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Japan: Deflation, starker Yen und Regierungskrise

Die japanischen Aktienmärkte gaben in der vergangenen Woche weiter nach. Ein starker Yen, die Furcht vor einer verstärkten Deflation sowie der entbrannte Machtkampf um die politische Führung des Landes drückten auf die Stimmung.

BÖRSE am Sonntag

Damit setzte der Nikkei 225 seine Korrektur seit dem Zwischenhoch im April fort, die ihn inzwischen um mehr als ein Fünftel sinken ließ. Seit Jahresbeginn liegt der Leitindex knapp 15% im Minus. In der vergangenen Woche verlor er 2,1% und fiel auf das niedrigste Niveau seit Mai 2009. Nachdem er sich in den acht Wochen zuvor im Bereich der Unterstützungen von 9.663 bis 9.050 Punkten hielt, ging es jüngst darunter. Sollte sich dies als nachhaltig erweisen, spräche dies wohl für weitere Abgaben.

Vor allem der stärkere Yen drückte zuletzt auf die Stimmung. Beispielsweise war er zum US-Dollar zwischenzeitlich unter die Marke von 84 Yen gerutscht und hatte ein Niveau markiert wie seit 1995 nicht mehr. Gegenüber dem Euro fiel er auf den tiefsten Stand seit 2001. An den Aktienmärkten spielte dabei nicht nur die Tatsache eines starken Yen an sich eine Rolle, was vor allem die Aktien der stark exportorientierten Unternehmen belastete, sondern auch die Inaktivität der zuständigen japanischen Stellen mit Blick auf die Stärke der Währung.

Zwar verlor der Yen in der zweiten Wochenhälfte wieder etwas an Wert und auch der Nikkei 225 konnte sich von seinem Tief etwas erholen, richtig Kauflaune wollte dennoch nicht aufkommen. Die Angst vor einer verstärkten Deflation bremste, schließlich könnten der starke Yen und auch der jüngst entbrannte Machtkampf in der amtierenden Regierungspartei das Vertrauen der Bevölkerung in die wirtschaftliche Erholung des Landes weiter schmälern. Diese Sorge veranlasste jüngst wohl auch ausländische Investoren zu Verkäufen.