SAP peilt auch 2013 Rekorde an
Bei Europas größter Software-Schmiede laufen die Geschäfte weiterhin glänzend. 2012 erzielte sie im Schlussquartal und auch im Gesamtjahr neue Rekorde. Dazu beigetragen haben die Erfolge der wichtigsten Innovationen. Auch im laufenden Jahr sollen die neuen Produkte, wie die Datenbanksoftware HANA oder die Anwendungen für die Datenwolke, die sogenannte Cloud, zum Wachstum beitragen.
Das erfolgreiche Geschäftsmodell und die Wachstumsstrategie von SAP tragen weiterhin Früchte. Der Konzern hat sich seit der Gründung 1972 eine immense Branchenexpertise im Bereich Unternehmenssoftware sowie eine marktführende Stellung auf diesem Gebiet erarbeitet. Mit Akquisitionen und neu entwickelten Produkten wird diese Position konsequent ausgebaut. Mehr als 197.000 Kunden in rund 120 Ländern weltweit nutzen heute bereits die Anwendungen und Services. Mit ihnen lassen sich die betriebswirtschaftlichen Prozesse in Unternehmen permanent analysieren und steuern. Dadurch können die operativen Strukturen und Prozesse schnell und kontinuierlich an die sich ständig ändernden Marktbedingungen angepasst werden, was letztlich dabei helfen soll, rentabel zu wirtschaften. Dazu nötig sind moderne informationstechnische Lösungen, mit denen sich die immensen betriebswirtschaftlichen Daten sammeln und auswerten lassen, um damit die Basis für Entscheidungen zur Optimierung der Geschäftsabläufe zu schaffen.
Zweistelliges Wachstum
Dass derartige Lösungen nach wie vor gefragt sind, davon zeugen die jüngst vorgelegten vorläufigen Ergebnisse 2012. Zunächst einmal erzielte SAP im Schlussquartal Spitzenwerte. Bei einer der wichtigsten Steuergrößen für das operative Geschäft, den Software- und software-bezogenen Serviceerlösen (SSRS), gab es auf bereinigter Basis einen Zuwachs um 15% auf 4,27 Mrd. Euro. Das war damit das zwölfte Jahresviertel in Folge mit zweistelligen Steigerungsraten. Der Verkauf neuer Software-Lizenzen sowie Cloud-Anwendungen als ein Bestandteil der Ergebniskennzahl SSRS verzeichnete dabei im Schlussquartal 2012 ein Umsatzplus von 17% auf 2,1 Mrd. Euro. Die hier erzielten Erlöse sind das Basisgeschäft von SAP, auf dem weitere Umsätze aufbauen. Der Konzern zielt darauf ab, nach Installation der Software oder nach der Bereitstellung in der Cloud weitere Einnahmen zu generieren, etwa durch Wartung (Kundensupport, Updates, Erweiterungen), die als Support-Erlöse zusammengefasst den anderen Bestandteil der SSRS bilden und um 12% auf 2,17 Mrd. Euro zulegten. Der gesamte Konzernumsatz, zu dem neben den SSRS noch Einnahmen aus Beratung und Schulung sowie sonstigen Services zählen, erhöhte sich um 12% auf 5,06 Mrd. Euro. Zuwächse gab es ferner bei den Erträgen – zumindest bei den um Sondereffekte wie akquisitionsbedingte Aufwendungen bereinigten. So sank das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 5% auf 1,59 Mrd. Euro, während das bereinigte um 10% auf 1,96 Mrd. Euro zulegte. Ähnlich sah es auch beim Nachsteuerergebnis aus. Es sank laut Rechnungslegung um 8% auf 1,1 Mrd. Euro, stieg jedoch bereinigt um 6% auf 1,36 Mrd. Euro.
