Wirecard: Profitiert vom anhaltenden E-Commerce-Boom
Der Spezialist für Produkte und Dienstleistungen rund um den elektronischen Zahlungsverkehr hat im ersten Quartal 2012 vom anhaltenden Boom des elektronischen Handels profitiert. Es gab steigende Ergebnisse. Ein Trend, der sich wohl auch künftig fortsetzen sollte, ist das Unternehmen doch bestens positioniert, um weiterhin Nutznießer der sich bietenden Trends im wachsenden E-Commerce-Markt zu sein.
Interessante Aktie: Wirecard ist eigenen Angaben zufolge weltweit führend, wenn es darum geht, Online-Zahlungstransaktion zu verarbeiten, auf Risiken zu prüfen und international sicher und reibungslos abzuwickeln. Als Schnittstelle zwischen Verkäufer und Konsumenten sorgt das Unternehmen so für sicheres Bezahlen beim Internet-Einkauf. Seit der Gründung 1999 hat sich der Konzern den sich ändernden Marktanforderungen angepasst und das Sortiment konsequent erweitert, um die vielfältigen elektronischen Zahlungsarten aus allen Vertriebskanälen abdecken und verknüpfen zu können. Ein sehr komplexes Feld angesichts der Vielzahl von unterschiedlichen nationalen und internationalen sowie alternativen Bezahlverfahren, beispielsweise giropay in Deutschland, deren Akzeptanz und Beliebtheit in den vergangenen Jahren zugenommen haben.
Alles aus einer Hand
Zum Portfolio gehören heute mehr als 85 Zahlungs- und Risikomanagement-Lösungen, die äußerst gefragt sind. Zu den treibenden Trends zählt die weltweit anhaltende Verlagerung des stationären Handels ins Internet. Zudem bauen viele Firmen, die vom wachsenden Internet-Handel profitieren wollen, keine eigenen Online-Bezahlsysteme auf, sondern gliedern diese aus Komplexitäts- und Kostengründen an Spezialanbieter wie Wirecard aus. Die zentrale Wirecard-Plattform ermöglicht dabei das Outsourcing sämtlicher Finanzprozesse: von der Abwicklung elektronischer Zahlungen über die Transaktions- und Kundenprüfung bis zu Support-Leistungen im Bereich Callcenter- und E-Mail-Management. Inzwischen unterstützt der Konzern weltweit mehr als 13.000 Firmen aus unterschiedlichen Branchen. Sie bekommen maßgeschneiderte und flexible Lösungen für ihre elektronische Zahlungsabwicklung, die mit passgenauen Risikomanagement-Instrumenten unterlegt werden, um Forderungsausfälle zu minimieren und Betrug vorzubeugen. Zum Konzern gehört außerdem die Wirecard Bank, die das Leistungsspektrum des Konzerns sinnvoll ergänzt. Ihr Angebotsspektrum umfasst innovative Lösungen in den Bereichen Corporate Banking, Prepaid- bzw. Co-branded-Karten- sowie Kontenprodukte sowohl für Geschäfts- als auch für Privatkunden. Insgesamt kann Wirecard damit seinen Kunden aus den drei Zielbrachen Konsumgüter, Tourismus und digitale Güter (Download-Plattformen, soziale Netzwerke, Entertainment-Portale, Service-Plattformen, Videospiele, Online-Glücksspiele) plattformübergreifende Komplettlösungen rund um den elektronischen Zahlungsverkehr aus einer Hand bieten.
