boerse am sonntag - headline

Schliekers Woche

New Yorker Sorgen

Amerika spürte diese Woche schon mal den nächsten Krisenschritt, während der eigentliche Tumult am Finanzmarkt weiterging. Die Verkäufe des Einzelhandels brachen in bestimmten Sektoren ein – ausgehend von einer plötzlichen Zurückhaltung der privaten Verbraucher. Den Rückgang spüren auch Kinos, Theater, Restaurants und andere Dienstleister. [mehr]

Der große Ausverkauf

War das nun die – lang ersehnte, möchte man fast sagen, – Panik? Kollabierende Börsen, abstürzender Euro, trübe Ausblicke der Wirtschaft und zögerliche Verbraucher sind die Zutaten zum Albtraumszenario. [mehr]

Kurioses in der Krise

Die gerade vom amerikanischen Steuerzahler mit Milliardenzuschüssen gerettete Versicherung hielt es für angemessen, dass sich die Manager mit Wellness am Pool und Galadinner mal ein wenig erholen konnten. Da ist es nur folgerichtig, dass nun auch eine standesgemäße Fuchsjagd in Großbritannien auf dem Plan stand. Die US-Regierung schäumt, aber was hilft das. [mehr]

Deutschland macht Krisen gründlicher

Wenn es weltweit kriselt, kann man von den Deutschen erwarten, dass sie noch eine Schippe drauflegen, und das mit gewohnter Gründlichkeit. Da hat man doch was eigenes, könnte man sagen. [mehr]

Umbrüche

Welche Zeitenwende uns in der Wirtschaftsverfassung der Welt bevorsteht, können wir derzeit wohl bestenfalls umrisshaft erahnen. Wenn überhaupt. Es trägt das, was wir im täglichen Nachrichtenkreuzfeuer erleben, aber deutliche Züge eines Wandels, der aus der Nähe zum Ereignis nicht zu erkennen ist, sich jedoch schon ankündigt, wenn man einmal ein paar Monate oder nur Wochen zurückblickt. [mehr]

Die Auto-Matik

Seltsam. Die Börse krebst vor sich hin, hat mal einen Aussetzer wie jüngst in New York mit fast 700 Verlustpunkten, alle werden ärmer, und irgendwie hat es doch den Anschein, als sei das Publikum nur noch mäßig interessiert. Haben inzwischen dauernde Krisen auch nur noch eine Aufmerksamkeitsspanne wie Piraten im Indischen Ozean? Das wäre tragisch. [mehr]

Big Business

Die Verbraucher haben das Wort. Seit Freitag läuft offiziell in den USA die erste groß angelegte Feldstudie zum Thema: Wie weit reicht die Finanzkrise? Die Studie trägt den Namen: Weihnachtsgeschäft. [mehr]

Indianer, schmerzfrei

Warum erinnern bloß die wüsten Auseinandersetzungen bei Porsche und Co. an Clankriege in fernen Ländern? Nun gut, unsere Teilnehmer hier sind besser angezogen. Aber grausam ist es doch. Männlicher Wahn herrscht allerorten. Sehr bezeichnend, dass Ministerpräsident Wulff vor Kurzem zum Häuptling „Offenes Wort“ ernannt wurde – von den Veranstaltern der Karl-May-Festspiele. Die müssen ja wissen, was sie tun. Eher gepasst aber hätte wohl: „Der mit dem Fuchs tanzt“, denn als solcher sieht sich sicherlich Ex-VW-Chef Piëch, der sein Lebenswerk mit einer wiedervereinigten Volks-Porsche-Wagen-Firma krönen möchte: Alles unter einem Dach. [mehr]

Menschen, Browser, Sensationen

Der angebliche Kampf der Kulturen geht in die nächste Runde. Google fordert Microsoft auf dessen ureigenstem Markt heraus: dem der Betriebssysteme. Das ist durchaus bemerkenswert. Denn der Suchmaschinenbetreiber ist bis dato vor allem als internetaffin aufgefallen, weniger als PC-orientierter Lieferant von Software. Im Gegenteil – Google vertritt seit jeher die Auffassung, dass künftiges Computing über das Netz erfolgen werde, nicht über die heimische Festplatte. Nun ja: Der Aktienkurs machte einen Sprung, Microsoft verlor. Das will aber noch nichts heißen. Der Kampf wegen der Browser geht momentan zugunsten des kostenlosen „Firefox“ aus. In Europa hat Microsoft extreme Probleme mit seiner Verquickung von Betriebssystem und Internetzugang. Und weltweit stagniert die Nutzung von „Internet Explorer“. [mehr]

Verwirrte Werte

Es treten derzeit einige Haltungen in den Kreisen verantwortlicher Politiker ebenso wie in der Bevölkerung zutage, die auf ein massives Erkenntnisproblem schließen lassen, besonders in Bezug auf die herrschende Finanzkrise (Wort, aber auch Phänomen des Jahres). [mehr]

Auf ein neues Krisenjahr

Während sich 2008 bei unverminderter Krisenstimmung dem Ende zuneigte, gibt es für das neue Jahr nur wenige Zeichen von grundlegender Besserung. [mehr]

