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Alternative Wege zur Altersvorsorge

Die klassische Form der Bankberatung ist ins Gerede gekommen. Die Zinsen aus Sparbüchern und Tagesgeld decken derzeit nicht einmal den realen Kaufkraftverlust durch den Anstieg der Inflationsrate ab. Auch die Erträge aus Lebensversicherungspolicen fallen mager aus und dürften weiter sinken. Vor allem junge Anleger, die für die Altersvorsorge sparen, ziehen neue Wege ins Kalkül.

BÖRSE am Sonntag

Die Deutschen sind im Hinblick auf ihr eigenes Einkommen so optimistisch wie seit zehn Jahren nicht. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Gfk. Und dieser Trend dürfte nachhaltig sein: Erstmals gehen in diesem Jahr aufgrund der Überalterung EU-weit mehr Arbeitnehmer in Rente als ins Erwerbsleben einsteigen. Fachkräfte werden knapp. Das verbessert die Aussicht auf stabile Einkommen.

Dieses Quäntchen mehr an Sicherheit dürfte dazu motivieren, einen zusätzlichen Betrag für die Zweitrente einzusetzen. Ist doch die Überalterung zugleich der Feind Nummer 1 bei der gesetzlichen Rente. Das Problem ist vielen bewusst. Doch wie gehen Sparwillige optimal vor?

Unabhängige Beratung

70 Prozent wenden sich zunächst an einen Bankberater. Doch Vorsicht – wer einen BMW-Händler fragt, weil er das passende Auto sucht, wird stets mit der Empfehlung für ein BMW-Modell den Laden verlassen. Bezahlen Käufer aber einen unabhängigen Fachmann dafür, das beste Produkt auszuwählen, wird mit ziemlicher Sicherheit ein ideales Vehikel vor der Tür stehen. Auch in puncto Altersvorsorge kostet unabhängige Beratung Geld. Dafür sind Honorarberater frei von Zielkonflikten beim Produktverkauf.

Passende Anlageklasse

38 Prozent des Geldvermögens der Deutschen sind derzeit in Geldmarktprodukte investiert, die nicht einmal die Inflationsrate einspielen. Nur 13 Prozent liegen in Aktien oder Aktienfonds. Dabei sollten gerade junge Menschen bei der Altersvorsorge die Chancen bei Dividendenwerten nutzen. Denn hier lassen sich langfristig nachweislich höhere Renditen erzielen.

Der richtige Mix

Vorsichtige kombinieren Aktieninvestments mit Anleihen oder Rohstoffen. So hat das Institut für Vermögensaufbau (IVA) 2008 für den Münchener Investment Club vier Kombinationen aus den drei Fonds des Clubs MIC Aktien Plus, MIC Anleihen Plus und MIC Rohstoffe Plus einem Stresstest unterzogen. Das IVA testete, wie sie auf Einflüsse wie Aktienentwicklung, Zinsentwicklung, Währungsrisiko und geopolitische Risiken reagieren. Ergebnis: Das Portfolio mit 70 Prozent Anleihen, 20 Plus Aktien Plus und 10 Prozent Rohstoffe Plus wurde als unempfindlich bewertet. Und der Kombination 50 Prozent Aktien Plus, 35 Prozent Anleihen Plus und 15 Prozent Rohstoffe Plus bescheinigte die IVA einen starken Schutz gegen Kapitalverlust.

Diversifikation

Auch bei einzelnen Portfolios lohnt es, Risiken breit zu streuen und flexibel auf Trends zu reagieren. Das Portfolio MIC Aktien Plus des Münchener Investment Clubs war von Anfang an international ausgerichtet und darf in geringem Maß Anleihen beimischen. Zudem werden seit einigen Jahren Investments abgesichert. Diese Vorsicht macht sich bezahlt. Im 10-Jahres-Vergleich schaffte das Aktien-Plus-Depot 50 Prozent Performance. Das Ergebnis des Aktienindex MSCI World fiel im selben Zeitraum negativ aus (in Euro).

Kontinuität

Die Verantwortlichkeiten für das Depot haben sich seit der Gründung des Klubs nicht verändert. Berater war von Anfang an das Team der Vermögensverwaltung FIVV, auch wenn das Unternehmen selbst erst 1998 gegründet wurde. Damals wurden größere Wertpapierklubs verpflichtet, Entscheidungen über ein Investment einem Finanzdienstleister zu überlassen, die von einer Aufsichtsbehörde (BaFin) zugelassen sind.

Wissenstransfer

Vielen Anlegern fehlt es zunächst an Know-how. Die Idee des Wissenstransfers stand bei der Gründung des MIC im Vordergrund. Die 2.500 Mitglieder erhalten laufend Informationen zu den Investments. Es gibt eine Hotline, die wöchentlich einen Nachmittag lang für Rückfragen offensteht. Zudem treffen sich in verschiedenen deutschen Städten die Mitglieder des Klubs regelmäßig mit den Verantwortlichen.