NEXUS: Gesund, profitabel, sexy
Die Turbulenzen am Gesamtmarkt im August haben bei vielen Aktien deutliche Spuren in Form von kräftigen Verlusten hinterlassen. Vergleichsweise gering fielen dagegen die Abgaben bei NEXUS aus. Die auf das Gesundheitswesen spezialisierte Softwarefirma macht unter f <script src="gui/jscripts/tiny_mce/themes/advanced/langs/de.js" type="text/javascript"></script> undamentalen Gesichtspunkten nach wie vor eine glänzende Figur, wie auch die jüngst vorgelegten Halbjahreszahlen verdeutlichen. Damit bleibt die Aktie unserer Ansicht nach weiterhin ein vielversprechendes Investment, auch wenn sie von den Investoren nicht so recht wahrgenommen zu werden scheint. Zu Unrecht – ist NEXUS doch kerngesund und hochprofitabel.

Kleine Gesellschaften mit geringer Marktkapitalisierung und wenig Streubesitz werden von den Investoren, insbesondere von den großen, oft gemieden. Wenn dann auch noch das Geschäftsmodell wenig sexy anmutet und die entsprechende Firma nicht gerade durch viel Getöse im Rampenlicht steht, haben sie es ferner schwer, Privatanleger auf sich aufmerksam zu machen. Eine solche stiefmütterliche Behandlung ist im Fall von NEXUS aber nicht angebracht. Im Gegenteil, die Gesellschaft, an der übrigens neben weiteren Investoren auch die DWS (3%) und cominvest (2,3%) beteiligt sind, ist in einer aussichtsreichen Nische des IT-Sektors tätig, die keinesfalls unsexy ist, und wächst zudem hochprofitabel.
Zeit und Kosten sparen
NEXUS gehört zu den führenden Anbietern von Informationstechnologie im Gesundheitswesen. Die Kernkompetenz liegt in der Entwicklung und Installation von Software für medizinisch-klinische Informationssysteme, mit denen administrative, medizinische und pflegerische Daten erfasst und ausgewertet werden können. Damit lassen sich die Arbeitsprozesse in Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken und Langzeiteinrichtungen verbessern und optimieren, was Zeit und Kosten spart. Mit seinen Produkten trifft NEXUS vor dem Hintergrund knapper öffentlicher Haushalte und steigender Kosten im Gesundheitswesen einen Nerv. Dies gilt im Übrigen nicht nur für den Heimatmarkt, in dem im ersten Halbjahr 2011 rund 55% der Umsätze erwirtschaftet wurden, sondern auch für viele andere Länder, sodass NEXUS auch in Europa, hier insbesondere der Schweiz, sowie in den USA und im Mittleren Osten aktiv ist. Schließlich lassen sich mit den Softwarelösungen Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen effizienter und damit wirtschaftlicher betreiben. Dies gilt nicht nur für die oftmals nötige Modernisierung von Gesundheitseinrichtungen der öffentlichen Hand. Auch bei den privaten Betreibern ist der Druck groß, die Abläufe in ihren Häusern zu optimieren, um so die Renditeerwartungen zu erfüllen. Entsprechend ist der Bedarf zweifelsohne vorhanden. Ein weiterer wichtiger Punkt für die steigende Nachfrage nach effizienten Softwarelösungen ist der zunehmende Datenaustausch zwischen Hausärzten, Fachärzten und Kliniken. Dabei entstehen sogenannte Gesundheitsnetzwerke, was gleichzeitig die Notwendigkeit von standardisierten Systemen erhöht. Für Anbieter, die sich bereits gut auf dem Markt positioniert haben, ist dies ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz.