Neue Nöte

Die Krisenverhinderer haben es schwer. Denn inzwischen macht man auch die westlichen Notenbanken verantwortlich, wenn es um die Suche nach den Schuldigen für die jetzige Krise geht. Die Hüter des Geldes hätten leichtfertig viel zu viel davon auf den Markt geworfen, jahrelang, mit dessen Hilfe sich dann Unternehmen und Verbraucher günstig verschulden konnten. Dabei kommen die Europäer und ihre EZB noch gut weg im allgemeinen Urteil, aber was hilft das bei einer weltumspannenden Krise? [mehr]

Die Lehre von Geld und Zinsen

Wer das Geheimnis des Geldes und der wirtschaftlichen Zusammenhänge ergründen will, findet spannende Lektüre zuhauf. Noch immer gelten die Klassiker etwas in diesem Metier, die Smiths, Ricardos, Keynes – und auch wenn sich rasend schnell etwas verändert in der Wissenschaft, man meint doch einige Grundzusammenhänge zu kennen. [mehr]

Unsicherheit als Konzept

Viel wird, natürlich, in Davos über die neue Unsicherheit in der Weltwirtschaft gesprochen. Beim heute zu Ende gehenden World Economic Forum waren, wie jedes Jahr, die führenden Manager global operierender Unternehmen vertreten, die einst Ehrfurcht hervorriefen bei den Zaungästen des Forums. Das war diesmal anders. Fast scheint es, als hätten sie die Unsicherheit zum Geschäftskonzept erhoben. [mehr]

Globale Gefahren

Das World Economic Forum, das ab Mittwoch wieder sein alljährliches Treffen in Davos veranstaltet, befindet sich in einem Dilemma – wie derzeit viele Organisationen, die sich auf regelmäßiger Basis mit Wirtschaft und Finanzen auseinandersetzen. Man kann sich rühmen, schon vor einem, sogar vor zwei Jahren auf die sich abzeichnenden Probleme am amerikanischen Immobilienmarkt hingewiesen zu haben, und vor allem im letzten Jahr gab es tatsächlich deutliche Warnungen vor einer Ausweitung der Schieflagen zu einer veritablen Krise. [mehr]

Virtuelle Krise

Die merkwürdige Ruhe, die viele im Lande zu beseelen scheint, wenn es um die herrschende Finanzkrise geht, bestätigt sich nicht nur dem Gefühl nach, sondern auch in Zahlen: [mehr]

Böse Folgen

In der Finanz- und Wirtschaftskrise jagen weiterhin die aktuellen Meldungen über die Ticker, dass es nur so seine Art hat. Sektorenweise geraten die Wirtschaftsthemen in den Fokus, und – endlich einmal – befasst sich auch der deutsche Normalbürger mit dem, wofür man sich sonst irgendwie zu fein ist oder es für nicht so wichtig hält: [mehr]

Niemand wagt was

Die Ausblicke werden düsterer, zugleich auch nebulöser. Wenn es überhaupt welche gibt. Kommentare und Analysen in diesen Tagen lesen sich wie Orakel mit verbundenen Augen. [mehr]

Neue Sitten

Die Anzahl der privaten Anleger, die sich von Banken, Firmen, Finanzvertrieben und Versicherungen falsch beraten fühlen, geht in die Hunderttausende. Die Zeitschrift „Finanztest“ der Stiftung Warentest versammelt in praktisch jeder Ausgabe keineswegs nur Fälle aus dem berüchtigten Graumarkt, sondern Merkwürdigkeiten etablierter Gesellschaften zuhauf. [mehr]

Russische Albträume

Ein Gespenst geht um in Europa. Es ist das Gespenst des Zusammenbruchs im Osten. Wenn unsereiner um seinen Lebensstandard fürchtet, aber immerhin noch in der Lage ist, um Abwrackprämien und Neuwagenerwerb auch für Empfänger steuerfinanzierter Sozialleistungen zu streiten, dann gibt es offenbar entweder eine gigantische Selbsttäuschung oder es ist eine Luxuskrise im Anmarsch. [mehr]

Wenn es denn hilft ...

Irgendjemand scheint wieder Aktien zu mögen. Die Nachfrage ist zwar noch nicht so groß, wie beispielsweise die nach Neuwagen unter Zuhilfenahme von staatlichen Wertvernichtungsprämien, aber es reicht. Wertpapiere sind was wert, da sieht man es mal wieder. Die Daimler, die BMW, Kali und Salz und die BASF, die haben schließlich so ihren Nutzen und auch eine Zukunft. [mehr]

IKB - lieb und teuer

In großer Not war sie, aber es gibt sie noch: die solide Mittelstandsbank IKB aus Düsseldorf. Da, wo die Krise deutschen Boden betrat und weder diese doch im Wesentlichen private Bank verschonte noch die WestLB in der Nachbarschaft. [mehr]

Viel Geld

Die Reichen werden immer ärmer. Im Mutterland des Kapitalismus wird den verdienten Fachkräften der oberen Etagen nun plötzlich 90 Prozent Steuer abverlangt, wenn sie einen Bonus erhalten, eine Treueprämie. [mehr]

