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Yum! Brands: Dicke Rendite mit vollen Bäuchen!

Das Erfolgsrezept des Fast-Food-Konzerns klingt simpel: Gäste für möglichst wenig Geld satt machen und dabei prächtig verdienen. Die Rechnung geht auf. Das schmeckt auch den Investoren, was sich in einer starken Aktienperformance manifestiert. Seit Jahren hängt Yum! Brands den Gesamtmarkt ab und schneidet wesentlich besser ab als der SAP 500. So auch 2011. Jüngst markierte die Aktie sogar ein neues Allzeithoch.

BÖRSE am Sonntag

 

Mit 17% Plus seit Jahresbeginn gehört die Aktie von Yum! Brands zwar nicht zu den Highflyern im S&P 500, sie schneidet aber erneut wesentlich besser ab als der Index mit bis dato –3,3%. Noch deutlicher wird die kontinuierlich bessere Entwicklung bei Betrachtung der 10-Jahres-Performance. Während der S&P 500 gerade einmal 9% zulegte, kletterte Yum! Brands um 350%. Jüngst wurde nun erneut ein Rekordhoch markiert. Zwar kam der Kurs dann zurück, es bleibt aber bei der Möglichkeit, dass der in der Vorwoche erfolgte Ausbruch über den bisherigen historischen Spitzenwert bestätigt wird. Daher sind spekulative Käufe gemäß der Darvas-Strategie erwägenswert. Bei diesem Ansatz werden getreu dem Motto „der Markt hat immer recht“ nur Aktien gekauft, deren Kurse sich auf Mehrjahres- oder Allzeithochs befinden. Das basiert auf der Annahme, dass steigende Aktien dazu neigen, weiter zu steigen.

Aktionärsfreundlich

Yum! Brands ist aber nicht nur charttechnisch interessant. Die gute Kursentwicklung kommt schließlich nicht von ungefähr. So überzeugt das Unternehmen auch mit seiner sehr aktionärsfreundlichen Politik. Dazu gehört die Gewinnbeteiligung. Seit der ersten Ausschüttung im dritten Quartal 2004 wurden in den vergangenen Jahren kontinuierlich etwa 35% bis 40% des Nettoprofits als Dividende an die Aktionäre gezahlt. Außerdem wurden freie Gelder genutzt, um eigene Aktien zurückzukaufen, was die Zahl der ausstehenden Papiere allein von 2004 bis heute um mehr als 20% verringert hat.

Fast Food in allen Facetten

Basis für die üppigen Ausschüttungen an die Aktionäre sind gute Geschäfte. Und hier lässt Yum! Brands kaum Wünsche offen. Entstanden 1997 durch die Abspaltung vom Getränke- und Snack-Hersteller PepsiCo, der seine Fast-Food-Ketten Kentucky Fried Chicken (KFC), Pizza Hut und Taco Bell ausgliederte, forcierte die Firma die weltweite Expansion. 2002 wurde das Portfolio außerdem durch den Kauf der zwei Fast-Food-Konzepte Long John Silver’s und A&W All American Food erweitert. In dem Jahr gab sich der bis dato unter Tricon Global Restaurants firmierende Konzern außerdem den heutigen Namen Yum! Brands. Yum, englisch für lecker, soll das Firmencredo versinnbildlichen. Das Konzept des Fast-Food-Imperiums besteht darin, den Gästen leckeres Essen zu servieren, von dem sie dank üppiger Portionen auch satt werden. Familien und weniger Kaufkräftige gehören daher zur Zielgruppe. Während KFC Hähnchenteile eimerweise verkauft, bei Pizza Hut der italienische Klassiker Pizza auf Amerikanisch zubereitet wird, nämlich in einer Pfanne gebacken und wahlweise mit einer Kruste, die mit Käse gefüllt ist, setzt A&W All American Food auf amerikanische Klassiker wie Hamburger, Hotdogs, Pommes frites und Root Beer. Bei Taco Bell gibt es Fast Food auf mexikanisch: Tacos, Burritos und Nachos zählen hier zu den Bestsellern. Long John Silver’s ist auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisiert. Mit ihren starken Marken ist die Gesellschaft in mehr als 115 Ländern aktiv, betreibt dabei mehr als 38.000 Restaurants. Gemessen an der Zahl ist sie damit weltweit die Nummer 1 der Fast-Food-Konzerne.

