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Aktien > KI-Fantasie

Nvidia-Aktie kurz vor dem nächsten Schub?

(Foto: jamesonwu1972 / Shutterstock)

Die Analysten der Citibank trauen den Papieren des Chipherstellers schon zum Start ins neue Jahr ein Kursplus von 30 Prozent zu.

Gelingt Nvidia an der Börse ein weiteres Jahr der Rekorde? Ja, prophezeien die Analysten der Citibank. Trotz der imposanten Kurssteigerungen 2024, die dazu geführt haben, dass sich der Chipkrösus mit Apple um den ersten Platz in der Rangliste der wertvollsten Unternehmen streitet, gehen die US-Banker von einem erneuten Kursschub gleich zu Beginn des neuen Jahres aus. Erst vor kurzem erhöhten die Citi-Experten das Kursziel für die Nvidia-Aktie von 170 auf 175 US-Dollar, nun steht die Aktie sogar auf der „Positive Catalyst Watch“-Liste für die kommenden 90 Tage. Ausgehend vom aktuellen Kurs bei 135 US-Dollar entspricht das Citi-Kursziel einem Aufwärtspotenzial von fast 30 Prozent.

Kann die Aktie, ausgehend von ihrem bereits hohen Niveau, wirklich noch einmal ein solches Kursfeuerwerk darbieten? Das KGV steht aktuell immerhin 113,5.

Nvidia-Aktie

Nun, bei Nvidia scheint nichts unmöglich. Die Umsätze und Gewinne stiegen zuletzt so schnell, im ersten Quartal 2024 hatte sich das Ergebnis im Vorjahresvergleich versechsfacht, da taugt das KGV kaum noch als Indikator für eine Überbewertung. In der jüngeren Vergangenheit ist Nvidia in seine teils astronomischen Bewertungen an der Börse stets hineingewachsen.

Und so scheuen auch die Citi-Analysten nicht vor zu viel Optimismus zurück. Als möglichen „Trigger“ für eine erneute Kursexplosion des KI-Profiteurs aus Santa Clara in Kalifornien, betrachten die Experten die Consumer Electronics Show, die vom 07. bis 10. Januar stattfindet. Dort wird Nvidia-CEO Jensen Huang die Eröffnungsrede halten – und möglicherweise die Absatzprognose für die neue „Blackwell“-Chipgeneration erhöhen. „Wir erwarten, dass die Umsatzerwartungen von Blackwell steigen werden und das Management über die Nachfragebelebung bei Unternehmen und in der Robotik sprechen wird“, schrieb Citi-Analyst Atif Malik in einer Notiz. Vor allem im Bereich der Robotik sieht Malik Nachfragepotenzial. Schon jetzt sind Nvidias GPUs in der Entwicklung von humanoiden Robotern zentraler Bestandteil.

Der „Blackwell“ ist der Nachfolger von „Hopper“ und noch einmal deutlich leistungsfähiger als sein Vorgänger. Rund 30-mal schneller soll der „Blackwell“ rechnen. Wer im Wettbewerb um die besten KI-Angebote bestehen will, wird sich den „Blackwell“ wohl zulegen müssen. Nvidia weiß das, die Preise sind hoch. Mehrere zehntausend Euro kostet der neue KI-Prozessor. Und schon im laufenden Quartal könnten die Einnahmen aus dessen Verkauf die konzerneigene Prognose übertreffen. Dazu gibt es Aussagen von Colette Kress, Finanzchefin von Nvidia.

Möglich also, dass der „Blackwell“ Nvidia auch 2025 das rasante Wachstumstempo halten lässt, dass der Konzern zuletzt aufgelegt hat. Im dritten Quartal stieg der Umsatz des Halbleiter-Herstellers im Jahresvergleich um 94 Prozent auf 35,1 Milliarden US-Dollar. In der Rechenzentren-Sparte kletterten die Einnahmen sogar um 112 Prozent auf 30,8 Milliarden Dollar. „Das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz ist in vollem Gang“, sagte CEO Huang im Rahmen der Zahlenvorlage. „Unglaublich“ sei die Nachfrage nach den KI-Prozessoren „Hopper“ und „Blackwell“. Längste führe KI nicht mehr nur zu Umwälzungen in der Wirtschaft, auch Staaten hätten erkannt „wie wichtig die Entwicklung einer nationalen KI-Infrastruktur ist“.

Die Aktie, man mags kaum glauben, reagierte auf diese Quartalsbilanz allerdings mit Abschlägen von rund drei Prozent. Das zeigt natürlich, wie hoch die Erwartungen an den Chiphersteller inzwischen sind. In den Quartalen zuvor hatte sich der Umsatz stets verdoppelt. Das gelang von Juli bis September nicht ganz. Anleger hätten sich an extrem positive Überraschungen gewöhnt, erklärte der Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalter Carson, Ryan Detrick. Diese zu wiederholen werde aber immer schwieriger.

Trotzdem sind nicht nur die Citi-Analysten beim Blick auf die Nvidia-Aktie optimistisch. Die Zeichen stünden gut für ein starkes 2025, schrieb auch Bank of America-Experte Vivek Arya. Bernstein Research-Analyst Stacy Rasgon empfahl: „Stoppen und an den Rosen riechen.“ Sein Kursziel, liegt wie das der Citibank bei 175 Dollar. Die Aussichten bezügliche des Schlussquartals liegen zudem etwas über den Markterwartungen.

JPMorgan-Analyst Harlan Sur wies daraufhin, dass die Nachfrage 2025 über weite Strecken über dem Angebot liegen dürfte. Auch er hob sein Kursziel erst vor kurzem von 155 auf 170 US-Dollar an.

Fazit: Nvidia feuert nach wie vor aus allen Rohren. Auch 2025 wird das wohl so weitergehen. Geht es nach der Mehrzahl der Analysten, ist die Aktie deshalb immer noch nicht überbewertet, sondern könnte noch zulegen. Tatsächlich dürfte ein besonders starkes Anlaufen des Blackwell das Zeug dazu haben, auch die hohen Anlegererwartungen doch noch einmal zu toppen. Gleichzeitig ist die Fallhöhe mittlerweile natürlich immens. Wenn Zahlen, wie die zum dritten Quartal, schon nicht mehr reichen, einer Aktie einen Schub zu geben, darf über Gewinnmitnahmen zumindest nachgedacht und ein Einstieg wohlüberlegt werden.

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