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Warum gute Vorbilder für Börsenerfolg entscheidender sind als perfektes Timing

Fuat Akar über den Wert beständiger Vorbilder. © Fuat und Marta Akar

Der Dax schrammt bereits im Frühjahr an neuen Rekordwerten. Und doch geht der aktuelle Börsenaufschwung an der breiten Mehrheit der Menschen erneut vorbei.

Gerade Jüngere scheinen beim Wunsch nach finanzieller Freiheit zunehmend unerreichbaren Influencer-Träumen nachzuhängen als dem bodenständigen Vermögensaufbau an der Börse. Zeit für neue alte Vorbilder, meint Gastautor Fuat Akar.

Würde man einem beliebigen jungen Deutschen ein Porträtfoto von Warren Buffett zeigen, wäre die Antwort vermutlich: ein netter, alter Mann aus den USA, der früher vielleicht als Sachbearbeiter bei einer Versicherung tätig war oder in einer Behörde. Kaum einer verbindet den freundlich lächelnden, weißhaarigen Mann mit Brille und Anzug mit dem Titel eines der reichsten Menschen der Welt. Ein eher stiller Star, der im Hintergrund die Fäden zieht und einmal im Jahr bei der Hauptversammlung seiner börsennotierten Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway den öffentlichen Guru gibt. Buffett schafft es auch im hohen Alter noch, seine Anlegergemeinde und die Kapitalmärkte mit wenigen Worten zu elektrisieren.
 
Und geht dabei im kompletten Gegenentwurf zu jungen TikTokern vor: bedächtig, nie schrill oder verkäuferisch. Das mag bei der jüngeren Zielgruppe wenig Anklang finden, sollte es aber. Denn Buffett macht seit Jahrzehnten allen vor, worauf es beim Börsenerfolg und beim Erreichen der finanziellen Freiheit im Kern ankommt: Geduld und Ausdauer.

„Meine Lieblingshaltedauer ist für immer“

Buffett hat früh erkannt, wie wichtig finanzielle Freiheit ist. So sagte er einst: „Entweder Du lernst, wie Geld für Dich arbeitet, oder Du arbeitest für Geld, bis Du stirbst!“ Von Buffett haben auch meine Frau und ich gelernt, wie wichtig finanzielle Freiheit ist. Und vor allem: Dass es einen zentralen Unterschied gibt zwischen finanzieller Unabhängigkeit und finanzieller Freiheit. 

Der Schlüssel zur finanziellen Freiheit ist ein möglichst frühzeitiges Engagement an der Börse. Klar, aktuell notiert der Dax kurz unter seinem Allzeithoch von Mitte März. Der Einstieg ist teuer. Wer etwa durch eine Schenkung, ein Erbe oder eine Abfindung viel Geld auf der hohen Kante hat, sollte mit dem Aktienkauf möglicherweise noch warten, bis der von vielen erwartete Kurseinbruch erfolgt ist – und dann einsteigen. Langfristig stehen alle Börsensignale auf „steigend“.

Wer nicht auf einen Schlag investieren kann oder möchte, sondern stattdessen monatlich in Aktien, Fonds oder ETFs sparen möchte, für den ist Frage des Timings ohnehin zweitrangig. Wichtig ist, überhaupt an der Börse engagiert zu sein – und das mit langem Atem. Die Corona-Phase hatte mit dem Aktienquoten-Boom hierzulande auch ihr Gutes. Doch dieses Hoch scheint verpufft. Die Aktionärsquote geht zurück, während der Dax von Rekord zu Rekord eilt. Alle, gerade Jüngere, die jetzt der Börse den Rücken kehren, sollten sich den guten weisen Warren Buffett zum Vorbild nehmen. Denn der wusste früh: „Meine Lieblingshaltedauer ist für immer.“
 
Höchste Zeit also, Persönlichkeiten wie Warren Buffett als Vorbilder für langfristigen Börsenerfolg und finanzielle Klugheit zu begreifen und mit einem soliden Vermögensaufbau an der Börse beginnen.

Über den Autor

Fuat Akar, ehemaliger Wirtschaftsingenieur und Top-Manager, ist heute zusammen mit seiner Frau Marta als Mindset-Berater, Mentor und Business-Coach tätig. Nach dem Aufbau ihrer erfolgreichen Unternehmensberatung haben sie ihr privates Vermögen durch Trading erheblich vermehrt.

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