Überzeugendes Konzept

Seit 2005 verfolgt sie außerdem verstärkt das selbst erfundene Multibranding-Konzept. Das bedeutet, dass zwei oder mehr Restaurants der verschiedenen Ketten unter einem Dach zu finden sind. Die Kunden können ihre Bestellung an einem Tresen aufgeben und bezahlen, das Essen wird aber in den getrennten Küchen jeweils separat zubereitet. Dahinter steckt die Strategie, dass jeder Gast das bestellen kann, worauf er gerade Appetit hat, was vor allem für Familien von Vorteil ist. Und auch insgesamt überzeugt das Konzept der Systemrestaurants, bei dem man in vielen Restaurants rund um die Uhr bequem essen, sich das Fast Food aber auch liefern lassen kann. Daneben betreibt Yum! Brands die Restaurants nicht nur in Eigenregie, sondern nutzt auch Franchise, um die Expansion schneller voranzutreiben. Natürlich erweitert Yum! Brands auch das Angebot in den jeweiligen Restaurantkonzepten kontinuierlich um neue Speisen und Getränke, um so noch mehr Kunden anzulocken, bietet beispielsweise auch Frühstück an und berücksichtigt dabei ländertypische Geschmäcker.

Asien mag schnelles Essen

War das Geschäft ursprünglich vor allem auf den Heimatmarkt USA ausgerichtet, forciert Yum! Brands seit Jahren die internationale Expansion. Vor allem Asien, und hier insbesondere China, ist als Wachstumsmarkt lokalisiert. KFC ist dort seit 1987 aktiv und war die erste Schnellrestaurantkette, die den Schritt ins Reich der Mitte wagte. 1990 folgte Pizza Hut. Die Restaurants und auch der Heimlieferservice erfreuen sich wachsender Beliebtheit und die Zahl der Restaurants steigt kontinuierlich. Waren es im Jahr 2000 etwa 400 sind es heute rund 4.200. Und hier soll lange noch nicht Schluss sein. Ziel bis 2020 sind 9.000 Restaurants. Dann soll es auch in Indien 2.000 (bislang 305) und im Rest der zehn größten Schwellenländer 4.000 (bisher: 2.064) gastronomische Betriebe von Yum! geben. In den zehn größten Schwellenländern soll die Zahl somit insgesamt von derzeit 6.559 auf 15.000 klettern. Asien, insbesondere die dort aufstrebenden Schwellenländer, bergen riesiges Potenzial. Allein die dortige zahlenmäßig gigantische Bevölkerung bei gleichzeitig sehr geringer Marktdurchdringung bietet große Wachstumschancen. Dies schlägt sich auch in den Expansionsvorhaben nieder. So sollen 2012 weltweit 1.500 neue Restaurants eröffnet werden, davon 600 in China und 100 in Indien. Auf der Expansionskarte im Fokus sind außerdem Deutschland, Frankreich, Russland und künftig auch Afrika.

Gute Aussichten

Die fortgesetzte Expansion sollte die Ergebnisse weiter vorantreiben. Bereits 2011 dürften laut Vorstand etwa 75% des operativen Gewinns aus dem internationalen Geschäft und nur 25% Prozent von dem nicht ganz einfachen Heimatmarkt USA stammen. 2006 waren es hier noch 52%, während das Ausland 48% beisteuerte. Der zunehmende Stellenwert des internationalen Geschäfts spiegelt sich auch in den zuletzt erhöhten Prognosen für das Geschäftsjahr 2011 wider. Das starke Wachstum im Ausland, insbesondere in China, bewog den Konzern trotz der enttäuschenden Entwicklung in den USA dazu, das erwartete EPS von bislang mindestens 12% auf nun mindestens 13% auf 2,85 US-Dollar anzuheben. Damit würde er an die Entwicklung von jeweils mindesten +13% seit 2002 anknüpfen. Firmenlenker David Novak zeigte sich ferner zuversichtlich für 2012 und stellte ein erneutes Wachstum des EPS in Aussicht. Konkret soll es um mindestens 10% zulegen.

Fazit

Mit starken weltweiten Marken und ausgeklügelten Konzepten verschiedener Systemrestaurantketten verbunden mit dem internationalen Wachstumspotenzial, das er zu nutzen weiß, sind die Perspektiven des Fast-Food-Riesen nach wie vor aussichtsreich. Eine aktionärsfreundliche Politik rundet ihn als leckeren Investment-Happen ab. Aus ernährungsphysiologischer Sicht gehen die Meinungen über Fast Food zwar weit auseinander, für Anleger stellt Yum! Brands aber eine langfristig aussichtsreiche Anlage dar.