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Polnische Aktien weiter im Aufwind

Während in der vergangenen Woche an vielen europäischen Aktienmärkten zunächst Gewinnmitnahmen auszumachen waren, herrschte an der Börse in Warschau weiterhin gute Stimmung.

BÖRSE am Sonntag

Zwar gab es auch hier am Dienstag einen Rücksetzer, insgesamt legte der Leitindex WIG 20 zur Vorwoche mit 7% aber kräftig zu. Noch deutlicher stieg der in Wien ermittelte PTX in Euro (siehe Chart) mit 10,8%. Die Indizes setzten damit ihre Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen fort und zeigen seit dem am 18. Februar markierten Mehrjahrestief eine deutliche Erholung.

Gründe für einen weiteren Aufwind für polnische Aktien.

Der WIG 20 kletterte seither um 42%. Beim PTX sind es sogar 63%. Charttechnisch betrachtet konnte er jüngst die Hürden bei 805 und 817 Punkten überwinden, an denen er noch in der Vorwoche gescheitert war. Sollte sich die zuletzt gesehene Aufwärtsdynamik fortsetzen, könnte es nun schnell bis in den Bereich von 1.000 Punkten gehen.

Als kurstreibend erwies sich jüngst erneut der im Vergleich zum Euro und Schweizer Franken stärkere Zloty. Nachdem Letzterer seit Mitte vergangenen Jahres dramatisch an Wert verloren hatte und beispielsweise zum Schweizer Franken um ein Drittel abwertete, konnte er sich seit dem 18. Februar 2009 wieder um gut 10% erholen. Dies sorgt ein wenig für Erleichterung für die Bürger, die im Ausland zu niedrigeren Zinsen langfristige Kredite aufnahmen, um beispielsweise Immobilien zu finanzieren. Sie litten ganz besonders unter der Abwertung, trieb dies doch die in Zloty umgerechneten Zinsraten deutlich in die Höhe.

Aber nicht nur die jüngste Erholung der Währung stützte zuletzt den polnischen Aktienmarkt. Auch die polnische Volkswirtschaft steht im Vergleich zu einigen osteuropäischen Nachbarn besser da. Während Länder, wie die Ukraine, Ungarn, Lettland oder Rumänien teilweise vor der Zahlungsunfähigkeit stehen und deshalb auf Hilfen vom IWF angewiesen sind, benötigt Polen solche nicht und ist damit in einer vergleichsweise guten Position. Zwar geht auch hier die weltweite Wirtschaftsflaute nicht spurlos vorbei, das Land ist aber nicht so stark exportabhängig. Zudem sind die Konsumausgaben nicht eingebroche und das Wirtschaftswachstum bleibt daher wohl immer noch im positiven Bereich. Helfen könnten außerdem die EU-Fördermittel von 67 Mrd. Euro bis 2013, mit denen das Land viele Investitionen, beispielsweise in Infrastruktur, finanzieren kann, ohne dazu die Staatsverschuldung erhöhen zu müssen, was wichtig ist, die Kriterien zu erfüllen, um in die Eurozone aufgenommen zu werden.