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QIAGEN: bleibt auf profitablem Wachstumskurs!

Wie die positive Kursreaktion in der vergangenen Woche zeigte, kann die niederländische Biotechnologiefirma offenbar auch weiterhin bei den Investoren punkten. Kein Wunder, auch im dritten Quartal 2009 ist QIAGEN profitabel gewachsen. Zudem stimmen die Aussichten. Die Aktie bleibt daher eine interessante Anlage.

BÖRSE am Sonntag

Während derzeit viele Firmen über eher schleppende Geschäfte klagen, sieht es bei QIAGEN deutlich besser aus. Der Konzern konnte sich zuletzt sogar über ein beschleunigtes Wachstum freuen. Er verbesserte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13% auf 259,7 Mio. US-Dollar. Bereinigt um negative Wechselkurseffekte sowie Desinvestitionen im Bereich der HLA-Diagnostik (Transplantation) lag das Plus sogar bei 18%. Davon entfielen 15% auf organisches Wachstum und 3% auf Akquisitionen. Damit nicht genug. Die Gewinne stiegen sogar noch stärker. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 53,4 Mio. US-Dollar rund 40% höher. Unter dem Strich fiel ein Überschuss von 37,7 Mio. US- Dollar an, was einem dicken Zuwachs von 81,3% entspricht. Selbst um Sondereffekte bereinigt, wie Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte oder Übernahmekosten, gab es deutliche Steigerungen. Auf dieser Basis verbesserte sich das EBIT um 22% auf 81,8 Mio. US-Dollar und der Nachsteuergewinn legte um 26% auf 42,4 Mio. US-Dollar zu.

Glänzende Zahlen

Mit diesen starken Ergebnissen knüpfte QIAGEN an ein erfolgreiches erstes Halbjahr an, was sich insgesamt auch in der Neunmonatsbilanz widerspiegelt. Der Umsatz stieg im Zeitraum Januar bis September um 9,9% auf 720,8 Mio. USDollar. Das EBIT lag mit 137,3 Mio. USDollar um 30,5% über dem Vorjahreswert. Gleichzeitig kletterte der Überschuss um 45% auf 93,3 Mio. US-Dollar und übertraf damit bereits das Gesamtjahresergebnis 2008. Auf bereinigter Basis erhöhte sich das EBIT um 14% auf 212,7 Mio. US-Dollar. Der Überschuss legte um 19% auf 142 Mio. US-Dollar zu. Angesichts der glänzenden Zahlen verwundert es nicht, dass sich Firmenchef Peer Schatz sehr zufrieden mit dem Verlauf des dritten Quartals 2009 zeigte.

Erfolgreiches Geschäftsmodell

Das seit Jahren erfolgreiche Geschäftsmodell trägt somit weiterhin Früchte. QIAGEN zählt sich selbst zu den weltweit führenden Anbietern von sogenannten Probenvorbereitungs- und Testtechnologien. Erstere werden eingesetzt, um Nukleinsäuren wie DNA und RNA oder Proteine aus biologischen Proben wie Blut oder Gewebe zu isolieren und für Analysen vorzubereiten. Die Testtechnologien dienen dann zur Sichtbarmachung dieser Biomoleküle. Zum Sortiment gehören insgesamt mehr als 500 verschiedene Produkte, Verbrauchsmaterialien und Geräte sowie Lösungen zu deren Automatisierung. Abnehmer sind molekulardiagnostische Labore, die akademische Forschung, pharmazeutische und biotechnologische Firmen sowie Kunden in Märkten für angewandte Testverfahren (z.B. Forensik, Veterinär-, Lebensmittel- und pharmazeutische Prozess-Kontrolle).