Starkes Gesamtjahr
Ordentliche Steigerungsraten gab es ferner im Gesamtjahr. Die Software- und software-bezogenen Serviceerlöse legten auf bereinigter Basis um 17% auf 13,25 Mrd. Euro zu. Auf neue Software-Erlöse sowie Cloud-Anwendungen entfielen davon 5 Mrd. Euro, was einem Plus zum Vorjahr von 21% entspricht. Hier spiegeln sich die kräftigen Zuwachsraten bei den neuen Produkten wider. Der Support-Umsatz verbesserte sich um 14% auf 8,24 Mrd. Euro. Insgesamt erzielte der Konzern einen Umsatz von 16,3 Mrd. Euro und damit 14% mehr als 2011. Das EBIT nahm laut Rechnungslegung um 17% auf 4,06 Mrd. Euro ab. Bereinigt um Sondereffekte kletterte es um 11% auf 5,21 Mrd. Euro. Das Nachsteuerergebnis verringerte sich um 18% auf 2,83 Mrd. Euro. Bereinigt nahm es um 7% auf 3,61 Mrd. Euro zu. SAP zeigte sich mit dem Abschneiden im vergangenen Geschäftsjahr sehr zufrieden und der Vorstand erläuterte: „2012 haben wir Unternehmen in die Lage versetzt, die Nachfrage ihrer Kunden erstmals in Echtzeit bedienen zu können. Wir haben in unsere führende Innovation SAP HANA investiert und haben unser Cloud-Portfolio zum umfassendsten der gesamten Branche ausgebaut. Wir haben neue, industriespezifische Lösungen auf den Markt gebracht, die über mobile Endgeräte an jedem Ort zur Verfügung stehen.“ Er sprach zudem von anhaltender Wachstumsdynamik und sieht die Gesellschaft sehr gut aufgestellt, um die Ziele für 2015 zu erreichen. SAP will dann mehr als 20 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaften und eine bereinigte operative Marge von 35% (2012: 32%) erzielen.
Innovation als Wachstumstreiber
Auch im laufenden Jahr will der Software-Hersteller weiter wachsen und peilt neue Spitzenwerte an. Bei den Software- und software-bezogenen Serviceerlösen rechnet er demnach auf bereinigter Basis und ohne Berücksichtigung der Wechselkurse mit einem Wachstum von 11% bis 13%. Das Geschäft mit Cloud-Produkten soll dabei abermals kräftig zulegen und ein großer Wachstumstreiber sein. 2012 schoss der Umsatz im entsprechenden Bereich Cloud-Subskriptionen und -Support zum Vorjahr von 18 auf 342 Mio. Euro in die Höhe. 2013 wird nun mit einem Anstieg des bereinigten und um Währungseffekte eliminierten Cloud-Umsatzes auf rund 750 Mio. Euro erwartet. Inklusive Service-Erlösen könnte die Datenwolke sogar Einnahmen in der Nähe von 1 Mrd. Euro erreichen. Ein weiterer Wachstumstreiber ist die Datenbank-Software HANA. Nachdem damit 2012 rund 392 Mio. Euro umgesetzt wurden, werden 2013 etwa 650 bis 700 Mio. Euro erwartet. Abgesehen von den steigenden Einnahmen sollen auch die Erträge im laufenden Jahr weiter kräftig wachsen. Bei dem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) peilt der Vorstand ohne Berücksichtigung von Wechselkurseffekten eine Spanne von 5,8 bis 5,95 Mrd. Euro an, was einer Steigerung von 12,3% bis 14,3% entspricht.
Fazit
Die Wachstumsstrategie von SAP trägt weiterhin Früchte. Durch den Ausbau des Geschäfts in der jüngsten Vergangenheit mittels Akquisitionen und Innovationen hat der Software-Hersteller dabei nicht nur seinen adressierbaren Markt vergrößert, sondern trägt auch den sich ändernden Anforderungen Rechnung, indem er die klassischen Bereiche der Unternehmenssoftware mit mobilen Lösungen, Angeboten in der Cloud sowie Datenbanken verknüpft. Vor allem die Innovationen in der Cloud und im Bereich Datenbanken dürften sich dabei weiterhin als Wachstumstreiber erweisen. Insgesamt sollte SAP damit auch künftig hoch profitabel wachsen und bleibt damit ein vielversprechendes Investment, sodass Kurskorrekturen langfristige Kaufgelegenheiten darstellen könnten.