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Aktien > Gleich zwei Pharma-Titel darunter

Warum diese 5 US-Dividendenaktien jetzt attraktiv sind

(Foto: Michael Vi / Shutterstock)

Die Finanzanalytiker von Morningstar haben Top-Dividendenaktien aus den USA für das verbleibende Jahr identifiziert. Im Fokus: unterbewertete Qualitätspapiere.

Das erste Börsenhalbjahr war ein turbulentes. Multiple Krisen, von den Kriegen in der Ukraine und zuletzt dem zwischen Israel und Iran, über die von US-Präsident Donald Trump angezettelten Zollstreitigkeiten, bis hin zu Rezessions- und Überschuldungssorgen, insbesondere in den Vereinigten Staaten, sorgen für ein Auf und Ab an den Märkten. Alles in allem haben sich die Aktienkurse angesichts der vielen Unsicherheitsfaktoren dabei in Gänze noch erstaunlich gut entwickelt. Trotzdem erscheint die Lage an den Weltbörsen angesichts der vielen Risikofaktoren weiterhin fragil. Wo externe Schocks, nachfrage- wie angebotsseitig, die Weltwirtschaft jederzeit kräftig stottern lassen könnten, lohnt umso mehr ein Blick auf Aktien, die mit einer langen Dividendenhistorie und krisenresistenten Geschäftsmodellen, aufwarten. Die Analysten des Finanzinformations-Dienstleisters Morningstar haben dabei mehrere US-Titel identifiziert, die für Anleger in diesem Jahr noch interessant sein könnten. Dabei standen weniger die kurzfristige Performance und Rendite im Fokus, vielmehr suchten die Experten gezielt nach Aktien mit stabiler Dividendenvergangenheit und günstigen Bewertungen.

„Beim Kauf von Dividendentiteln und bei der Jagd nach Rendite ist es sehr wichtig, selektiv vorzugehen“, erklärt Morningstar-Stratege Dan Lefkovitz, das Vorgehen. „Die Suche nach den renditestärksten Bereichen des Marktes führt oft in Dividendenfallen, Unternehmen, deren Rendite zwar gut aussieht, aber letztlich nicht nachhaltig ist.“ Es gelte auf die Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit der Dividenden zu achten. Hinzu kommt ein im Optimalfall hohes Economic-Moat-Rating. Das von Morningstar entwickelte Bewertungsschema beurteilt Unternehmen nach deren Wettbewerbsvorteilen und Fähigkeiten damit die Konkurrenz auf Abstand zu halten. „Ein Economic Moat-Rating ist natürlich keine Garantie für Dividenden, aber wir haben einige sehr starke Korrelationen zwischen Economic Moats und Dividendenbeständigkeit festgestellt“, sagt David Harrell, Herausgeber von Morningstar DividendInvestor. Alle Kriterien berücksichtigt, könnte sich für Anleger insbesondere bei den folgenden fünf US-Dividendenaktien aktuell ein Einstieg lohnen.

1. ExxonMobil

Exxon Mobil ist eines der größten börsennotierten Öl- und Gasunternehmen der Welt. Der US-Konzern ist weltweit in mehr als 60 Ländern tätig und deckt die gesamte Wertschöpfungskette der Energieproduktion ab: von der Erkundung und Förderung von Erdöl und Erdgas über die Verarbeitung in Raffinerien bis hin zur Herstellung von Petrochemikalien für Kunststoffe, Düngemittel oder Verpackungen. Im ersten Quartal 2025 erzielte Exxon einen Gewinn in Höhe von 7,7 Milliarden US-Dollar, der Umsatz lag bei 83,13 Milliarden Dollar. Das sind Zahlen, die die meisten Unternehmen nicht einmal im gesamten Jahr erreichen. Exxon zählt zu den zuverlässigsten Dividendenzahlern der USA. Seit 1983 hat das Unternehmen seine Dividende jedes Jahr erhöht – und gehört damit zu den sogenannten Dividend Aristocrats, die ihre Ausschüttungen mindestens 25 Jahre in Folge gesteigert haben. Der Kurs der Aktie ist aufgrund niedrigerer Ölpreise zuletzt etwas zurückgekommen. Die Dividendenrendite liegt damit aktuell bei 3,8 Prozent. Morningstar schätzt den fairen Wert für die Aktie auf 135 Dollar. Damit hätten die Exxon-Titel ausgehend vom aktuellen Kurs noch ein Aufwärtspotenzial von rund 25 Prozent.

Exxon-Aktie

2. Johnson & Johnson

Johnson & Johnson ist ein global tätiger Pharmakonzern aus den USA. Nach der Ausgliederung der Konsumsparte 2023 liegt der Fokus des Konzerns nun noch stärker auf Medikamenten und spezifischen Therapien, insbesondere gegen Krebs und diverse Autoimmunerkrankungen. Die US-Amerikaner gehören zu den etabliertesten Playern am Markt, verfügen über eine ganze Reihe von Blockbuster-Medikamenten und eine breite Produktpipeline. Auch in der Medizintechnik ist der Großkonzern aktiv. Im ersten Quartal 2025 erzielte Johnson & Johnson einen Umsatz in Höhe von 21,9 Milliarden Dollar, der Nettogewinn lag bei rund 6,7 Milliarden. Als breit aufgestellter Pharmariese ist Johnson & Johnson vergleichsweise wenig abhängig von geopolitischen Krisen und der weltwirtschaftlichen Entwicklung. Und so floriert das Geschäft seit Jahrzehnten. Kürzlich erhöhte der Konzern das 63. Jahr infolge seine Dividende. Die Dividendenrendite liegt bei 3,4 Prozent. Die Aktie selbst hat in der jüngeren Vergangenheit keine großen Sprünge gemacht. Seit 2021 läuft der Kurs seitwärts, steht aktuell bei rund 152 Dollar. Die Morningstar-Analysten halten die Aktie bei 164 Dollar für fair bewertet. Damit bleibt nicht viel Aufwärtspotenzial, dafür überzeugt die Dividendenhistorie und ein „breites Economic-Moat-Rating“, wie Morningstar-Director Karen Andersen lobt.

