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Euro: Wie gewonnen, so zerronnen!

Der Erleichterung aus der Vorwoche folgte schnell wieder Ernüchterung. Hatte der Euro seinerzeit zunächst von den Beschlüssen des Krisengipfels profitiert, wurde die Erholung seit Anfang Oktober durch das zunehmende Regierungschaos in Griechenland in der vergangenen Woche abrupt gestoppt.

BÖRSE am Sonntag

Die Entwicklungen in Sachen europäischer Schuldenkrise überschlagen sich derzeit. Entsprechend heftige Ausschläge zeigt auch das Verhältnis Euro gegenüber US-Dollar. Nachdem die Gemeinschaftswährung seit dem Zwischentief Anfang Oktober von der Hoffnung auf nachhaltige Lösungsansätze im Zusammenhang mit dem Schuldendilemma getrieben wurde und auch die Beschlüsse aus der Vorwoche weiter Zuversicht nährten, gab es nun wieder einen herben Dämpfer. Griechenland spielt nicht mit und die überraschende Ankündigung eines Volksentscheids über die weiteren Hilfsmaßnahmen für das Land verstärkte wieder die Zweifel an einer Lösung der Krise und auch an der Stabilität des Euro an sich.

Entsprechend wertete der Euro ab. Gegenüber dem US-Dollar machte er den Zuwachs aus der Vorwoche wieder mehr als zunichte, rutschte im Tief auf knapp über 1,36 US-Dollar ab. Nach der ersten Schockreaktion, die von einigen Marktbeobachtern als übertrieben bewertet wurde, stabilisierte er sich am Mittwoch aber wieder und setzte zu einer kleinen Erholung an. Selbst das nun offenbar nicht mehr ausgeschlossene Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone, womit ein bisheriges Tabu der Euro-Retter gebrochen wurde, änderte daran nichts. Am Donnerstag ging es dann wegen der fragwürdigen und überraschenden Zinssenkung der EZB jedoch zwischenzeitlich wieder stärker abwärts, bevor sich der Euro davon wieder erholte. Neue Hoffnung auf eine Entspannung der Griechenland-Krise keimte auf, da das Referendum über das Rettungspaket abgesagt wurde. Es bleiben jedoch viele Fragen offen und das Regierungschaos in Griechenland trägt nicht gerade zu einer Beruhigung bei, was für anhaltend große Ausschläge beim Euro sorgen dürfte.