Nicht jede Großfusion funktioniert
American Airlines und US Airways schließen sich zur größten Fluggesellschaft der Welt zusammen. Immerhin hat das US-Justizministerium wegen dieses kühnen Planes ermittelt, aber nun sind alle Bedenken verflogen. Die neue Mega-Airline darf aber sieben Flughäfen in den USA nicht ansteuern: damit sie nicht zu mächtig werde. Bei 39 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz und einem geschätzten Börsenwert von 11 Milliarden US-Dollar ist das aber mal so eine richtig tolle Maßnahme gegen Monopolismus! Oder doch nur nervig für die Passagiere? Nun ja, immerhin scheinen die Partner halbwegs zueinander zu passen.
American Airlines und US Airways schließen sich zur größten Fluggesellschaft der Welt zusammen. Immerhin hat das US-Justizministerium wegen dieses kühnen Planes ermittelt, aber nun sind alle Bedenken verflogen. Die neue Mega-Airline darf aber sieben Flughäfen in den USA nicht ansteuern: damit sie nicht zu mächtig werde. Bei 39 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz und einem geschätzten Börsenwert von 11 Milliarden US-Dollar ist das aber mal so eine richtig tolle Maßnahme gegen Monopolismus! Oder doch nur nervig für die Passagiere? Nun ja, immerhin scheinen die Partner halbwegs zueinander zu passen.
Großfusionen erleben wir auch ganz transatlantisch. Die Geheimdienste diesseits und jenseits des Atlantiks haben schon lange viel enger zusammengearbeitet, als wir ahnten, und je mehr das in die Gedanken derjenigen eindringt, die sich öffentlichkeitswirksam erregten, desto mehr verwischt der Skandal. Zur Tagesroutine. Und siehe da: 76 Prozent der Menschen hierzulande haben keine Meinung zum NSA-Skandal. Für den, der nichts zu verbergen hat, ist das absolut logisch. 76 Prozent – das ist eine sichere Mehrheit. Der kann man trauen.
Der Versuch einer Großfusion findet auch im politischen Deutschland statt. Aber eine Regierung ist keine Airline, eine Koalition keine Geheimdienstkooperation. Auf vielen Gebieten hakt es, die Partner passen, so scheint es, generell nicht recht zusammen. Der eine hat schon einmal einen Vorratsbeschluss gefasst: Koalitionen mit den gewendeten SED-Kommunisten, die heute nur noch Linke sein wollen, sollen fürderhin möglich sein. Dieser politische Dammbruch wird Folgen haben – wenn nicht 2014, dann bei der nächsten Bundestagswahl. Politiker der Linken, die einst als SED-Funktionäre die rechte Faust hoben, haben Grund zum Jubel. Die Grünen, die neben Veggie-day auch mannigfaltige andere Reglementierungsvorhaben gegen mündige Bürger im Programm haben, werden sich nicht verweigern.
Ein Blick auf die Delegierten des SPD-Parteitages läßt die wahre Lage deutlich werden. Die in Berlin derzeit mit der Union am Verhandlungstisch sitzenden Genossen wurden bei den Vorstandswahlen samt und sonders wiedergewählt – mit Ohrfeige. Die Prognosen für die Mitgliederbefragung bei den Genossen zum Koalitionsvertrag sind, gelinde gesagt, höchst unsicher. Falls diese so parteiinterne wie unnötige Abstimmung ein negatives Ergebnis bringt – was dann?
Schon schießen Spekulationen ins Kraut. Gabor Steingart vom Handelsblatt stellt die Frage, ob Sigmar Gabriel nicht doch das „Tauschgeschäft des Jahres“ plane: Wortbruch gegen Kanzleramt? Es werde seitens der Redaktion noch Wetten darauf angenommen, ob in einem Jahr ab heute nicht doch Rot und Grün und dazu Dunkelrot mit dezent verblasstem Hammer-und-Sichel-Emblem das Couleur der Bundesregierung sind. Gewettet werden sollte allerdings nur um Selterswasser. Wegen des hohen Risikos.
Und wenn es dann erst soweit ist, gibt es ja immer noch die neue Super-Airline, die uns dorthin bringt, wo unsere Daten schon lange sind.