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Der Dollar bleibt unter Druck

Der US-Dollar hat zu Jahresbeginn neuerlich deutlich an Wert verloren. Viel spricht dafür, dass sich die Talfahrt fortsetzt. Mit Endlos-Turbos können Anleger überproportional von der Entwicklung des Wechselkurses profitieren. Stefano Angioni analysiert.

BÖRSE am Sonntag

Der US-Dollar hat zu Jahresbeginn neuerlich deutlich an Wert verloren. Viel spricht dafür, dass sich die Talfahrt fortsetzt. Mit Endlos-Turbos können Anleger überproportional von der Entwicklung des Wechselkurses profitieren.

Von Stefano Angioni

Noch vor einem Jahr war allerorts von der bevorstehenden Parität von Euro und US-Dollar die Rede. Bekanntlich kam es anders: Mit gut 1,25 US-Dollar gab es für einen Euro jüngst so viel wie zuletzt vor gut drei Jahren – und das, unmittelbar nachdem die Europäische Zentralbank hatte verlauten lassen, dass in absehbarer Zeit niemand mit steigenden Zinsen in der Eurozone rechnen solle.

Ganz offensichtlich spielen Zinsdifferenzen derzeit allenfalls eine untergeordnete Rolle für die Entwicklung des EUR/USD Wechselkurses. Stattdessen konzentrieren sich die Marktteilnehmer auf die Wachstumsdynamik in den USA und dem Rest der Welt. Und während der US-Konjunkturzyklus seinen Zenit erreicht, wenn nicht bereits überschritten hat, gewinnt die Wirtschaft anderswo erst noch an Fahrt. Zu erwarten ist, dass sich diese Entwicklung auch an den Finanzmärkten widerspiegeln wird.

Kehren nun Investoren US-Anlagen aus diesem Grund zunehmend den Rücken, so werden entsprechende Kapitalabflüsse den US-Dollar zwangsläufig weiter belasten. Erweist sich zudem die verbreitete Einschätzung als treffend, dass auch die US-Notenbank Fed in ihrem Zinsstraffungszyklus bereits sehr weit fortgeschritten ist und nur noch moderate Zinsschritte zu erwarten sind, so wird das diesen Trend noch weiter verstärken. Auch die Aussagen aus der US-Administration zu den Vorteilen eines schwachen US-Dollar sind – wenngleich von Präsident Donald Trump zurückgewiesen – nicht dazu angetan, den US-Dollar zu stärken.

Ein weiteres Argument für einen schwächeren US-Dollar liefert die Theorie der Kaufkraftparität: Folgt man ihr, liegt der faire Wechselkurs je nach Berechnungsgrundlage zwischen 1,30 und 1,33 US-Dollar für den Euro. Auch aus charttechnischer Sicht steht einem weiteren Euro-Anstieg nach Überwindung des Vorjahreshochs nur wenig entgegen, insbesondere wenn die 1,25er-Marke wieder überwunden ist. Darüber wird auf einige kleinere Hindernisse im Bereich von 1,28 US-Dollar zu achten sein, die sich mit dem Zwischentiefs in den Frühjahren 2012 und 2013 in den Chart gegraben haben.  Sind diese Steine erst einmal aus dem Weg geräumt, wäre der Weg im Anschluss frei bis zur 1,30er-Marke, die wiederum zuletzt am 4. September 2014 überboten werden konnte.

Auf der Unterseite hat sich die Reihe der Unterstützungen jetzt um die 1,21er-Schwelle erweitert, die einen ersten Rücksetzer zusammen mit den alten Tops bei 1,2093 und 1,2089 US-Dollar auffangen sollte. Direkt darunter wartet die Schiebezone bei 1,205 US-Dollar, bevor man sich erneut Richtung 1,1950 US-Dollar orientieren müsste. Anleger, die weiteres Potenzial in Richtung der Kaufkraftparität sehen, können mit Endlos-Turbos schon kleine weitere Anstiege des Euro überproportional nutzen. So bietet der EUR/USD-Turbo Long (SC7P2P) beim aktuellen Kurs von 5,60 Euro einen Hebel von gut 18. Aus seinem Basispreis von 1,1744 US-Dollar ergibt sich bei einem Kurs von 1,2450 US-Dollar ein Puffer von 5,6 Prozent.

Insbesondere, wenn die charttechnisch wichtige Marke von 1,25 Marke nachhaltig nach oben durchbrochen wird, sollte der EUR/USD Kurs Fahrt nach oben aufnehmen. Analog dazu bieten Turbos in der Short-Variante die Möglichkeit, auf eine Rückkehr des Wechselkurses auf ein moderateres Niveau zu setzen. Mit einem Basispreis von 1,3109 ausgestattet, bietet beispielsweise ein EUR/USD-Turbo Short (SC4VVD) beim aktuellen Kurs von 5,39 Euro ebenfalls einen Hebel von rund 18.

Alternativ können Anleger, die von einer Seitwärtsbewegung ausgehen, Inline-Optionsscheine nutzen. Vorteil dieser vergleichsweise einfachen Hebelpapier-Variante: Sie liefert immer dann einen fixen Ertrag zum Laufzeitende, wenn sich der Wechselkurs bis dahin stets innerhalb einer festgelegten Bandbreite bewegt. Berührt er eine der beiden Schwellen, verfällt der Schein wertlos. So erhalten Anleger beim vergleichsweise defensiven Inliner mit der WKN SC62PX zum Ende der Laufzeit Mitte Juni dieses Jahres zehn Euro, wenn der Wechselkurs nicht auf oder unter 1,10 EUR/USD fällt und nicht auf oder über 1,36 EUR/USD steigt. Beim aktuellen Kurs des Papiers von 9,39 entspricht das einer Rendite von 6,38 Prozent.

Stefano Angioni, Director Cross Asset Distribution bei der Société Générale, ist verantwortlich für Emission, Vertrieb und Vermarktung von Zertifikaten und Hebelprodukten.