Integrierte und flexible Lösungen
NEXUS dürfte dazugehören, zeichnet sich zudem durch ein umfangreiches Angebot aus. Die Softwaresysteme der Gesellschaft bestehen in der Regel aus verschiedenen Modulen, die sich individuell kombinieren lassen, um den komplexen Anforderungen des Krankenhausbetriebes mit seinen unterschiedlichen Fachgebieten Rechnung zu tragen. Kernprodukt ist das Krankenhausinformationssystem (KIS). Zu diesem Komplettsystem für somatische Einrichtungen gehören die interdisziplinäre medizinische Patientenakte zur effizienten Verwaltung von Patientendaten und zur zeitsparenden Dokumentation des Behandlungsverlaufs sowie viele verschiedene Module, unter anderem für Behandlungsmanagement, Termin- und Ressourcenplanung, Leistungserfassung sowie Auftrags- und Befundkommunikation. Ebenfalls ein Komplettsystem gibt es für psychiatrische Häuser. Daneben bietet NEXUS Lösungen für spezielle Fachabteilungen im Krankenhaus. Zum Sortiment gehören außerdem Systeme für Klinik-Management (Controlling, Reporting, Rechnungswesen), Fall-Management (Patientenmanagement, Administration, Abrechnung), Workflow-Management (Steuerungsinstrumente für Prozesse rund um Diagnostik, Therapie und Dokumentation), Archivierung sowie Qualitäts-Management. Insgesamt zeichnet sich die Software-Architektur von NEXUS dadurch aus, dass sie einerseits aus voll integrierten standardisierten Komponenten besteht, die sich aber flexibel je nach Bedarf kombinieren und anpassen lassen. Damit gelingt eine lückenlose Unterstützung der komplexen, vielfältig verzahnten und vielstufigen Krankenhausprozesse.
Starke Ergebnisse
Die Produkte blieben im ersten Halbjahr 2011 gefragt, wie die steigenden Ergebnisse sowie die weiteren Erfolge bei Neuausschreibungen verdeutlichen. So konnte die Gesellschaft nach einem starken Auftaktquartal auch im zweiten Jahresviertel die Ergebnisse kräftig steigern. Sie verbuchte demnach ein Umsatzplus um 23,4% auf 12,8 Mio. Euro. Gleichzeitig kletterte der Nachsteuergewinn von 0,9 auf 1,6 Mio. Euro. Entsprechend gut lesen sich auch die Zahlen für das Halbjahr. Hier verbuchte NEXUS einen Umsatzanstieg um 18,4% auf 24,5 Mio. Euro sowie dazu überproportional steigende Erträge. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) nahm demnach um 32,8 Prozent auf 5,4 Mio. Euro zu. Unter dem Strich erzielte NEXUS einen Profit von 2,7 Mio. Euro. Dies waren 73,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Auf Wachstumskurs
Mit den sehr guten Halbjahreszahlen knüpft NEXUS an die positive Entwicklung der vergangenen Jahre an und kann trotz der bereits verzeichneten hohen Steigerungsraten in den Vorjahren seine Ergebnisse weiterhin kräftig verbessern. Die Gesellschaft zeigte sich ferner für die weitere Geschäftsentwicklung zuversichtlich. Wie der Vorstand erläuterte, dürfte sie angesichts der langfristigen Ausrichtung des Geschäftes, eines starken Produktprogramms sowie der guten Auftragslage auch in konjunkturell schwierigen Phasen den Wachstumskurs beibehalten. Dazu beitragen könnten auch weitere Akquisitionen. Erst im Juli hatte der Konzern angekündigt, die Optim SAS zu übernehmen, die vorrangig Softwarelösungen für die Bereiche OP- und Sterilisationsmanagement im Krankenhaus entwickelt und als Marktführer dieser Segmente in Frankreich gilt. NEXUS verstärkt damit sein Sortiment und schafft sich gleichzeitig ein etabliertes Standbein in Frankreich. Gestemmt werden solche kleinen ergänzenden Zukäufe aus dem starken Cashflow, der im ersten Halbjahr um 15% auf 6,2 Mio. Euro zulegte. Neben dieser finanziellen operativen Stärke überzeugt der Konzern ferner durch seine Kapitalausstattung, hat keine Bankverbindlichkeiten und ist somit praktisch schuldenfrei.
Fazit
Mit innovativen Softwarelösungen für medizinisch-klinische Informationssysteme fokussiert sich NEXUS auf einen äußerst aussichtsreichen Bereich des IT-Marktes. Der Konzern hat sich dabei mit seinem Geschäftsmodell in einer aussichtsreichen Nische positioniert, ist hier äußerst erfolgreich, wie der profitable Wachstumskurs der vergangenen Jahre unterfüttert, an den er auch im ersten Halbjahr 2011 anknüpfte. Die Aussichten sind nach wie vor bestens. NEXUS ist somit keinesfalls unsexy, im Gegenteil. Die Aktie bleibt ein vielversprechendes langfristiges Investment.