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Orangensaft: Wie groß sind die Frostschäden?

Bereits in der Vorwoche sehr fest, zeigte der Preis für Orangensaft auch jüngst, entgegen der meist sinkenden Tendenz im Rohstoffsektor, Stärke. Mit einem Plus von mehr als 12% gehört er ferner zu den Waren mit der besten Performance seit Jahresbeginn.

BÖRSE am Sonntag

Thema sind nach wie vor die frostigen Temperaturen in den ersten zwei Januarwochen in Florida, der weltweit zweitgrößten Anbauregion von Orangen. Zwar vertragen die Zitrusfrüchte ein paar Minusgrade, mehrere Stunden unter minus 2 Grad Celsius sind jedoch schädlich und führen zu Ernteausfällen. Schwer abzuschätzen ist jedoch, wie groß die Einbußen sind. Am Markt wird derzeit von Verlusten zwischen 5 und 10 Mio. Kisten (je 40,8 kg) ausgegangen. Gemessen an den für das Wirtschaftsjahr 2009/10 (bis Ende Juni) erwarteten 135 Mio. Kisten, entspräche dies einem Rückgang von bis zu 7%. Da die bisherigen Prognosen bereits 17% unter Vorjahr gelegen haben, dürfte es also ein noch größeres Minus geben. Erste Hinweise über das tatsächliche Ausmaß erhofft man sich vom US Landwirtschaftsministerium am 9. Februar.

Schäden am Bestand

Aber nicht nur die Frage, wie groß die Verluste bei der diesjährigen Ernte ausfallen, sondern auch inwieweit die Baumbestände in Mitleidenschaft gezogen wurden, liefern Gründe für Spekulationen. Auch hier sind Schäden durch einen verminderten Fruchtansatz wahrscheinlich. Zudem könnten Jungbäume erfroren sein. Außerdem dürften die krankheitsbedingt („Citrus Greening“) geschwächten Altbestände gelitten haben. Der geringere Bestand, da 2009 viele kranke Bäume gerodet wurden, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, könnte also noch weiter schrumpfen, was künftig niedrigere Ernten impliziert.

Fazit :

Die Unsicherheit über die kurzfristigen und mittelfristigen Schäden bietet derzeit reichlich Spielraum für Spekulationen. Inklusive der angesichts der Konjunkturerholung erwarteten weiter steigenden weltweiten Nachfrage ist zudem mittelfristig eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage möglich, die für weiter steigende Preise sorgen könnte, wenn die Ernten in anderen Regionen eventuelle Löcher nicht schließen.