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Chinesische Börsen feiern Konjunkturpaket!

In den vergangenen Wochen und Monaten glich die Entwicklung an den chinesischen Aktienmärkten einem Trauerspiel. Seit den Rekordhöchstständen im Oktober 2007 verbuchten die Leitindizes Shanghai Composite und Shanghai A-Share Index (siehe Chart) in der Spitze Abschläge von mehr als 72% bzw. fast 80%.

BÖRSE am Sonntag

Zum einen platzte die Spekulationsblase nach der rasanten Rallye, wodurch den chinesischen Anlegern deutlich vor Augen geführt wurde, dass die Börse keine Einbahnstraße ist. Zum anderen ließ im Reich der Mitte die Wirtschaftsdynamik merklich nach, sodass die chinesischen Aktienmärkte auch von zunehmenden Sorgen über die weltweit abflauende Konjunktur und deren negativen Auswirkungen auf das stark vom Export abhängige Land, belastet wurden.

Nach dem herben Einbruch regte sich jüngst jedoch etwas Hoffnung. In der vergangenen Woche konnten die Kurse in Schanghai demnach kräftig zulegen, während weltweit überwiegend Verluste bei den Länderindizes auszumachen waren. An den Börsen in China stützte das von der Regierung angekündigte milliardenschwere Konjunkturprogramm. Mit umgerechnet etwa 452 Mrd. Euro will das Land die eigene Binnennachfrage stimulieren, um damit die zurückgehenden Exporte auszugleichen. Das Paket beinhaltet unter anderem Investitionen in Infrastruktur, Projekte zum Umweltschutz, technologische Innovationen, aber auch eine vereinfachte Kreditvergabe sowie Steuererleichterungen für Unternehmen. Der größte Teil der Finanzspritze wird den Angaben zufolge in den öffentlichen Wohnungsbau und in Infrastrukturprojekte fließen, was dazu beitragen soll, den Wohlstand zwischen Stadt und Land gerechter zu verteilen.

Bei den Investoren trafen die angekündigten Maßnahmen anscheinend auf offene Ohren. Shanghai Composite und Shanghai A-Share Index schnellten zur Vorwoche jeweils um 13,7% in die Höhe. Das Konjunkturpaket schürte die Hoffnung, dass der Wachstumsmotor China nicht so stark ins Stottern gerät wie befürchtet. Mit dem kräftigen Kurssprung hellte sich auch das charttechnische Bild auf. So hat beispielsweise der Shanghai A-Share Index seine mittelfristige Abwärtstrendlinie, bestehend aus der Verbindung der Zwischenhochs von Mai, August und September 2008, nach oben durchstoßen. Dies kann als spekulatives Kaufsignal interpretiert werden. Als Nächstes könnte nun die Hürde von 2.450 Punkten angesteuert werden. Voraussetzung ist, dass sich die jüngst auszumachende Hoffnung nicht gleich wieder in Luft auflöst.