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Erneut bewegende Woche für die Banken!

Die Finanzkrise zieht weiterhin ihre Kreise, und kräftige Kursverluste bei den Banken waren in der vegangenen Woche die Folge. Der STOXX 600 Banks als europäischer Gradmesser für den Sektor brach um 15% ein.

BÖRSE am Sonntag

Bei vielen Geldhäusern bringen die anhaltende Abwertung der Vermögensgegenstände und steigende Abschreibungen und Rückstellungen für ausfallbedrohte Kredite die Bilanzen weiter ins Wanken. Immer öfter muss der Staat einspringen. So benötigte beispielsweise in den USA die Bank of America weitere Hilfen der Regierung. In Irland wurde die Anglo Irish Bank (-30%) vollständig übernommen. Mit derartigen Nachrichten gelingt es kaum, das Vertrauen der Investoren in den Bankensektor wieder zu stärken.

Dies gilt auch für die Deutsche Bank (-17,6%), die mit ihren vorläufigen Eckdaten 2008 negativ überraschte. Sie verbuchte in dem von der Krise besonders gebeutelten vierten Quartal einen Verlust von 4,8 Mrd. Euro und rutschte damit im Gesamtjahr mit 3,9 Mrd. Euro in die Miesen. Dies war das erste Verlustjahr in der Nachkriegsgeschichte. 2007 hatte sie noch einen Rekordprofit von 6,5 Mrd. Euro erzielt. Der deutsche Branchenprimus konnte sich aber immerhin mit der Deutschen Post auf neue Konditionen für die Übernahme der Deutschen Postbank einigen. Da die Deutsche Bank nun erst durch den Umtausch einer Anleihe nach Ablauf von drei Jahren die Schwelle von 30% Prozent an der Postbank überschreiten wird, verpuffte Händlern zufolge die Fantasie auf ein mögliches Pflichtangebot an die freien Aktionäre. Die Postbank-Aktie gehörte mit 35,7% Verlust damit ebenfalls zu den größten Verlierern in der europäischen Bankenlandschaft. Die Commerzbank, die in der Vorwoche teilverstaatlicht wurde, brach aufgrund des dadurch erlittenen Vertrauensverlustes mit 32% weiter kräftig ein. Größter Verlierer war die britische Barclays (-40,5%). Zu den wenigen Gewinnern gehörten dagegen die Papiere von Fortis (+28,7%). Hier beflügelten Gerüchte um eine Komplettübernahme durch den belgischen Staat.

Charttechnisch betrachtet testete der STOXX 600 Banks in der Vorwoche seine mittelfristige Unterstützung bei 139 Punkten, die aus dem Verlaufstief von November herrührt. Sie konnte nicht verteidigt werden, der Index ging knapp darunter ins Wochenende. Sollte die nun als Hürde fungierende Marke nicht schnell zurückerobert werden, drohen weitere Abgaben. Weitere Hindernisse gibt es bei 163 Punkten (Abwärtstrendlinie) und 171 Zählern (horizontaler Widerstand).