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FTSE 100: Vor wichtigen Widerständen

In Großbritannien war das Thema der vergangenen Woche ganz klar die königliche Hochzeit. Selbst die Börse wurde davon nicht verschont und blieb deshalb am Freitag sogar geschlossen. Vor dem verlängerten Wochenende gab es daher ein relativ dünnes Geschäft.

BÖRSE am Sonntag

Die vergangene Woche war wegen Ostermontag ohnehin schon verkürzt, sodass viele Marktteilnehmer, zumal auch der nächste Montag (2. Mai) ein Feiertag ist, die Gunst der Stunde nutzten und Ferien machten. Geprägt von einem recht dünnen Handelsvolumen fehlte daher wohl die Kraft, gleich die Widerstände anzugehen, denen man sich nun genähert hat. Es geht um die Hürden bei 6.090 und 6.101 Punkten, die aus den Zwischenhochs von Januar und Februar 2011 resultieren. Gelingt es, diese zu überwinden, spräche dies wohl für weitere Zuwächse. Möglicherweise wird in der nächsten Woche ein Versuch gestartet, vielleicht auch angetrieben vom royalen Freudentaumel, der von den zahlreichen Problemen (Krisen in der Welt, Inflation, Staatsverschuldung, Haushalsdefizit) ablenkt.

Immerhin sorgt die königliche Hochzeit für eine kleine Sonderkonjunktur, unter anderem wegen der zahlreichen Touristen. Außerdem erhofft man sich von dem medienwirksamen Gute-Laune-Event einen generellen Schub für die britische Konjunktur. Diese dümpelt nach wie vor vor sich hin und kommt nur langsam wieder in Fahrt, wie die jüngsten Zahlen zeigen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich im ersten Quartal laut vorläufigen Berechnungen um magere 0,5% zum Vorquartal. Nachdem das BIP Ende 2010 um 0,5 schrumpfte, tritt die Wirtschaft somit seit September de facto auf der Stelle. Nach der 2010 zunächst raschen Erholung von der schlimmsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg zeigt sich nun immer klarer, dass Großbritannien den Industriestaaten der Eurozone hinterherhinkt. Entsprechend dürfte die Bank von England auf ihrer Sitzung in der nächsten Woche trotz hoher Inflation wohl weiterhin bei der extrem lockeren Geldpolitik bleiben. Vielleicht eine treibende Kraft für den Aktienmarkt?