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China will Binnennachfrage ankurbeln!

Während weltweit Rezessionsangst die Schlagzeilen bestimmt, zeigt sich die chinesische Wirtschaft mit Blick auf die jüngsten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) weiterhin robust. Der global nachlassenden Wirtschaftsdynamik kann sich aber auch China nicht entziehen, ist man doch relativ stark abhängig vom Export.

BÖRSE am Sonntag

Erste Auswirkungen sind klar erkennbar, es gab bereits etliche Pleiten chinesischer Firmen, die vor allem Waren für den Weltmarkt herstellen. Ein Trend, der sich fortsetzen könnte. Zudem verringerte sich das BIP-Wachstum zum fünften Mal in Folge. Trotz nachlassender Dynamik blieb es im dritten Quartal 2008 mit 9% aber auf einem hohen Niveau.

Vielleicht kann China die aktuelle weltweite Konjunkturschwäche daher gut verkraften und gestärkt aus ihr hervorgehen. Das Potenzial ist vorhanden, vor allem, wenn man an den riesigen Binnenmarkt denkt. Dies haben auch die Offiziellen erkannt. Staatspräsident Hu Jintao bekräftigte jüngst beim Treffen mit Angela Merkel, sich künftig vermehrt auf die Stärkung der Inlandsnachfrage zu konzentrieren. Damit dürfte die Abhängigkeit vom Außenhandel weiter sinken. Schon jetzt trägt eine stetig steigende heimische Nachfrage zunehmend zum BIP-Wachstum bei. Chinas Regierung hat jüngst ferner konjunkturstützende Maßnahmen angekündigt. Bislang wegen der Gefahr einer Überhitzung bremsend eingegriffen, findet somit offenbar ein Kurswechsel statt.

Alles zusammengenommen könnte Chinas Wirtschaft damit auf ein solideres Fundament gestellt werden. Der chinesische Drache holt daher derzeit wohl nur Luft, um künftig den dynamischen Aufschwung mit nicht ganz so üppigen, wie in der Vergangenheit, dafür aber langfristig gesünderen Steigerungsraten fortzusetzen. Ein Umstand, der auch bei den Investoren verstärkt in den Fokus rücken könnte. Nicht zuletzt da die chinesischen Indizes seit ihren Allzeithochs im Oktober 2007 um 70% an Wert eingebüßt haben und die Bewertung vergleichsweise günstig ist. Käufe auf dem aktuellen Niveau sind aber spekulativer Natur, da sich auch die chinesischen Börsen nicht der derzeit trüben Stimmung an den weltweiten Aktienmärkten entziehen können. So auch in der vergangenen Woche, als Shanghai Composite und Shanghai A-Share Index (siehe Chart) um 4,7% fielen und sich damit ihren Jahrestiefs vom September näherten. Beim Shanghai A-Share Index liegt das Tief bei 1.893 Punkten, und ein nachhaltiger Bruch spräche aus charttechnischer Sicht für weitere Angaben.

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