Es lebe die Globalisierung
In Frankfurt hat die Blockupy-Bewegung mal wieder demonstriert, um die Globalisierung mitsamt Finanzwelt zu verdammen. Aus wenigen Demonstranten wurde dank der gewaltigen Medienfaszination ein Großereignis. Europas Linke hassen das „globale Kapitalismusmonster“, sie erfinden Begriffe wie „Raubtier“- und „Turbokapitalismus“, sie wittern überall Gier und haben ihren Sündenbock. Von Kindergärten bis zu Uniseminaren wird die Globalisierung dämonisiert. Manchmal wirkt das wie die historische After-Show-Party einer linken Weltsicht, die ansonsten all ihren ideologischen Furor an der Realität sozialistischer Experimente hat stranden sehen.
Dabei sorgt just der Kapitalismus für einen historischen Wohlstandsschub – gerade bei der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung. Neue Daten offenbaren ein echtes Globalisierungswunder – Milliarden von Menschen schaffen dank des Globalkapitalismus den Aufstieg in den Wohlstand. Vor allem die linke Leitbotschaft „Arme werden ärmer und Reiche werden reicher“ hat sich ins Gegenteil verkehrt. Tatsächlich werden nämlich just Arme endlich reicher. Und die Reichen müssen sich neuer Konkurrenz erwehren.
Brasilien meldet, dass seit 2002 mehr als 35 Mio. Brasilianer den Aufstieg aus der Armut in den Mittelstand geschafft haben. Die Zahl der Armen geht rapide zurück. Die unteren Einkommen wachsen seit Jahren deutlich schneller als die oberen. In Indien umfasst die neue Mittelschicht inzwischen mehrere Hundert Millionen Menschen. Das Durchschnittseinkommen der Inder hat sich binnen zehn Jahren verdreifacht – sie alle fühlen sich als Globalisierungsgewinner.
Von Indonesien bis Chile, von Vietnam bis Angola – überall das gleiche Bild. Es vollzieht sich der größte Wohlstandsschub der Menschheitsgeschichte. Die UNO meldet, dass die Alphabetisierungsquoten weltweit stark steigen, dass die Kindersterblichkeit hingegen drastisch abnimmt ebenso wie die Zahl der Hungernden – und das bei steigenden Bevölkerungszahlen. Der Wohlfahrtszuwachs des Globalisierungskapitalismus sickert also bis nach unten zu den Ärmsten durch. Die Zahl der Allerärmsten, die von 1 Euro am Tag leben müssen, hat sich seit 1990 halbiert. Und es können heute 2 Mrd. Menschen (!) mehr als 1990 täglich sauberes Wasser trinken.
Es gefällt den Aktivisten der Anti-Globalisierungsbewegung zwar nicht, aber ausgerechnet ihr ideologischer Feind hat mehr Menschen gerettet als gut gemeinte Hilfsprojekte. Je mehr sich einzelne Länder der Globalisierung und der Marktwirtschaft öffnen, desto schneller gelingt ihnen der Aufstieg aus der Armut. Die Wahrheit mag unpopulär sein, sie ist aber gültig: Marktwirtschaft besiegt Armut.