Johnson & Johnson-Aktie

3. Merck

Merck & Co ist ein führendes, forschungsintensives US-Pharmaunternehmen mit Sitz in Kenilworth, New Jersey und ist besonders bekannt für seinen Blockbuster-Wirkstoff Keytruda. Das Krebsmedikament steht für rund 40 Prozent des Konzernumsatzes​. Im ersten Quartal 2025 erzielte Merck einen Umsatz von 15,5 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 2,22 Dollar. Positiv überraschen konnte das neue Medikament Winrevair gegen pulmonale Hypertonie. Es steuerte 280 Millionen Dollar zum Quartalsumsatz bei. Wenngleich Merck abhängiger von einigen ausgewählten Medikament ist, gilt für den Pharmakonzern vieles von dem, was auch die Johnson & Johnson-Aktie für Anleger derzeit attraktiv macht. Defensive Qualitäten, gepaart mit einer soliden Bilanz und einer stabilen Dividendenausschüttung, sind Kaufargumente. Der Aktienkurs gab zuletzt recht deutlich nach, unter anderem belasteten Wechselkurseffekte und der Rückgang der Verkäufe des HPV-Impfstoffs Gardasil. Damit steht mit 3,9 Prozent aber eine stattliche Dividendenrendite, die sich für diejenigen, die jetzt investieren, noch aufbessern könnte. Auch Merck erhöht seit inzwischen 14 Jahren kontinuierlich die Ausschüttung. Die Fair-Value-Schätzung von Morningstar für die Aktie liegt bei 111 Dollar.

Merck & Co.-Aktie

4. PepsiCo

PepsiCo ist ein globales Schwergewicht im Bereich Lebensmittel und Getränke. Unter dem Dach der US-Zentrale in Purchase, New York, vereint das Unternehmen bekannte Marken wie Pepsi, Gatorade, Lay’s und Doritos. Zuletzt schwächelte das Geschäft etwas. Im ersten Quartal 2025 erzielte PepsiCo einen Umsatz von 17,92 Milliarden Dollar – 1,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der Gewinn je Aktie lag bei 1,48 Dollar. Der Aktienkurs verliert seit Monaten, durch die Zollpolitik Trumps zuletzt besonders kräftig. Aber auch ein rückläufiger Konsum in den USA belastet. Morningstar-Analyst Dan Su zufolge sei der Konzern aber „weiterhin gut aufgestellt, um seine Wettbewerbsposition im Bereich Getränke und Snacks durch Marketing- und Produktinitiativen zu stärken“. Die Morningstar-Fair-Value Bewertung liegt bei 162 Dollar. Damit hätte die Aktie, gemessen am aktuellen Kurs, ein Aufwärtspotenzial von 26 Prozent. Entscheidender für einen Einstieg dürfte aber wohl die starke Dividendenrendite von 4,3 Prozent sein. Und mit einer Kürzung ist eher nicht zu rechnen. PepsiCo erhöht die Ausschüttung seit 54 Jahren ohne Unterbrechung.

PepsiCo-Aktie

5. ConocoPhillips

ConocoPhillips ist ein weltweit tätiges Energieunternehmen mit Sitz in Houston und Fokus auf Exploration und Produktion von Erdöl. Morningstar-Analyst Allen Good sieht in ConocoPhillips „eine überzeugende Option im Energiesektor, angesichts seines Engagements für Kapitalzurückhaltung und seiner klaren Politik der Rückführung von Barmitteln an die Aktionäre“. Im ersten Quartal 2025 stieg der Gewinn auf 2,8 Milliarden Dollar, der Umsatz lag bei 16,9 Milliarden Dollar. ConocoPhillips wächst durch eigene Kraft und geschickte Zukäufe, wie zuletzt dem von Marathon Oil. Die Dividende steigt seit acht Jahren kontinuierlich an. Die Dividendenrendite liegt bei 3,6 Prozent. Der Aktienkurs lief über die vergangenen drei Jahre volatil seitwärts. Ohne große Sprünge nach oben beim Ölpreis dürfte sich daran kaum etwas ändern. Doch solange der Konzern seine moderaten Wachstumsraten hält, dürfte weiteren Dividendenerhöhungen wenig im Weg stehen, womit sich die Dividendenrendite, gemessen am aktuellen Einstiegskurs, noch aufbessern würde. Morningstar sieht die Aktie bei 111 Dollar fair bewertet. Damit ergibt sich ausgehend vom derzeitigen Kurs ein Aufwärtspotenzial von rund einem Viertel.

ConocoPhillips-Aktie

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