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Russische Aktien erholt

Die russischen Aktienindizes gehören im bisherigen Jahresverlauf zu denen mit der schlechtesten Entwicklung in Europa. Der in Moskau ermittelte RTS (USD) verlor bis dato etwa 72%, der in Wien gebildete RTX (siehe Chart) gut 65% an Wert.

BÖRSE am Sonntag

In der vergangenen Woche konnten sich beide (RTS +10% und RTX +12%) jedoch erholen und gehörten zu den größten Gewinnern. Vor allem am Montag ging es im Zuge der festen weltweiten Börsen kräftig aufwärts. Auch die Herabstufung der Bonität Russlands von „BBB+“ auf „BBB“ durch S&P konnte die Stimmung kaum trüben. Im Wochenverlauf ließ die Dynamik aber nach. Die Investoren zollten wohl den weiteren weniger guten Nachrichten Tribut.

Russische Aktien erholen sich

Die russische Wirtschaft hat im dritten Quartal deutlich an Fahrt verloren. Das BIP wuchs nur noch um 6,2% im Jahresvergleich, nach 7,5% im Quartal zuvor. Für die ersten neun Monate ergibt sich daraus ein Zuwachs von 7,3%. Dies ist zwar immer noch ein deutliches Plus, allerdings dürfte es weiter schrumpfen. Russlands Regierung senkte bereits die Prognose für das Gesamtjahr 2008. Sie rechnet nun mit einem Anstieg von weniger als 6,8%. Der stellvertretende Wirtschaftsminister Andrej Klepatsch betonte zudem, dass sich Russland bereits in einer Rezession befindet und er befürchtet, dass diese nicht nur zwei Quartale andauern wird. Auch die Analysten sind skeptisch für 2009. So rechnet beispielsweise Barclays Capital nur noch mit einem BIP-Plus von 0,9%. In den vergangenen Jahren wuchs die Wirtschaft immer um mindestens 7% und profitierte dabei von der steigenden Nachfrage nach Rohstoffen. Der Rohstoffsektor als wichtiger Wirtschaftszweig ist in den vergangenen Monaten jedoch ins Straucheln geraten. Der plötzliche Einbruch der Weltkonjunktur führt zu einer sinkenden Nachfrage und fallenden Preisen.

Charttechnisch betrachtet setzte sich mit dem jüngsten Anstieg beim RTX die Erholung der vergangenen Wochen fort. Nach dem Ende Oktober markierten Mehrjahrestief bildete sich dabei ein kurzfristiger Aufwärtstrend. Es sieht nach einer Bodenbildung aus, von einer nachhaltigen kann aber noch nicht gesprochen werden. Wichtige technische Marken sind die Unterstützung bei 820 Punkten (Tief von Oktober) und der Widerstand bei 1.508 Zählern (Zwischenhoch von Anfang November), an dem sich auch das 23,6%-Fibonacci-Retracement der übergeordneten Abwärtsbewegung seit Mai befindet. Kurzfristig betrachtet stellt das Hoch aus der Vorvorwoche bei 1.147 Punkten eine Hürde dar.