USA: Am Nasenring durch die Manege
Die Entwicklung am US-Aktienmarkt war in der vergangenen Woche einmal mehr stark geprägt von den Spekulationen bezüglich eines neuen Anleihenkaufprogramms (QE) der US-Notenbank (Fed).
Die Entwicklung am US-Aktienmarkt war in der vergangenen Woche einmal mehr stark geprägt von den Spekulationen bezüglich eines neuen Anleihenkaufprogramms (QE) der US-Notenbank (Fed). Am Mittwoch offenbarte das Protokoll der letzten Fed-Sitzung, dass mehrere Mitglieder des Offenmarktausschusses für zusätzliche Maßnahmen plädieren, sollte sich die US-Konjunktur nicht bald substanziell verbessern. Um nicht zu viele Hoffnungen zu schüren, wurde jedoch einschränkend ergänzt, dass vor neuen Schritten erst die Auswirkungen der jüngsten Stützungsaktionen wie der „Operation Twist“ abgewartet werden müssten. Am Donnerstag bremste dann der Präsident der Notenbank von St. Louis, James Bullard, die Zuversicht auf ein baldiges neues QE-Programm. Er ist zwar derzeit nicht stimmberechtigt im geldpolitischen Ausschuss der Fed, sondern erst ab 2013, dennoch hält er mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg: „Es wäre sehr ungewöhnlich, wenn die Fed nach den jüngsten Konjunkturdaten handeln würde“, sagte er. Am Freitag nahm die Zuversicht dann wieder zu. In einem bekannt gewordenen Brief von Fed-Chef Ben Bernanke an einen republikanischen Abgeordneten im US-Repräsentantenhaus schreibt er von weiterem Raum für Konjunkturmaßnahmen, um die Erholung der Wirtschaft zu stärken. Herrlich, wie die Wall Street am Nasenring durch die Manege geführt wird.