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Aktien > Gewinn unter Druck

Porsche mit Gewinneinbruch – China-Krise und US-Zölle belasten Geschäft

Porsche-Store in den USA: Der Sportwagenbauer kämpft mit Gewinneinbruch und senkt die Jahresprognose drastisch. (Foto: shutterstock)

Porsche kämpft im ersten Quartal 2025 mit einem Gewinneinbruch. China-Krise, US-Zölle und hohe Kosten belasten das Ergebnis. Hoffnung liegt auf dem Elektro-Macan – die Aktie bleibt angeschlagen.

Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche verzeichnet im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Gewinneinbruch. Das operative Konzernergebnis sank um 40,6 % auf 760 Millionen Euro, während der Umsatz leicht um 1,7 % auf 8,86 Milliarden Euro zurückging. Die operative Umsatzrendite fiel von 14,2 % im Vorjahr auf 8,6 %.

China-Krise und US-Zölle belasten

Hauptursachen für die Ergebnisverschlechterung sind die Absatzkrise in China und neue US-Importzölle. In China sanken die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahresquartal um 42 %. Porsche führt dies auf „sehr herausfordernde Marktbedingungen im Luxussegment“ und eine hohe Wettbewerbsintensität zurück.

Die US-Zölle von 25 % auf EU-Importe treffen Porsche besonders hart, da der Konzern über keine eigene Produktion in den USA verfügt. Für April und Mai 2025 hat Porsche stabile Kundenpreise zugesagt – die Mehrkosten durch die Zölle muss der Konzern somit selbst tragen.

Deutliche Prognosesenkung für 2025

Als Reaktion auf die schwierige Lage hat Porsche seine Jahresprognose merklich nach unten korrigiert:

  • Umsatz: 37–38 Mrd. Euro (vorher: 39–40 Mrd. Euro)
  • Operative Umsatzrendite: 6,5–8,5 % (vorher: 10–12 %)
  • Netto-Cashflow-Marge Automobile: 4–6 % (vorher: 7–9 %)

Finanzvorstand Jochen Breckner erklärte: „Das erste Quartal fällt erwartungsgemäß schwächer aus. Zudem bleibt die makroökonomische Lage herausfordernd.“

Strategiewechsel bei Batterieproduktion

Porsche hat eine strategische Neuausrichtung seiner Batterieaktivitäten beschlossen. Die ursprünglich geplante eigenständige Produktion von Hochleistungsbatterien durch die Tochtergesellschaft Cellforce wird eingestellt. In Verbindung mit weiteren Belastungen im Batterie-Segment steigen die Sonderaufwendungen für 2025 von 800 Millionen auf 1,3 Milliarden Euro.

Elektro-Macan gibt Hoffnung

Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Signale: Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge an den Auslieferungen stieg im ersten Quartal auf 39 % – davon 26 % vollelektrisch und 13 % Plug-in-Hybride. Vor allem der neue vollelektrische Macan erweist sich als Erfolg: Mit 14.185 Einheiten war er im Segment das meistverkaufte Modell. Insgesamt wurden 23.555 Macan-Modelle verkauft, ein Plus von 14 % im Vergleich zum Vorjahr.

Fazit

Für Anleger bleibt Porsche eine Herausforderung. Die Kombination aus China-Schwäche, US-Zöllen und hohen Investitionen in Elektromobilität belastet die Profitabilität. Entscheidend wird sein, ob es dem Unternehmen gelingt, die Kosten zu kontrollieren und gleichzeitig die Erfolge im Elektromarkt – insbesondere mit dem Macan – auszubauen.

Charttechnisch bleibt die Porsche-Aktie unter Druck. Der übergeordnete Abwärtstrend ist weiterhin intakt. Das bisherige Verlaufstief – zugleich Allzeittief – wurde am 7. April 2025 bei 40,43 Euro markiert. Zwar konnte sich der Kurs davon zwischenzeitlich etwas erholen, doch die jüngste negative Reaktion auf die Quartalszahlen und die gesenkte Jahresprognose deutet darauf hin, dass das Tief erneut ins Visier geraten könnte.

Porsche AG Vz.

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