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Japan: Bewegende Bilder und hektische Märkte

Die vergangene Woche stand vor allem unter dem Zeichen des nun immer deutlicher werdenden Ausmaßes der verheerenden Naturkatastrophe mit Tausenden Toten und Vermissten. Als wenn dies nicht schon Tragödie genug wäre, droht zudem ein nuklearer Super-GAU.

BÖRSE am Sonntag

Angesichts der vielen bewegenden Bilder aus Japan und des unvorstellbaren Leids der Bevölkerung spielt das Geschehen an den Finanzmärkten eigentlich keine Rolle und es mag gefühllos klingen, darüber zu berichten. Diesmal geht es daher nicht darum, Investment-Tipps zu geben, sondern zu zeigen, welche teils sehr heftigen Bewegungen es gab.

Gleich am Montag, dem ersten kompletten Handelstag nach dem Beben, brachen die Börsen in Tokio ein. Dazu trugen sicherlich auch die Hiobsbotschaften über das havarierte Atomkraftwerk Fukushima bei, die sich am Dienstag verstärkten und zu noch heftigeren Abschlägen führten. Zwar erholten sich die japanischen Indizes am Mittwoch wieder und nach kleineren Verlusten am Donnerstag ging es auch freitags aufwärts, insgesamt blieb es zur Vorwoche jedoch bei herben Einbrüchen. Angesichts der zwischenzeitlichen Rückschläge von rund 20% relativierten sich die Einbußen am Ende mit 9,3% (TOPIX) und 10,2% (Nikkei 225) aber etwas.

Reichlich Volatilität gab es nicht nur bei den Aktien, auch der Yen schwankte heftig. Zunächst setzte sich die langfristige Aufwertungstendenz zu vielen anderen Währungen, vor allem dem US-Dollar, sehr dynamisch fort. Am Mittwoch mussten für 1 US-Dollar gerade noch 76,53 Yen bezahlt werden und damit so wenig wie noch nie. Die Stärke erklärt sich wohl aus einer steigenden Yen-Nachfrage – oder zumindest der Erwartung einer solchen Entwicklung. Japanische Firmen und Investoren, wie beispielsweise Versicherer, könnten einen Teil ihrer im Ausland angelegten riesigen Summen liquidieren, um Mittel für die Begleichung der Schäden und den Wiederaufbau freizumachen. Massive Interventionen der japanischen, aber auch Eingriffe von westlichen Notenbanken stoppten dann jedoch zunächst den Aufwertungsdruck.