US-Schulden: Belgien nun drittgrößter ausländischer Gläubiger

Das US-Finanzministerium hat jüngst die so genannten TIC-Daten vorgelegt. Bei der Veröffentlichung gab es Verwirrung, und das nicht zum ersten Mal. Die Statistik wirft diesmal aber auch Fragen auf. Zum Beispiel, warum Belgien mittlerweile der drittgrößte ausländische Gläubiger der USA ist.

Im monatlichen Turnus dröselt das US-Finanzministerium – genauer: das US-Schatzamt – mit den TIC-Daten auf, wie viel Kapital in die USA hinein- beziehungsweise hinausgeflossen ist. Zu diesen Daten, das Kürzel steht dabei für Treasury International Capital, gehört eine Auflistung der größten ausländischen Halter von US-Staatspapieren. Jüngst wurde die Statistik für Januar 2014 vorgelegt. Bei der Veröffentlichung gab es Verwirrung. Zunächst einmal kamen die Zahlen einen Tag zu spät. Dann waren die Daten auch noch falsch. Kurz nach Bekanntgabe wurden sie vom Finanzministerium geändert, ohne eine Begründung dafür zu liefern. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Interessant ist aber vor allem die Entwicklung der gehaltenen US-Staatspapiere in den jeweiligen Ländern. Ins Auge sticht das kleine Belgien. Im Vergleich zu Dezember 2013 erhöhte sich der Bestand an US-Papieren, den das kleine westeuropäische Land hält, um 53,5 auf nun 310,3 Milliarden US-Dollar. Bereits von November zu Dezember war es um 56,2 Milliarden US-Dollar aufwärts gegangen.

Nach China und Japan, die beide mehr als 1,2 Billionen US-Dollar in ihren Büchern stehen haben, ist Belgien nun der drittgrößte ausländische Gläubiger der USA. Seit Anfang 2011, als für Belgien lediglich ein Volumen von 32,1 Milliarden US-Dollar ausgewiesen wurde, kamen somit bislang mehr als 278 Milliarden US-Dollar hinzu. Bis auf Japan, gibt es laut der Statistik des US-Finanzministeriums keinen Gläubiger aus dem Ausland, der absolut einen größeren Zuwachs verzeichnete. Über die Gründe für diesen rasanten Anstieg lässt sich trefflich spekulieren. Liegt die Ursache darin, dass die auf dem belgischen Finanzplatz ansässigen Geldinstitute vermehrt US-Staatspapiere für Dritte halten? Eine scheinbar naheliegende Begründung. Allerdings kann man auch nicht ausschließen, dass, aus welchen Gründen auch immer, hier eine Statistik zurechtgebogen wird – selbst wenn dies wie eine Verschwörungstheorie klingt.