PSI: Langfristig aussichtsreich
Der Start in das Geschäftsjahr 2013 verlief für den Software-Spezialisten PSI sehr gut. Er verzeichnete im ersten Quartal einen neuen Rekord beim Auftragseingang. Entsprechend zuversichtlich blickt der Vorstand auf die weitere Entwicklung im laufenden Jahr. Aber auch darüber hinaus stimmen die Perspektiven. Die Aktie eignet sich daher wohl als langfristig interessantes Investment.
Der Start in das Geschäftsjahr 2013 verlief für den Software-Spezialisten PSI sehr gut. Er verzeichnete im ersten Quartal einen neuen Rekord beim Auftragseingang. Entsprechend zuversichtlich blickt der Vorstand auf die weitere Entwicklung im laufenden Jahr. Aber auch darüber hinaus stimmen die Perspektiven. Die Aktie eignet sich daher wohl als langfristig interessantes Investment.
Der Jahresauftakt 2013 ist aus geschäftlicher Sicht gelungen. Das lässt sich nahezu ohne Einschränkungen feststellen. PSI verzeichnete steigende Ergebnisse. Im Zeitraum Januar bis März erhöhte die Gesellschaft ihren Umsatz um 11,3% auf 45,4 Mio. Euro. Zudem nahm das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,04 auf 2,1 Mio. Euro zu. Nach Steuern verdiente das Unternehmen mit 1,6 Mio. Euro rund 23% mehr als im Vorjahreszeitraum. Abgesehen von diesen Kennzahlen stimmen für die weitere Geschäftsentwicklung der Auftragseingang und der Auftragsbestand zuversichtlich. Der Konzern verbuchte im ersten Quartal demnach ein so hohes Volumen an neuen Bestellungen wie noch nie. Konkret kletterte der Auftragseingang um 6% auf 73 Mio. Euro. Ende März standen zudem Aufträge mit einem Umfang von 145 Mio. Euro in den Büchern. Dies sind 4% mehr als vor einem Jahr. Die gute Orderlage seit Jahresanfang stellt nach Ansicht des Vorstandes eine gute Basis für das Erreichen der quantitativen und qualitativen Jahresziele dar. Er zeigte sich zudem zuversichtlich, dass der Konzern in den nächsten Quartalen eine anhaltend gute Nachfrage nach seinen Software-Lösungen verzeichnen sowie weitere spannende Großaufträge gewinnen kann. Aber welche Art von Software bietet PSI eigentlich?
Software für mehr Effizienz
Auf den Punkt gebracht gewährleisten die Lösungen des Unternehmens den effizienten Einsatz von Energie, Arbeit und Rohstoffen. Seit 1969 tummelt es sich auf diesem Gebiet. Auf der Basis eigener Software-Produkte entwickelt und integriert der Konzern komplette Lösungen für die Führung und Steuerung sowie Optimierung großer Netzinfrastrukturen und komplexer Produktions- und Logistikprozesse. Zwischenzeitlich zu einem breit diversifizierten IT-Dienstleister geworden, fokussiert sich PSI seit 2002 wieder voll auf diese Kernkompetenz. Die Firma setzt damit auf Zukunftstrends wie der steigenden Nachfrage nach Energie und Rohstoffen. Mit neuen Produkten für Rohstoffförderung und die intelligente Führung elektrischer Netze sieht sie sich dabei in einer hervorragenden Ausgangsposition, um von immer knapperen Rohstoffen sowie der europäischen Energiewende zu profitieren. Schließlich verbessern die PSI-Produkte die Geschäftsprozesse der Kunden und helfen damit, deren Wirtschaftlichkeit zu optimieren. Und das nicht nur in Zeiten des Aufschwungs, sondern auch während konjunktureller Durststrecken. Weil sich zudem die Investitionen in die Software schnell amortisieren, dürfte dies für eine stabile Nachfrage und stetiges Wachstum sorgen.
