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Gesundheitsvorsorge und Medizintechnik - Wachstumsmärkte der Zukunft

Von Joel R. Mesznik, Mitglied des Verwaltungsrates und verantwortlich für die Fondsmanager-Sektion des PHARMA/wHEALTH

BÖRSE am Sonntag

Von Joel R. Mesznik, Mitglied des Verwaltungsrates und verantwortlich für die Fondsmanager-Sektion des PHARMA/wHEALTH

Während Euro-Schuldenkrise & Co. die Märkte in Atem halten, entwickeln sich einige Branchen in diesem Jahr erfreulich positiv. Sie gelten als Zukunftsmärkte. So etwa der Gesundheitssektor. Er umfasst die Bereiche Biotechnologie, Medizintechnik und Geräte, traditionelle Pharmaunternehmen sowie Hersteller von Generika. Der Sektor handelt seit mehreren Jahren zu den niedrigsten Kurs-Gewinn-Verhältnissen. Die negative Stimmung der Anleger wurde über alle Bereiche hinweg vor allem durch die Angst vor Patentabläufen und negativen Schlagzeilen über Produktfehler sowie mögliche Gesundheitsrisiken getrieben. Die derzeitigen Kurse haben die Patentabläufe in den Jahren 2011 und 2012 bereits eingepreist. Unberücksichtigt bleiben jedoch die neuen Erfolge in der Arzneimittelforschung und Technologieentwicklung. Die jüngst zugelassenen Arzneimittel zur Bekämpfung von Krebs, die gesteigerte Effektivität vorhandener Aids-Arzneimittel und die Zulassung zahlreicher neuer Medikamente, etwa gegen Hepatitis C oder die Autoimmunkrankheit Lupus, werden die Erlöse in diesem Sektor in den kommenden Jahren signifikant steigern.

Die Wissenschaft hat Quantensprünge gemacht. Die Gewinnsteigerungen durch die neuen Entwicklungen werden jedoch erst in den nächsten ein bis zwei Jahren sichtbar sein und den Cashflow für die nächsten Jahre generieren. Gerade in unsicheren Zeiten, in denen die Märkte keine feste Richtung aufweisen, wird die Gesundheitsbranche erfahrungsgemäß als defensiv eingeschätzt. Denn die Nachfrage wird insbesondere durch krankheitsbedingte Notwendigkeit getrieben und nicht aus allgemeinen Konsumwünschen. Während man den Kauf eines neuen Autos hinauszögern kann, lässt sich eine medizinische Behandlung oft nicht verschieben – auch nicht in schlechten Wirtschaftszeiten.

Die Treiber des Marktaufschwungs im Gesundheitssektor sind innovative und kosteneffiziente Produkte. Erfolg bei der Anlage bedeutet daher, Unternehmen mit besonders innovativen und kosteneffizienten Produkten auszuwählen. Es geht nicht um die Größe der Unternehmen, sondern ihre Fähigkeit zur Innovation. Während viele der größten Pharmaunternehmen ineffiziente Forschungen durchgeführt haben und dafür vom Markt abgestraft wurden, konnten gerade kleinere Firmen sich die Anerkennung der Finanzmärkte für ihre Innovationen erarbeiten. Die Zukunft gehört den Firmen, die mit ihren Produkten auf eine kosteneffiziente Weise Leben retten oder die Lebensqualität verbessern.

Vom Boom profitieren

Durch ein Fondsinvestment partizipieren die Anleger am besten von den Chancen im Gesundheitssektor – beispielsweise mit dem PHARMA/wHEALTH. Der Fonds engagiert sich im gesamten Gesundheitssektor. Den größten Teil machen Aktien von Biotechnologiefirmen (ca. 25%), Pharmakonzernen (ca. 25%) und Medizintechnikunternehmen (ca. 15%) aus. Für die Auswahl der Werte wird auf die Expertise unabhängiger Manager gesetzt, die alle aus Wissenschaft und Medizin kommen und deren Forschungsteams sich streng auf das Gesundheitswesen fokussieren. Mit über 20% Aktien im Portfolio werden Unternehmen des Gesundheitswesens in den aufkommenden Märkten in Asien, Osteuropa, Südamerika oder Afrika berücksichtigt. Während das Gesundheitswesen in den USA, Westeuropa und Japan 10% bis 15% des Bruttosozialprodukts ausmacht, ist es in den meisten aufkommenden Ländern mit unter 5% deutlich geringer gewichtet. Die Wachstumsrate im Gesundheitswesen liegt jedoch noch höher als die der Gesamtwirtschaft in diesen Ländern. Darüber hinaus reagiert dieses rasante Wachstum weniger empfindlich auf inflationshemmende Maßnahmen wie zum Beispiel höhere Leitzinsen. Daher bietet die derzeitige Schwäche auf diesen Märkten besonders interessante Kaufchancen.