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China: fester vor dem Fest

Am heutigen Sonntag, dem 14. Januar ist es soweit: Im Reich der Mitte beginnt nach dem chinesischen Kalender ein neues Jahr, das im Tierkreiszeichen des Tigers steht. Der Tiger gilt als Heißsporn und Rebell, der sich niemandem unterwirft und stets zum Kampf bereit ist. Ob dies ein gutes Omen für die chinesischen Aktienmärkte ist?

BÖRSE am Sonntag

Das Land steckt in einem Dilemma. Zwar hat sich die dortige Wirtschaft von der weltweiten Konjunkturflaute schnell wieder erholt und wuchs zuletzt erneut kräftig, allerdings geht es nun darum, beim wirtschafts- und geldpolitischen Kurs von der Krisenbekämpfung auf die Verhinderung neuer Spekulationsblasen umzuschwenken. Kein einfaches Unterfangen. Einerseits ist die Gefahr von Blasen, beispielsweise an den Immobilien- und Aktienmärkten, zwar unumstritten, andererseits werden jedoch auch eine restriktivere Wirtschafts- und Geldpolitik skeptisch von den Investoren beäugt. Es wird befürchtet, die Erholung durch zu harte Einschnitte schnell wieder abzuwürgen. Diese Gemengelage spiegelte sich auch am Aktienmarkt mit fallenden Kursen in den vergangenen Wochen wider. Dazu trug die chinesische Regierung bei, die nicht nur die Leitzinsen erhöhte, sondern auch ankündigte, die Kreditvergabe zu beschränken.

Dies belastete auch zu Beginn der vergangenen Woche und hielt die chinesischen Indizes zunächst weiter in Schach. Zudem wartete man gespannt auf die Verbraucherpreise am Donnerstag. Der Anstieg im Januar fiel mit 1,5% zum Vorjahr aber geringer aus als mit 2% erwartet und lag unter dem Plus von Dezember (1,9%). Für die Aktienmärkte eine Beruhigung, sodass sie steigende Notierungen zur Vorwoche verbuchen konnten und damit das, gemessen an der Gesamtperformance, insgesamt sehr gute Jahr des Büffels positiv beendeten. Wegen der Feierlichkeiten zu Beginn des neuen Jahres, weshalb die chinesischen Börsen in der nächsten Woche geschlossen bleiben, waren die Handelsumsätze aber gering. Trotz des jüngsten Aufwärtsimpulses kann also nicht von einer Trendwende gesprochen werden.