Patente Kerle
Der ewige Streit, neueste Version: Rund um die Welt ziehen die Anwälte, die Prozessbeauftragten, die Ingenieure und Techniker, es herrscht eine Art Gerichtstourismus von Australien bis Kanada, von Asien bis Europa. Wie viele Arbeitstage und -wochen in die Verteidigung des Erreichten gehen und das Zukünftige damit verteuern, weiß kein Mensch. Jedenfalls ist der Markt umkämpft, die Unterhaltungselektronik und die Software-Entwicklung leben von Nuancen neuer Features, mit denen man das eigene Produkt ausstattet und von denen man die Konkurrenz möglichst fernhalten will. Wenn Apple beispielsweise tausende von Patenten eintragen lässt, dann sind die wenigsten Errungenschaften tatsächlich sicht- oder spürbar. Aber das Look-and-Feel eines iPhone beispielsweise war erkennbar neu, als es erschien, und so war auch der zentrale Knopf, die Laut-Leise-Regelung und vieles Äußere mehr schon bei Erscheinen geschützt. Nebenbei bemerkt informieren sich die Auguren der Computer-Markbeobachtung gern auch beim Patentamt: Anhand der eingereichten Patentschriften versucht man herauszufinden, welches neue Produkt oder welche neuen Details wohl demnächst die geheimnisumwitterte Apple-Entwicklungsabteilung verlassen werden. Ähnlich geht es natürlich bei Samsung zu, einem von der ganzen Kultur her völlig anders gearteten Unternehmen aus Korea, wo man einerseits Brot-und-Butter-Geschäft betreibt wie die Chipfertigung, wobei man hier auch Apple beliefert, andererseits versucht, den Markt für trendige Produkte mit Smartphones und Tablet-Computern zu beliefern.

Der ewige Streit, neueste Version: Rund um die Welt ziehen die Anwälte, die Prozessbeauftragten, die Ingenieure und Techniker, es herrscht eine Art Gerichtstourismus von Australien bis Kanada, von Asien bis Europa. Wie viele Arbeitstage und -wochen in die Verteidigung des Erreichten gehen und das Zukünftige damit verteuern, weiß kein Mensch. Jedenfalls ist der Markt umkämpft, die Unterhaltungselektronik und die Software-Entwicklung leben von Nuancen neuer Features, mit denen man das eigene Produkt ausstattet und von denen man die Konkurrenz möglichst fernhalten will. Wenn Apple beispielsweise tausende von Patenten eintragen lässt, dann sind die wenigsten Errungenschaften tatsächlich sicht- oder spürbar. Aber das Look-and-Feel eines iPhone beispielsweise war erkennbar neu, als es erschien, und so war auch der zentrale Knopf, die Laut-Leise-Regelung und vieles Äußere mehr schon bei Erscheinen geschützt. Nebenbei bemerkt informieren sich die Auguren der Computer-Markbeobachtung gern auch beim Patentamt: Anhand der eingereichten Patentschriften versucht man herauszufinden, welches neue Produkt oder welche neuen Details wohl demnächst die geheimnisumwitterte Apple-Entwicklungsabteilung verlassen werden. Ähnlich geht es natürlich bei Samsung zu, einem von der ganzen Kultur her völlig anders gearteten Unternehmen aus Korea, wo man einerseits Brot-und-Butter-Geschäft betreibt wie die Chipfertigung, wobei man hier auch Apple beliefert, andererseits versucht, den Markt für trendige Produkte mit Smartphones und Tablet-Computern zu beliefern.
Die einzigartige Hassbeziehung der beiden irgendwie verbandelten Unternehmen jedenfalls wird noch auf Jahre die Gerichte beschäftigen. Zufall, dass amerikanische Jurys da so ganz anders entscheiden als etwa koreanische Gerichte? Und dass die ebenfalls bemühten Rechtsprechenden in Australien, den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland sogar noch ganz andere Details finden? So mühsam und ermüdend die Streitigkeiten sein mögen, es betrifft am Ende die Verbraucher und die Anleger. Zunächst einmal hat das Gericht jüngst in Kalifornien eine gewaltige Strafzahlung gegen Samsung verhängt, die kaum Bestand haben dürfte. Dennoch sackte die Samsung-Aktie dramatisch ab, denn die Anleger rechneten wohl den Image-Schaden hoch und grübelten vor allem über die Frage, ob die unterlegene Partei, und im Gefolge auch das Betriebssystem Android, teure Umgestaltungen vornehmen müssen, um auf dem Markt zu bleiben. Das ist sicher verfrüht, allerdings erschien es auch Verbrauchersicht schon etwas merkwürdig, wie schnell nach dem Erscheinen beispielsweise eines iPhone dessen Design und Arbeitsweise in Geräten vieler anderer Anbieter auftauchte. Aber ist ein allgemeiner Trend schon gleich ein Hinweis auf Diebstahl von Gebrauchsmustern? Andererseits versteht man die fast paranoide Geheimhaltung etwa bei Apple, wo man sich denkt, man arbeitet nicht heftig und lange an Innovationen, um sie gleich kopiert zu bekommen. Das Patentrezept zum Schutz seiner Errungenschaften übrigens fand Apple, als es seine neuartigen Bildschirme auf den Markt brachte: da wurde einfach weltweit alles an Produktion aufgekauft, was man kriegen konnte. Das fördert dann die Geduld beim Konkurrenten.