Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Märkte >

Spanien: Der nächste Kandidat?

Griechenland ist ein Beispiel dafür, wie man eine Volkswirtschaft, mittels eines aufgezwungenen Sparkurses und ohne die Schulden tatsächlich auf ein erträgliches Niveau zu senken, in einen Teufelskreis presst und so den Weg in eine handfeste Depression ebnet. Spanien ist nun wohl der nächste Kandidat.

BÖRSE am Sonntag

Die EU sorgt sich um Spanien. „Das Land ist in einer sehr schwierigen Situation, aber auf der anderen Seite hat Spanien auch viele Stärken“, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn am Freitag zum Auftakt eines EU-Finanzministertreffens. Er forderte Madrid auf, den eingeschlagenen Weg der Haushaltssanierung konsequent fortzusetzen. Die neue Regierung in Madrid zieht mit, will allein 2012 mindestens 35 Mrd. Euro einsparen. Das kommt einem alles irgendwie bekannt vor. Und wohin diese Politik führen wird, ist auch abzusehen. Natürlich sind Einsparungen und Reformen nötig. Das allein reicht jedoch nicht, dass Problem der Überschuldung an der Wurzel zu packen. Erst müssten die Schulden auf ein erträgliches Maß gekappt werden, was sicherlich angesichts der Bankenmisere in Europa tabu ist.

Daher dürfte wohl das gleiche Muster wie in Griechenland folgen. Es wird gespart und gespart, was die Wirtschaft gänzlich abwürgt. Daraus folgen dann irgendwann sicherlich erste als Hilfszahlungen getarnte weitere Kredite, an die neue Sparzwänge geknüpft werden, sodass die bekannte Abwärtsspirale in Gang gesetzt wird. Gleichzeitig werden die Gläubiger aus dem Risiko genommen, in dem es an die EZB (mittels Staatsanleihekäufe) und/oder den neuen Rettungsschirm ESM übertragen wird. Spanien wiegt allerdings deutlich schwerer als Griechenland, sodass wohl auch die jüngst verstärkten Diskussionen über eine Aufstockung des ESM auf 1 Bio. Euro in diesem Zusammenhang zu sehen sind. Aber wie hieß es doch erst jüngst von namhaften Politikern (Monti, Draghi): „Die Krise in Europa ist fast überstanden.“, „Das Schlimmste ist vorüber.“ Wenn sie sich da mal nicht irren, allein schon wegen des Risikos "Spanien".