Gefragte Produkte

QIAGEN nimmt dabei für sich in Anspruch, eines der weltweit breitesten Portfolios von Tests in der Molekulardiagnostik zu besitzen. Die Tests gibt es für fast alle Infektionserkrankungen, darunter Aids, Hepatitis, Grippe und auch für die aktuell Schlagzeilen machende sogenannte „Schweinegrippe“. Zudem bietet der Konzern den ersten in den USA und Europa zugelassenen Vorsorgetest auf humane Papillomaviren (HPV), der primären Ursache für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Vor allem dieser Test erfreute sich zuletzt einer regen Nachfrage und kurbelte laut Vorstand besonders die Geschäfte mit den Kunden aus der molekularen Diagnostik, die etwa 50% zum Gesamtumsatz beisteuern, an. Aber auch die diagnostischen Tests beispielsweise zum gezielten Nachweis von Erkrankungen, insbesondere Grippe, sind gefragt. Weiterhin stark gewachsen sind den Angaben zufolge auch die Umsätze mit Kunden aus der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie im Bereich der klinischen Entwicklung von Medikamenten, die etwa 21% zum Gesamtumsatz beisteuern. Als weiterhin stabil bezeichnete man die Umsatzzuwächse im Bereich akademischer Forschung (Anteil: 23%), in dem QIAGEN für 2010 einen positiven Effekt durch weltweite Konjunkturprogramme erwartet.

Gute Aussichten

Der Vorstand sprach bei Vorlage der Bilanz insgesamt von einer stabile Nachfrage aus den adressierten Märkten und rechnet auch für den Rest des Jahres mit guten Ergebnissen. QIAGEN erhöhte ferner die Erwartungen für das bereinigte EPS von bisher 0,86 bis 0,90 auf nun 0,88 bis 0,90 US-Dollar. Im nächsten Jahr und darüber hinaus dürfte das Unternehmen unserer Ansicht nach an die positive Entwicklung anknüpfen. Dafür sprechen einerseits das starke Geschäftsmodell sowie die glänzende Position in vielen Bereichen, wie den Tests zur Detektion von humanen Papillomaviren. Daneben verstärkt der Konzern sein Portfolio konsequent durch gezielte Akquisitionen. Gerade hat er den Abschluss einer verbindlichen Vereinbarung über den Erwerb aller Anteile an der SABiosciences Corp. bekannt gegeben. Die in Privatbesitz befindende US-Firma ist auf die Entwicklung und Herstellung von Testpanels für gesamte Krankheitsbilder und biologische Signalwege spezialisiert. Den Angaben zufolge liegt das Volumen der Transaktion bei 90 Mio. US-Dollar in bar, die Ende Dezember 2009 abgeschlossen sein soll. Zuvor im September hatte QIAGEN angekündigt, für 95 Mio. US-Dollar die britische Gesellschaft DxS Ltd. zu kaufen. Damit erwirbt man den Angaben zufolge ein Portfolio von molekulardiagnostischen Tests, Patenten sowie bereits geschlossenen und geplanten Partnerschaften mit sieben führenden Medikamentenherstellern auf dem Gebiet der Onkologie zur Entwicklung von Tests für die therapiebegleitende Diagnostik. Laut Vorstand sind beide Transaktionen strategische Schlüsselelemente im Ausbau der marktführenden Position.

Fazit:

QIAGEN kann auch weiterhin überzeugen. Nicht nur die jüngst vorgelegten Zahlen sprechen eine klare Sprache, auch die Aussichten stimmen. Daneben ist der konsequente, aber wohl überlegte Ausbau des Portfolios mittels Zukäufen sinnvoll. Mit den beiden jüngsten stellte der Konzern weitere Weichen, um von den sich bietenden Chancen in den molekulardiagnostischen Bereichen Vorsorge, Nachweis von Krankheiten und personalisierte Medizin zu profitieren. Laut Vorstand wird diesen drei Segmenten das Potenzial zur grundlegenden Veränderung und Verbesserung der Gesundheitsfürsorge zugesprochen, da sie enorme Vorteile für den Patienten sowie einer außergewöhnlichen Wertschaffung für die Versicherer, die medizinischen Einrichtungen und die pharmazeutische Industrie haben. Alles zusammen bleibt QIAGEN daher ein äußerst interessantes langfristiges Investment.