Europäischer Marktführer bei Energieleitsystemen
Unterteilt ist das Geschäft in drei Segmente. Größte Einnahmequelle ist das Produktionsmanagement. 2012 lag der Umsatzanteil bei 49,4%. Hier bietet PSI Software für die Produktionsplanung, Produktionssteuerung und Logistik. Sie dient dazu, den Ressourceneinsatz zu optimieren. Weitere Schwerpunkte sind die Erhöhung von Qualität und Wirtschaftlichkeit. Entwickelt werden die Lösungen für internationale Konzerne und große mittelständische Unternehmen in den Bereichen Metallindustrie, Rohstoffförderung, Maschinen- und Anlagenbau, Automobilindustrie sowie Logistik. Zweitgrößtes Segment ist das Energiemanagement (Umsatzanteil 2012: 34,4%). Hier bezeichnet sich der Konzern selbst als europäischer Marktführer bei Energieleitsystemen für Strom, Gas, Wärme, Öl und Wasser. Er bedient dabei fast alle großen Energieversorger. Für sie liefert PSI neben Leitsystemen Software für Betriebsmanagement, Netznutzung, Pipeline-Management, Leckerkennung und -ortung, Portfoliomanagement, Energiehandel und Vertrieb. Dritte Konzernsäule ist das Infrastrukturmanagement (Umsatzanteil 2012: 16,1%). Hochverfügbare leittechnische Lösungen für die Überwachung und den wirtschaftlichen Betrieb von Infrastrukturen in den Bereichen Schienen- und Straßenverkehr, öffentliche Sicherheit, Umwelt- und Katastrophenschutz zählen hier zum Angebot. Schwerpunkte sind dabei die Betriebsleittechnik sowie mobile Sicherheits- und Telematikanwendungen.
Technikplattform erhöht Profitabilität
Alle drei Säulen zusammen erwirtschafteten im vergangenen Geschäftsjahr Umsätze von 180,9 Mio. Euro. Dies waren 6,7% mehr als im Vorjahr. Dazu überproportional erhöhten sich die Erträge. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) nahm um 15,5 auf 16,9 Mio. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg sogar um 20,8% auf 12,9 Mio. Euro. Unter dem Strich erhöhte sich der Profit um 25,7% auf 9,4 Mio. Euro. Mehr und mehr kommt hier die Entwicklung der konzernweiten Technikplattform zum Tragen, die die Produktivität und damit die Profitabilität steigert. Sie ermöglicht immer mehr, die Stärken aller Segmente zu kombinieren und gleichzeitig Kosten zu senken. Diese Vorteile will man noch umfangreicher nutzen und die neue Plattform künftig auch im Energie- und Infrastruktursegment noch stärker zum Einsatz bringen.
Expansion und Innovationen
Neben dieser Strategie profitiert die Gesellschaft zunehmend von der Expansion ins Ausland in den vergangenen Jahren. Wurden 2002 lediglich 16% der Umsätze außerhalb des Heimatsmarktes erwirtschaftet, waren es 2012 bereits 48%. Dadurch konnte im vergangenen Jahr beispielsweise der Nachfragestau in Deutschland im Bereich elektrische Energie, hervorgerufen durch die von der Politik schlampig umgesetzten Energiewende, größtenteils aufgefangen werden. Die Internationalisierung wird fortgesetzt. Im ersten Quartal verstärkte das Unternehmen mit der Gründung der neuen brasilianischen Tochter PSI Metals Brazil Ltda. die Aktivitäten im lateinamerikanischen Markt, erweitert die Vor-Ort-Betreuung bestehender Kunden und baut zugleich die regionalen Vertriebsaktivitäten aus. Ein weiter Pfeiler für künftig gute Geschäfte sind die kontinuierlichen Investitionen in neue sowie die Weiterentwicklung der bestehenden Software-Produkte.
Steigende Ergebnisse erwartet
Alles zusammengenommen sollten Geschäftsmodell und Strategie für anhaltend profitables Wachstum sorgen. Für das laufende Geschäftsjahr 2013 strebt PSI einen Umsatz von 190 Mio. Euro sowie ein EBIT von 14 bis 17 Mio. Euro an. Dies entspräche einer EBIT-Marge von 7,4% bis 8,9%. Bis 2015 soll sie dann auf 11% bis 13% zulegen. Dann will der Konzern zudem 250 Mio. Euro Umsatz erwirtschaften und davon 65% in Wachstumsregionen.
Fazit
Der Software-Spezialist gilt als ein potenzieller Profiteur der Energiewende in Deutschland. Schließlich könnten seine Lösungen im Energiemanagement beim Stromnetzausbau gefragt sein. Bislang hat sich diese Hoffnung allerdings nicht erfüllt. Es könnte auch noch eine Weile dauern, bis es in diesem Zusammenhang Wachstumsimpulse gibt. PSI hat jedoch weitere spitze Pfeile im Köcher. Zusammengenommen überzeugen daher Geschäftsmodell und Strategie und sollten für weiteres profitables Wachstum sorgen. Gemessen am KGV (2013e: etwa 24) ist die Aktie zwar derzeit kein Schnäppchen, dennoch scheint die Aktie ein langfristig aussichtsreiches Investment zu sein. Schwächephasen könnten daher eine Gelegenheit darstellen, sich zu positionieren.