NEXUS: Bleibt auf Wachstumskurs
Die jüngst vorgelegte Halbjahresbilanz kam bei den Investoren sehr gut an, wie der kräftige Kurssprung impliziert. Damit näherte sich der Aktienkurs dem bisherigen Allzeithoch von Anfang April. Weil NEXUS mit dem langfristig aussichtsreichen Geschäftsmodell auch künftig den profitablen Wachstumskurs fortsetzen sollte, scheinen neue Kursrekorde in greifbarer Nähe.
Der auf das Gesundheitswesen spezialisierte Software-Konzern hat im ersten Halbjahr 2012 seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Erzielte er im ersten Jahresviertel ein kräftiges Umsatzplus zum Vorjahreszeitraum von 18,3% auf 13,9 Mio. Euro, lag die Steigerungsrate im zweiten Quartal mit 16,2% auf 14,9 Mio. Euro zwar etwas niedriger, war aber dennoch stark. In den ersten sechs Monaten kletterte der Umsatz um 17,2% auf 28,8 Mio. Euro. Dazu beigetragen hat die Konsolidierung der 2011 erworbenen französischen Firma Optim. Mit dem Anbieter von Software für die Bereiche OP- und Sterilisationsmanagement im Krankenhaus verstärkte NEXUS das Portfolio. Darum bereinigt stieg der Umsatz organisch um 7,2%.
Gefragte Software
NEXUS verdient sein Geld mit medizinisch-klinischen Informationssystemen. Damit können administrative, medizinische und pflegerische Daten erfasst und ausgewertet werden, mit dem Ziel, die Arbeitsprozesse in Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken und Langzeiteinrichtungen zu verbessern und zu optimieren, um letztlich Kosten zu sparen. Das Unternehmen zählt sich selbst zu den führenden Anbietern von Informationstechnologie im Gesundheitswesen. Haupteinnahmequelle ist der Verkauf von Software. Sie trug im ersten Halbjahr 93,2% zum Gesamtumsatz bei. Konkret waren es 26,8 Mio. Euro und damit 19,7% mehr als vor einem Jahr. Im Bereich Services verringerten sich die Erlöse indes um 9,2% auf rund 2 Mio. Euro.
Höhere Qualität und geringere Kosten
Mit seinen Produkten trifft NEXUS den Nerv der Zeit. Vor dem Hintergrund knapper öffentlicher Kassen und steigender Kosten im Gesundheitswesen setzt das Unternehmen mit seinen Produkten auf die Steigerung der Qualität und die Reduzierung der Kosten medizinischer Prozesse. Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen sollen damit kundenfreundlicher, effizienter und wirtschaftlicher betrieben werden. Abgesehen von der nötigen Modernisierung von Gesundheitseinrichtungen der öffentlichen Hand ist der Druck bei den privaten Betreibern groß, die Abläufe in ihren Häusern zu optimieren, um die Renditeerwartungen zu erfüllen. Ein weiterer Faktor für die steigende Nachfrage nach effizienten Software-Lösungen ist der zunehmende Datenaustausch zwischen Hausärzten, Fachärzten und Kliniken. Dadurch entstehen sogenannte Gesundheitsnetzwerke, was gleichzeitig die Notwendigkeit von standardisierten Systemen erhöht. Die Nachfrage nach Software-Lösungen zur Effizienzsteigerung ist nicht nur in Deutschland groß. Auch in vielen anderen Ländern wird verstärkt in die Modernisierung des Gesundheitswesens investiert. NEXUS ist daher auch außerhalb des Heimatsmarktes, insbesondere in der Schweiz und in Frankreich, aber auch in den USA und im Nahen Osten aktiv und baut hier Präsenz und Marktstellung aus, um die sich bietenden Chancen zu nutzen. Die schlägt sich auch im Anteil des Auslandumsatzes nieder, der im ersten Halbjahr weiter von 44,7% auf 47,5% zunahm.
