Rohstoffwerte: von Hoffnung getrieben

Zwar wurden mit der Billigung des Sparpaketes lediglich die Erwartungen der Märkte erfüllt und es kann bei weitem nicht von einer Lösung in der europäischen Schuldenkrise gesprochen werden. Die sich diesbezüglich zumindest vorerst abzeichnende Entspannung reicht aber offenbar, um neuen Mut zu fassen. Schließlich wurde ein Finanzkollaps erst einmal verhindert, der sicherlich nicht ohne Folgen für die weltweite Wirtschaft geblieben wäre. Diese Befürchtung scheint nun aber vorerst beiseite geschoben, was auch die zuletzt auszumachenden größeren Konjunktursorgen wohl etwas milderte. Die insgesamt jüngst kräftig steigende Tendenz sowohl bei vielen Rohstoffen als auch bei den Rohstoffaktien scheint dies zu unterfüttern. Beispielhaft dafür ist die Entwicklung des europäischen Gradmessers für den Sektor, des STOXX Europe 600 Basic Resources.

Er schnellte jüngst um 5,2% in die Höhe. Nachdem er in der Vorwoche die Hürde bei 541 Punkten knapp überwunden hatte, setzte er sich von dieser, nun als Unterstützung fungierenden Marke deutlicher nach oben ab. Bislang handelt es sich aber nur um eine Gegenbewegung im Rahmen der seit dem Zwischenhoch von Januar 2011 auszumachenden übergeordneten Korrektur. Erst wenn die Widerstände bei 584 und 590 Zählern sowie die derzeit in dieser Region verlaufende Abwärtstrendlinie geknackt werden, wäre die mittelfristige Abwärtsbewegung wohl beendet. Entsprechend kann sich das jüngste Aufbäumen lediglich als temporäre Erholung erweisen, schließlich gibt es nach wie vor potenziell belastende Faktoren wie die weiter schwelende Schuldenkrise in Europa, aber auch das sich zuspitzende Haushaltsdilemma und die eher schwache Wirtschaft in den USA, sodass schnell wieder Konjunktursorgen und eine sinkende Risikobereitschaft auf die Kurse drücken und die jüngst treibende Hoffnung schnell wieder schwinden könnte.