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MDAX: Hoffnung auf konjunkturelle Trendwende!

Nach einem Verlust von 43% im vergangenen Jahr setzte der MDAX seine Talfahrt auch im ersten Quartal 2009 zunächst fort. Seit dem am 9. März markierten Zwischentief bei 4.119 Punkten zeigte der Index jedoch einen Aufwärtsimpuls, der sich jüngst beschleunigte.

BÖRSE am Sonntag

Im Vergleich zur Vorwoche legte der Index um 8,1% zu und war damit Spitzenreiter bei den deutschen Indizes. Zwar liegt er seit Jahresbeginn immer noch mit 13% im Minus und damit an der Spitze, die Verluste wurden aber zu einem guten Stück abgebaut. Charttechnisch betrachtet konnte der MDAX jüngst seinen seit Januar dieses Jahres gebildeten mittelfristigen Abwärtstrend knapp nach oben durchbrechen und näherte sich der 5.000er-Marke. Als nächstes könnte nun die untere Begrenzung des langfristigen Abwärtstrendkanals von aktuell etwa 5.180 Punkten ins Visier rücken. Gelänge auch ein Sprung darüber, bestünde zunächst Potenzial bis zu den horizontalen Hürden bei 5.912 und 6.094 Zählern, die aus den Zwischenhochs von Januar 2009 und November 2008 resultieren.

Verantwortlich für die im Gegensatz zu anderen Indizes jüngst kräftigeren Zuwächse beim MDAX ist wohl die Hoffnung auf ein baldiges Anziehen der Weltkonjunktur, weshalb insbesondere die Nebenwerte für Anleger wieder interessanter zu werden scheinen. Neben dem G-20- Gipfel haben wohl die teilweise besseren US-Konjunkturdaten als erwartet zu dieser Annahme geführt. Teilweise deutlich prozentual zweistellige Zuwächse waren die Folge, beispielsweise bei Praktiker, Heidelberger Druck oder der Hamburger Hafen und Logistik AG. Deutlich aufwärts ging es auch bei den Automobilzulieferern Continental, LEONI oder ElringKlinger, die von der im Wochenverlauf verbesserten Stimmung in der Autobranche profitierten. Bei Continental stützten ferner wohl auch Gerüchte, wonach der Reifenhersteller Pirelli an der Lkw-Reifensparte interessiert ist. Konkretere Nachrichten gab es zu Pro- SiebenSat.1 Media, dem Spitzenreiter in der vergangenen Woche mit 41,8% Kursplus. Der Medienkonzern will bis zu 4,9 Millionen Vorzugsaktien über die Börse zurückkaufen, um damit Aktienoptionen zu bedienen.

Zu den wenigen Verlierern auf Wochensicht gehörte das Papier des Klinikbetreibers RHÖN-KLINIKUM (-4,8%). Hier drücken offenbar die bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen, was am Mittwoch zu einem Warnstreik im Klinikum Gießen- Marburg führte, auf die Stimmung. Arbeitnehmer und Beschäftigte wollen sich nun am 9. April erneut an den Verhandlungstisch setzen.