Starke Quartalszahlen
Der Erfolg der Gesellschaft fußt auf dem in den vergangenen Jahren erarbeiteten Technologievorsprung. Wirecard trifft mit seinen Produkten und Dienstleistungen den Nerv der Zeit und die Zahlen zum ersten Quartal 2012 sprechen für sich. Das Unternehmen ist erfolgreich in das neue Geschäftsjahr gestartet. Beim Umsatz legte es zum Vorjahreszeitraum um 19,7% auf 83,6 Mio. Euro zu. Die Gesellschaft sprach selbst davon, im europäischen Kernmarkt, aber auch in Asien die vorhandenen Kundenbeziehungen ausgebaut und vielversprechende neue Kundenverträge abgeschlossen zu haben. Dies spiegelt sich auch im abgewickelten Transaktionsvolumen wider, das um rund 29% auf 4,4 Mrd. Euro stieg. Das brummende Geschäft trieb auch die Erträge. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 37,9% auf 23,3 Mio. Euro. Bereinigt man den Vorjahreswert um die seinerzeit angefallenen Einmalkosten von 2,3 Mio. Euro, lag das Wachstum bei 21,4%. Nach Steuern verdiente Wirecard mit 15,3 Mio. Euro 22,1% mehr.
Auf Wachstumskurs
Das Unternehmen ist damit auf Kurs, auch 2012 den profitablen Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortzusetzen. Firmenlenker Dr. Markus Braun sprach bei Vorlage der Quartalszahlen von einem sehr guten Start und sieht dem weiteren Verlauf des Geschäftsjahres sehr optimistisch entgegen. Er bestätigte die Prognose und rechnet mit einem Anstieg des EBITDA gegenüber dem Vorjahr von 84,4 auf 103 bis 105 Mio. Euro. Darüber hinaus sollte das Unternehmen angesichts des Technologievorsprungs gut gerüstet sein, weiterhin vom erwarteten weltweiten Wachstum im E-Commerce-Markt zu profitieren. Nicht zuletzt deshalb, weil die erarbeitete Position mit dem Know-how für die vielen elektronischen Zahlungsarten aus allen Vertriebskanälen als Basis genutzt werden dürfte, um das Geschäft weiter auszudehnen. Ein Stichwort ist hier das sogenannte Mobile Payment, also die Bezahlung mit dem Mobiltelefon, wo sich Wirecard seit Ende 2011 als umfassender Lösungsanbieter und Dienstleister für die technische Abwicklung multifunktionaler mobiler Bezahllösungen positioniert hat.
Fazit
Wirecard hat sind in den vergangenen Jahren eine führende technologische Position im Bereich der Abwicklung elektronischer Zahlungen erarbeitet. Der Konzern verbindet dabei Software-Technologie und Bankprodukte zu einem ganzheitlichen Ansatz, kann somit seinen Kunden entsprechend deren komplexen Anforderungen maßgeschneiderte Lösungen aus einer Hand anbieten. Die Strategie kommt bei den Abnehmern an, wie die stetig zunehmende Kundenzahl und auch die Geschäftsergebnisse verdeutlichen. Auch künftig sollte das Unternehmen vom generell wachsenden E-Commerce-Markt sowie der zunehmenden Tendenz des grenzüberschreitenden Handels über das Internet profitieren. Zudem bieten die Weiterentwicklung der eigenen Wertschöpfungskette, der Ausbau etablierter und die Erschließung weiterer regionaler Märkte sowie neue Produkte- und Dienstleistungen wie Mobile Payment oder das Geschäft mit Prepaid- und anderen Bezahl-Karten Potenzial. Wachsen will Wirecard zudem vor allem organisch und nur moderat Zukäufe tätigen. Alles im allem macht der Konzern damit eine fundamental überzeugende Figur. Für Investoren ist die Aktie, die sich in einem intakten Aufwärtstrend befindet, daher weiterhin interessant. Entsprechend könnte die seit dem bisherigen Allzeithoch im März dieses Jahres auszumachende Korrektur eine Gelegenheit für spekulative Käufe sein. Untermauert wird dies vom charttechnischen Bild, scheint der Kurs doch zuletzt vom 38,2%-Fibonacci-Retracement der letzten größeren Aufwärtswelle (August 2011 bis März 2012) nach oben abgeprallt zu sein, was für eine Fortsetzung der übergeordneten Aufwärtsbewegung sprechen könnte.