Erfreulich im ersten Quartal war auch die Entwicklung der Erträge. Das EBIT kletterte um 11,8% auf 132,7 Mio. Euro. KONE profitierte dabei von den stabilen Erträgen im Servicesektor und dem starken Umsatzwachstum in Asien, sodass der Konzern höhere Materialkosten sowie gestiegene Personalkosten in Asien, aber auch den härter gewordenen Preiswettkampf auffangen konnte. Nach Steuern verdiente KONE 109,5 Mio. Euro und damit 10,6% mehr als vor einem Jahr.

Volle Bücher und angehobene Ziele

Aber nicht nur Umsatz und Gewinn wissen im ersten Quartal 2012 zu überzeugen. Zuversichtlich für die weitere Entwicklung stimmt auch die Orderlage. KONE verbuchte im Zeitraum Januar bis März ein Plus bei den Auftragseingängen von 30,7% auf 1,37 Mrd. Euro, wozu sämtliche Regionen beitrugen. Damit erhöhte sich der Auftragsbestand zum 31. März auf 4,84 Mrd. Euro. Der Vorstand zeigte sich mit der Entwicklung im ersten Quartal sehr zufrieden und blickte zudem zuversichtlich nach vorne. Angesichts der guten Auftragslage sowie des starken Wachstums in Asien wurden ferner die Ziele für das Gesamtjahr 2012 angehoben. KONE rechnet nun mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von 10% bis 15% nach bislang 8% bis 13%. Beim EBIT werden nun 750 bis 800 Mio. Euro erwartet nach bislang 730 bis 790 Mio. Euro. Daraus dürfte eine EBIT-Marge von 12,5% bis 13,9% resultieren. 2011 waren es 13,9%. Langfristiges Ziel sind 16%. Außerdem will das Unternehmen weiter schneller als der Markt wachsen.

Fazit

Das Geschäftsmodell von KONE mit der Produktion von Aufzügen und Rolltreppen sowie der Wartung dieser Transportmittel wirkt wenig spektakulär und nicht gerade fesselnd. Aus Investorensicht ist der Konzern dennoch einen Blick wert, hat er in den vergangenen Jahren doch unter Beweis gestellt, dass sich mit dieser Tätigkeit auch in schwierigen konjunkturellen Zeiten solide und profitabel wachsen lässt. Das Unternehmen scheint auf Kurs, diese Entwicklung auch 2012 fortzusetzen. Dafür sprechen das starke erste Quartal und die nach oben angepassten Prognosen. Davon zeigten sich auch die Investoren überzeugt, wie der kräftig steigende Aktienkurs in der vergangenen Woche untermauert. Aus charttechnischer Sicht kletterte er dabei über den bisherigen, im Februar dieses Jahres markierten Rekord von 45,91 Euro. Sollte sich dieser Ausbruch als nachhaltig erweisen, könnte dies für weiter steigende Notierungen sprechen. Zusammen mit den fundamentalen Fakten könnten daher spekulative Käufe erwägenswert sein. Ein erstes mittelfristiges Kursziel könnte die Region um 53 Euro darstellen.