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Europäische Autowerte: Kaum zu bremsen

Aktien aus der europäischen Automobilindustrie gehörten in der vergangenen Woche einmal mehr zu den gefragtesten. Sie setzten damit ihre beeindruckende Rally seit Jahresbeginn fort. Die Luft wird aber immer dünner.

BÖRSE am Sonntag

Mit fast +35% beim DAXsector Automobile (siehe Chart) und 32% Zuwachs beim STOXX Europe 600 Automobiles & Parts haben die Branchenindizes für die Automobilindustrie seit Jahresbeginn kräftig zugelegt und führen innerhalb der Sektorindizes bislang die Gewinnerlisten an. Hier muss somit reichlich Zuversicht vorherrschen, dass die Geschäfte auch künftig weiterhin kräftig brummen, die erwartete weltweite konjunkturelle Delle 2012 nur von kurzer Dauer sein wird und die Nachfrage aus den aufstrebenden Ländern wie China oder Indien stützt. Letzteres ist insbesondere ein Punkt, der positive Erwartungen bei den deutschen Branchenvertretern schürt, ungeachtet des vorherrschenden Tenors, dass die atemberaubende Dynamik des vergangenen Jahres angesichts trüberer Aussichten für die Konjunktur und der ungelösten Schuldenkrise merklich nachlassen dürfte, insbesondere auf dem europäischen Markt.

Die hiesigen Autoschmieden scheinen sich aber einig, dass auch 2012 insgesamt ein gutes Jahr wird, selbst wenn Daimler ein „Übergangsjahr“ erwartet, wie der Konzern jüngst bei Vorlage von Rekordergebnissen für 2011 betonte. In den nächsten Wochen dürften auch die anderen Hersteller wie Volkswagen und BMW glänzende Ergebnisse für 2011 vorlegen. Zusammen mit den jüngst veröffentlichten Verkaufsrekorden für Januar bei BMW, Audi und Daimler scheint dies für anhaltende Zuversicht bei den Anlegern zu sorgen.

Die Luft bei den Indizes wird aber immer dünner. Mit der Rally der vergangenen Wochen ist bereits reichlich Optimismus eingepreist. Zudem sehen beide Kursbarometer kurzfristig überkauft aus. Zwar kann die Aufwärtsdynamik noch etwas anhalten, sodass vielleicht sogar die Zwischenhochs von Juli 2011 angesteuert werden. Das Risiko von Korrekturen oder zumindest Verschnaufpausen nimmt aber zu.