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Russische Aktien im Sog des Ölpreises weiter abwärts!

Die zu Wochenanfang aufkeimende Hoffnung, dass das Gipfeltreffen zwischen Russlands Präsidenten, Dmitri Medwedew, und dessen US-Amtskollegen, Barack Obama, einen sützenden Effekt auf die russischen Aktien haben könnte, bewahrheitete sich nicht. Zwar haben beide Politiker nach eigenem Bekunden ein offenes und aufrichtiges Gespräch geführt und der Tendenz zur Verschlechterung der russisch-amerikanischen Beziehungen ein Ende gesetzt, dies reichte jedoch nicht aus, die Investoren aus der Reserve zu locken.

BÖRSE am Sonntag

Sie schauten vielmehr auf die Entwicklung der Rohstoffpreise und die Verluste an den vergangenen Handelstagen. Insbesondere der fortschreitende Rückgang des Ölpreises veranlasste zu weiteren Ver- käufen. Der Leitindex RTS in Moskau büßte zur Vorwoche 12,1% an Wert ein. Der in Wien ermittelte RTX USD (siehe Chart) gab um 14,2% nach.

Russische Aktien im Sog des Ölpreises

Beide Indizes setzen damit ihre Korrektur seit Anfang Juni fort und haben seither mehr als 50% an Wert verloren. Zu groß ist nach wie vor die Abhängigkeit von den Rohstoffen, und bislang sind die Fortschritte allenfalls marginal, um die russische Wirtschaft auf eine breitere Basis zu stellen. Daher spielt die Entwicklung der Rohstoffpreise immer noch eine große Rolle für das Land. Gehen sie in den Keller, wie zuletzt insbesondere der Ölpreis, bedeutet dies vereinfacht ausgedrückt für die Firmen aus dem Rohstoffsektor geringere Gewinne, was wiederum die ganze Volkswirtschaft belastet. Kein Wunder also, dass die russischen Aktien, nachdem sie zunächst im Einklang mit der Rally des schwarzen Goldes seit Februar mit nach oben schnellten, nun auch dessen Korrektur nachvollziehen.

Charttechnisch betrachtet prallte der RTX USD dabei Anfang Juni von dem 38,2%-Fibonacci- Retracement des Abwärtstrends seit Mai 2008 nach unten ab, nachdem er zuvor binnen viereinhalb Monaten um rund 142% nach oben geklettert war. Mit dem jüngsten Bruch des 50%-Retracements dieses Anstiegs drohen nun weitere Abgaben, wobei der Bereich um 1.216 bis 1.174 das nächste Ziel darstellen könnte.