Gewinne gesteigert
Positiv entwickelte sich auch die Ertragslage in den ersten sechs Monaten 2012. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verdiente NEXUS mit 5,8 Mio. Euro 6,8% mehr. Unter dem Strich blieben 2,9 Mio. Euro übrig, was einem Anstieg von 7,4% entspricht. Die im Vergleich zum Umsatz unterproportionale Entwicklung der Erträge basiert auf Integrationskosten, der Marktentwicklung in Frankreich und dem Aufbau des neuen Segmentes Heimsoftware in Deutschland. NEXUS setzt bei Letzterem darauf, dass Alten- und Pflegeheimbetreiber die Herausforderung meistern müssen, soziales und wirtschaftliches Handeln zu verbinden. Dadurch steigt die Nachfrage nach innovativen Technologien zur Prozessoptimierung und Qualitätssteigerung. Darüber hinaus kommen neue Anforderungen der Bewohner an Kommunikationsunterstützung und Nutzung moderner Medien hinzu. Das Unternehmen hat beide Aspekte kombiniert und neben einer vollständig überarbeiteten Komplettlösung für Heimbetreiber auch eine innovative Kommunikationsplattform für Bewohner entwickelt.
Innovativ, schnell und flexibel
Damit zeigt NEXUS einmal mehr seine hohe Innovationskraft, die, ebenso wie die Fähigkeit, schnell und flexibel auf individuelle Kundenwünsche einzugehen, zu den großen Stärken zählt. Sie sind auch Faktoren der erfolgreichen Geschäftsentwicklung in der Vergangenheit sowie wohl auch für künftig gute Geschäfte. Hinzu kommt ein zuträgliches Umfeld. Die Informationstechnologie im Gesundheitswesen ist ein aussichtsreicher Bereich des IT-Sektors, der in den nächsten Jahren weiterhin kräftig wachsen dürfte. NEXUS hat sich auf diesem Gebiet frühzeitig positioniert und eine starke Marktstellung erarbeitet, was sicherlich Wettbewerbsvorteile bietet. Dazu gehört ein umfangreiches Produktportfolio. Die Software-Systeme bestehen dabei aus verschiedenen Modulen, die sich individuell kombinieren lassen, um den komplexen Anforderungen maßgeschneidert Rechnung zu tragen. Kernprodukt ist das Krankenhausinformationssystem (KIS). Zu diesem Komplettsystem für somatische Einrichtungen gehören die interdisziplinäre, medizinische Patientenakte zur effizienten Verwaltung von Patientendaten und zur zeitsparenden Dokumentation des Behandlungsverlaufs sowie viele verschiedene Module, unter anderem für Behandlungsmanagement, Termin- und Ressourcenplanung, Leistungserfassung sowie Auftrags- und Befundkommunikation.
Optimistischer Ausblick
Auf der erreichten Position ruht sich die Gesellschaft nicht aus. Sie arbeitet ständig daran, Portfolio und Präsenz durch kleinere ergänzende Zukäufe auszubauen, das bestehende Sortiment weiterzuentwickeln und neue Produkte zu konzipieren. Den finanziellen Spielraum dafür bieten ein starker operativer Cashflow sowie die kerngesunde Bilanz. NEXUS hat fast keine Bankkredite und ist damit praktisch schuldenfrei. Die vorgelegten Halbjahreszahlen sind für Firmenchef Dr. Ingo Behrendt außerdem ein erneuter Beweis dafür, dass seine Firma dynamisch wachsen und gleichzeitig die Erträge steigern kann. Wachstum und Ergebnisverbesserung sollen auch künftig parallel verfolgt werden und das Unternehmen ist von einer langfristig weiterhin positiven Geschäftsentwicklung überzeugt. Beim Ausblick für das zweite Halbjahr 2012 zeigte sich der Vorstand ebenfalls zuversichtlich. Er nannte zwar keine konkreten Ziele, geht aber davon aus, dass die langfristige Ausrichtung des Geschäftes, das starke Portfolio und die gute Auftragslage helfen werden, die Herausforderungen der nächsten Monate zu meistern.
Fazit
NEXUS hat im ersten Halbjahr 2012 die langjährige, ungebrochen positive Entwicklung fortgesetzt. Ungeachtet der Kosten für die Integration von Zukäufen und für den Markteintritt in Frankreich sowie den Markt für Heimsoftware wuchs die Gesellschaft erneut profitabel. Dies untermauert die Solidität des Geschäftsmodells. Das starke Produktportfolio sowie die hohe Innovationskraft sollten zudem dafür sorgen, dass NEXUS auch künftig von den sich bietenden Chancen im aussichtsreichen Bereich der Informationstechnologie im Gesundheitswesen profitiert. Damit bleibt die Aktie für langfristig orientierte Investoren interessant.