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Wird der Euro zum Risiko für den DAX?

Je teurer der Euro wird, desto größere Hindernisse stehen dem Export im Wege. Deutschland als größte Exportnation ist hier am stärksten betroffen. Mit gewisser Anspannung geht der Blick nach Washington D. C., wo US-Präsident Donald Trump einen aus seiner Sicht zu starken US-Dollar kritisiert hatte. Doch die Bewegung an den Märkten hat sich verselbständigt. Wie stark behindert die erkennbare Stärke des Euro den DAX beim Erreichen des neuesten Zieles, der 13.000-Punkte-Marke?

BÖRSE am Sonntag

Je teurer der Euro wird, desto größere Hindernisse stehen dem Export im Wege. Deutschland als größte Exportnation ist hier am stärksten betroffen. Mit gewisser Anspannung geht der Blick nach Washington D. C., wo US-Präsident Donald Trump einen aus seiner Sicht zu starken US-Dollar kritisiert hatte. Doch die Bewegung an den Märkten hat sich verselbständigt. Wie stark behindert die erkennbare Stärke des Euro den DAX beim Erreichen des neuesten Zieles, der 13.000-Punkte-Marke?

Von Carlo Alberto de Casa

Nach dem Höhenflug der vergangenen Wochen hat der Euro nun die Bremse gezogen. Das Verhältnis zwischen der Einheitswährungund der grünen Banknote ist am Freitagabend mit 1,0930 wieder auf einen Wert von unter 1,10 gesunken. Eine leichte Erholung kündigte sich in den ersten Handelsstunden des Montags mit einem Euro-Dollar-Kurs von 1,950 an. Die Märkte hatten also den Sieg von Emmanuel Macron bei den französischen Wahlen bereits weitestgehend absorbiert und die Euro-Rallye konnte sich nicht fortsetzen.

Auch das Pfund Sterling zeigte eine Abwärtstendenz, was sich vor allem mit den wenig begeisternden makroökonomischen Daten der vergangenen Tage, genauer dem Rückgang der industriellen und verarbeitenden Produktion, begründen lässt. Die Bank of England hat hingegen verlautbart, dass eine schnellere Zinserhöhung möglich sei, falls London und Brüssel eine Übereinkunft in Sachen Brexit träfen. All dies spielt sich am Vorabend der von Theresa May einberufenen vorgezogenen Neuwahlen am 8. Juni ab, bei denen die konservative Partei den Umfragen zufolge eindeutig im Vorteil ist.

Vor diesem Hintergrund hat sich die britische Währung vom 1,30-Kurs zum Dollar entfernt und ist unter 1,29 gerutscht, während das Verhältnis zwischen Euro und Pfund Sterling auf über 0,84 bis 0,847 gestiegen ist. Bei den Rohstoffen hat Erdöl wieder an Terrain gewonnen und ist mit der WTI-Notierung – dem wichtigsten Richtwert für amerikanisches Rohöl – dicht an die 48 Dollar pro Barrel gestoßen. Der Brent steht bei knapp über 50 Dollar.

Interessant wird die Kartellversammlung der OPEC-Produzenten in Wien am 25. Mai. Edelmetalle bleiben schwach mit einem Goldwert von 1.230 Dollar pro Unze, während Silber auf 16,40 Dollar gefallen ist. Der Abstand zwischen Platin und Palladium hat sich verringert: Ersteres wird nunmehr mit 918 Dollar und letzteres mit knapp über 800 Dollar gehandelt.

Carlo Alberto De Casa ist Chief Analyst bei ActivTrades.