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Der Deutschen liebste Kinder

Der Boom h&auml;lt an. Deutsche Autos verkaufen sich wie geschnitten Brot. Das ist &ndash; auf das Jahr gesehen &ndash; auch an der B&ouml;rse zu beobachten. Experten haben deutsche Autoaktien schon seit Monaten mit &bdquo;overweight&ldquo; eingestuft, und die Kurse geben ihnen Recht. Allen Krisenmeldungen zum Trotz. &bdquo;Deutschen Automobilherstellern geht es gut, im Vergleich zu den meisten Wettbewerbern sogar verdammt gut&ldquo;, teilt Frank Schwope, Analyst der NordLB, klipp und klar mit.<br />Ja, gewiss - nicht jeder gute deutsche Stern strahlt gleich hell. Mercedes baut seine Autos weniger profitabel baut als BMW und Audi. Der Konzern arbeitet an L&ouml;sungen. &bdquo;Gut Ding braucht im Autogesch&auml;ft eben eine Weile", sagt der Autoexperte Ferdinand Dudenh&ouml;ffer und bricht damit zugleich eine Lanze f&uuml;r Dieter Zetsche. Daimler-Aktion&auml;re gehen nach seiner Meinung frohen Zeiten entgegen. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund 19 Prozent zugelegt und damit nicht nur den Dax, sondern auch die Titel von Volkswagen und BMW weit hinter sich gelassen.<br />Und das, obwohl die Marke mit dem wei&szlig;-blauen Flugzeugpropeller im Firmenlogo von Rekord zu Rekord eilt. Weltweit wurden im besten Juli der Firmengeschichte 152.349 Fahrzeuge ausgeliefert, 12,3 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. &Uuml;ber 1,1 Millionen K&auml;ufer weiltweit g&ouml;nnten sich im bisherigen Jahr 2013 einen BMW &ndash; ein Allzeithoch.<br />Kaum weniger gl&auml;nzend geht es Audi. Die Ingolst&auml;dter, bei den Verkaufszahlen knapp hinter BMW, aber deutlich vor Daimler plaziert, wollen bis Jahresende die 1,45 Millionen Autos absetzen &ndash; und d&uuml;rften diese selbstegestzte Marke noch locker &uuml;berspringen, denn allein f&uuml;r Juli ist ein Plus von 9.8 Prozent zu verzeichnen. Die Konzernmutter VW investiert allein in China zusammen mit &ouml;rtlichen Partnern rund zehn Milliarden Euro.<br />A propos China. BMW und Audi setzen hier mehr Autos ab als in jedem anderen Land der Erde. Daimler hat auch zwischen Hongkong und Peking Nachholbedarf &ndash; China ist nur der drittgr&ouml;&szlig;te Markt f&uuml;r die Stuttgarter &ndash;, doch die Schwaben nahmen im Juli knapp ein Drittel mehr Fahrt auf. Leider ist es jedoch wie mit dem Hasen und dem Igel: bis Juli dieses Jahres hat allein Audi in China schon doppelt so viele Wagen verkauft wie Daimler.<br />Innerhalb eines Hochglanzgem&auml;lde sind dies indes nur ein paar Farbkratzer. Der Export deutscher Autos boomt nach wie vor. Die Automobilproduktion ist das Herzst&uuml;ck der hiesigen Industrie, wie allerorten zu h&ouml;ren ist. Angesichts der aktuellen Zahlen verkaufter Autos besteht kein Anla&szlig;, an der wirtschaftlichen St&auml;rke Deutschlands und an den guten Prognosen f&uuml;r die kommenden Jahre zu zweifeln. Wenn, ja wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch nach der Bundestagswahl derart gut bleiben. Damit die vielen ben&ouml;tigten Betreuungspl&auml;tze, ausgezeichnete Schulen und Exzellenz-Universit&auml;ten finanziert und betrieben werden k&ouml;nnen &ndash; f&uuml;r der Deutschen liebste Kinder.

BÖRSE am Sonntag

Der Boom hält an. Deutsche Autos verkaufen sich wie geschnitten Brot. Das ist – auf das Jahr gesehen – auch an der Börse zu beobachten. Experten haben deutsche Autoaktien schon seit Monaten mit „overweight“ eingestuft, und die Kurse geben ihnen Recht. Allen Krisenmeldungen zum Trotz. „Deutschen Automobilherstellern geht es gut, im Vergleich zu den meisten Wettbewerbern sogar verdammt gut“, teilt Frank Schwope, Analyst der NordLB, klipp und klar mit.
Ja, gewiss - nicht jeder gute deutsche Stern strahlt gleich hell. Mercedes baut seine Autos weniger profitabel baut als BMW und Audi. Der Konzern arbeitet an Lösungen. „Gut Ding braucht im Autogeschäft eben eine Weile", sagt der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer und bricht damit zugleich eine Lanze für Dieter Zetsche. Daimler-Aktionäre gehen nach seiner Meinung frohen Zeiten entgegen. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund 19 Prozent zugelegt und damit nicht nur den Dax, sondern auch die Titel von Volkswagen und BMW weit hinter sich gelassen.
Und das, obwohl die Marke mit dem weiß-blauen Flugzeugpropeller im Firmenlogo von Rekord zu Rekord eilt. Weltweit wurden im besten Juli der Firmengeschichte 152.349 Fahrzeuge ausgeliefert, 12,3 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Über 1,1 Millionen Käufer weiltweit gönnten sich im bisherigen Jahr 2013 einen BMW – ein Allzeithoch.
Kaum weniger glänzend geht es Audi. Die Ingolstädter, bei den Verkaufszahlen knapp hinter BMW, aber deutlich vor Daimler plaziert, wollen bis Jahresende die 1,45 Millionen Autos absetzen – und dürften diese selbstegestzte Marke noch locker überspringen, denn allein für Juli ist ein Plus von 9.8 Prozent zu verzeichnen. Die Konzernmutter VW investiert allein in China zusammen mit örtlichen Partnern rund zehn Milliarden Euro.
A propos China. BMW und Audi setzen hier mehr Autos ab als in jedem anderen Land der Erde. Daimler hat auch zwischen Hongkong und Peking Nachholbedarf – China ist nur der drittgrößte Markt für die Stuttgarter –, doch die Schwaben nahmen im Juli knapp ein Drittel mehr Fahrt auf. Leider ist es jedoch wie mit dem Hasen und dem Igel: bis Juli dieses Jahres hat allein Audi in China schon doppelt so viele Wagen verkauft wie Daimler.
Innerhalb eines Hochglanzgemälde sind dies indes nur ein paar Farbkratzer. Der Export deutscher Autos boomt nach wie vor. Die Automobilproduktion ist das Herzstück der hiesigen Industrie, wie allerorten zu hören ist. Angesichts der aktuellen Zahlen verkaufter Autos besteht kein Anlaß, an der wirtschaftlichen Stärke Deutschlands und an den guten Prognosen für die kommenden Jahre zu zweifeln. Wenn, ja wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch nach der Bundestagswahl derart gut bleiben. Damit die vielen benötigten Betreuungsplätze, ausgezeichnete Schulen und Exzellenz-Universitäten finanziert und betrieben werden können – für der Deutschen liebste Kinder.