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Dicke Gewinne in der Pampa

Im gerade beendeten September verbuchten weltweit viele Aktienmärkte Gewinne. Zu den mit den größten gehört der argentinische. Fortschritte bei der Restrukturierung der Staatsschulden und eine brummende Wirtschaft beflügeln.

BÖRSE am Sonntag

 

Nachdem der Leitindex Merval in der Vorwoche bereits einen neuen Rekord markierte, setzte er jüngst noch etwas oben drauf. Aus charttechnischer Sicht scheint damit der Sprung über die Hürde von 2.505 Punkten (bisheriges Allzeithoch von April 2010) nachhaltig überwunden. Dies könnte für weitere Zuwächse sprechen, obgleich die nun erreichte obere Aufwärtstrendlinie (Verbindung der Hochs von Oktober 2009 und April 2010) ein kleines Hindernis darstellen und für eine Pause sorgen könnte. Ein kurzes Durchatmen wäre nachvollziehbar angesichts der zuletzt starken Performance. Allein im September kletterte der Merval um 12,3%. Im dritten Quartal 2010 summiert sich das Plus damit auf 18,7%. Die positive Tendenz der vergangenen Monate folgt einer kräftigen Korrektur von April bis Mai dieses Jahres, die sich an die Rallye im Vorjahr von 115% und die zu Jahresbeginn zunächst weiter steigenden Kurse anschloss.

Für Rückenwind in den vergangenen Wochen sorgte die starke wirtschaftliche Entwicklung. Nachdem 2009 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lediglich um 0,9% stieg, brummt die Wirtschaft wieder kräftig. 3% Wachstum im ersten Quartal 2010 folgten 11,8% Zuwachs im zweiten Jahresviertel. Für das Gesamtjahr 2010 prognostiziert die Notenbank ein Plus von mehr als 9,5%. Dies wäre das stärkste seit 1992. Aber nicht nur das rasante Wachstum der zweitgrößten südamerikanischen Volkswirtschaft dürfte zuletzt Investoren angelockt haben. Nach dem Staatsbankrott 2001 gelingt es dem Land mehr und mehr, seine Finanzen in Ordnung zu bringen und sich erfolgreich umzuschulden. Die Staatsverschuldung ist inzwischen von mehr als 166% am BIP (2002) auf rund 48% gesunken. Insgesamt gibt es somit zwei Punkte, die die Anleger offenbar wieder mutiger zu argentinischen Aktien greifen lässt.