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Nikkei: bald mit Kaufsignal?

Die Kapriolen der internationalen Finanzmärkte gingen auch an den japanischen Aktienbörsen nicht spurlos vorbei. Sie konnten jedoch wegen des Feiertages am Montag erst am Dienstag, dafür dann aber um so heftiger, auf die jüngsten Hiobsbotschaften zur Finanzkrise reagieren. Der Nikkei brach um 5% ein. Die größten Verlierer waren die Finanzwerte. Sie erholten sich jedoch am Mittwoch etwas und profitierten von der Rettungsaktion für den US-Versicherer AIG.

BÖRSE am Sonntag

Davon wurde auch der Gesamtmarkt in Tokio gestützt. Die zwischenzeitlich erreichten Gewinne schmolzen aber wieder etwas zusammen, blieb doch die Sorge über das angeschlagene US-Finanzsystem. Kaum Impulse gingen am Berichtstag indes von der Bank of Japan aus, die wie erwartet ihren Leitzins bei 0,5% belassen hat. Wie am Vortag griff sie aber erneut am Geldmarkt ein und stellte hier den Geschäftsbanken weitere kurzfristige Kreditlinien zur Verfügung, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden.

Am Donnerstag sah es in Tokio dann erneut düster aus, die anhaltenden Sorgen über die Finanzkrise und schwache USVorgaben belasteten. Der Nikkei markierte im Handelsverlauf bei 11.301 Zählern ein Niveau wie seit Juni 2006 nicht mehr. Immerhin setzte er sich von seinem Tief wieder etwas ab und das Minus zum Vortag fiel mit 2,2% vergleichsweise moderat aus. Die Erholung setzte sich am Freitag fort und die Investoren reagierten auf die Meldungen aus den USA, wonach die Regierung dort eine Behörde schaffen will, um die Eskalation der Finanzmarktkrise zu stoppen. Der Nikkei schnellte um 3,8% aufwärts, wozu auch die Schließung von Shortpositionen beigetragen haben dürfte. Das Minus zur Vorwoche insgesamt lag somit nur bei 2,4%.

Die Frage ist nun, ob sich die Erholung vom Freitag in der nächsten Woche fortsetzen kann. Vielleicht helfen weitere positive Impulse aus den USA, die zudem dafür sorgen könnten, dass sich die in den vergangenen Monaten auszumachende Stärkung des US-Dollars gegenüber dem Yen fortsetzt, was wiederum den Technologie- und anderen exportsensitiven Werten zugutekommen könnte. Etwas Hoffnung macht auch die Charttechnik. Dem Nikkei gelang es, das zwischenzeitlich verletzte und bis dato aktuelle Jahrestief von 11.691 Zählern wieder zurückzuerobern. Nun gilt es, auch die Hürde von 12.196 Punkten (Jahreshoch 2004) schnell zu überwinden, was dann als spekulatives Kaufsignal interpretiert und zunächst Erholungspotenzial bis in den Bereich von 14.000 Zähler eröffnen könnte.