Gefühlte Zukunft

Bei der Bahn scheinen ja nun geordnete Verhältnisse einzukehren. In insgesamt recht kurzer Frist hat der Staatskonzern einen neuen Vorstandsvorsitzenden bekommen, der alte hat sich in den Urlaub verabschiedet und verfolgt von dort aus die Abwicklung seines Vertrages, der ja noch ein erkleckliches Weilchen gelaufen wäre – und damit natürlich gewisse finanzielle Ansprüche garantiert. [mehr]

Auch Panikmacher sind Macher

Untätigkeit, Stille gar, oder im Einzelfall auch Nachdenken, das sind nicht die Tugenden in der hiesigen diskutierenden Öffentlichkeit. Aber es gibt mediale Heulbojen, die richten nicht nur Schaden am guten Geschmack an, sondern tun wirklich was für die Verschlechterung der real existierenden Verhältnisse. Zu nennen seien hier solche Koryphäen wie Gesine Schwan, die sich binnen Kurzem ja gern als präsidial abgeklärt in das höchste deutsche Staatsamt wählen lassen will, und der rührende, und zum Glück normalerweise nicht so rührige DGB-Chef Sommer. [mehr]

Und täglich grüßt der Maiszünsler ...

Schon das Wort „Genmais“ (oder beliebige andere Konstruktionen, wie etwa „Genschwein“) zeigt die gedankliche Unordnung bei denjenigen, die gegen die Grüne Gentechnik zu Felde ziehen: Mais – wie Pflanzen generell – ist natürlich immer „Genmais“, denn ohne Gene kein Leben. Aber das ist nur eine Kleinigkeit am Rande. [mehr]

Pleite à la carte

Die Finanz- und Wirtschaftskrise ziehen gemächlich ihre Bahn und bringen immer mal wieder kleine Höhepunkte – so zuletzt die Meldung über den starken Einbruch des Bruttoinlandsprodukts im letzten Quartal. Oder die sich hinziehenden Lösungsansätze für Opel. So richtig will aber keine Katastrophenstimmung aufkommen – es fehlt an den spektakulären Einzelereignissen, wie etwa dem Zusammenbruch von Lehman Brothers oder der KfW-Krise im letzten Jahr. So kann im öffentlichen Raum langsam der Eindruck entstehen: Krise, ja, gibt es wohl – aber auch daran gewöhnt man sich. [mehr]

Gerade jetzt!

In der Krise soll man sich vorbereiten – auf den kommenden Aufschwung. Das heißt nun beileibe nicht, dass damit Gesundbeterei gefordert wäre. Aber das Leben geht tatsächlich weiter, in jeder Hinsicht, und deshalb wird auch das derzeit Erlebte, auch die jetzige Prognoselandschaft eines Tages Geschichte sein. [mehr]

Stochern im Nebel

Es sieht düster aus. Aber für wen? Die neueste Erhebung der Weltbank prognostiziert einen Rückgang der Weltwirtschaft um sagenhafte 3 Prozent. Das wäre in der Tat bitter. Besonders für Deutschland. Hier dürfte es in diesem Jahr zu einem Schrumpfen der Wirtschaft um bis zu 7 Prozent kommen. Das geht im Wesentlichen auf die sinkenden Exporte zurück. Die von der Weltwirtschaft nicht mehr nachgefragten Autos und Maschinen stehen auf Halde – oder werden gar nicht mehr produziert. Nun rätseln die Experten, wie weit die Nebeneffekte der Krise noch gehen werden. Die Europäische Zentralbank hofft, dass bis Mitte 2010 wieder ein spürbares Wirtschaftswachstum einsetzt. Bis dahin sorgen sich die Notenbanker vor allem um den privaten Bankensektor, – möglich wäre eine neue Bankenkrise, wenn eine Erholung nicht rechtzeitig einsetzt. Zwar haben die Banken nach den Hilfsaktionen des Staates wieder genügend Geld in den Tresoren, aber es drohen auch weitere Ausfälle. Noch sind die Lasten aus den Verlusten der berüchtigten toxischen Wertpapiere nicht komplett bekannt oder gar kompensiert. Daneben drohen Ausfälle, wenn weitere Insolvenzen sich häufen. Am Freitag warnten dazu mehrere Hilfsorganisationen vor zunehmender Überschuldung in der Bevölkerung. Da Arbeitslosigkeit zu den Hauptursachen von privater Überschuldung zählt, dürften die Organisationen mit ihrer Prognose wohl recht haben, – denn nach Auslaufen der Kurzarbeiterregelung werden die Arbeitslosenzahlen nochmals stark ansteigen. Mit allen Folgen, die das für die Steuereinnahmen des ja gerade auch schon hoch belasteten Staates hat. [mehr]

Unentwirrbar

So verworren und aufgeladen, hektisch und abseits jeder Planung verlief die Diskussion um die Rettung oder Nicht- Rettung von Opel, dass nackte Zahlen keine Chance hatten. Dabei könnte in ihnen der Weg zu einer Lösung vorgezeichnet sein. Der Münchener Professor und Leiter des ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, hat gnadenlos ermittelt, wo genau der Unfug einer staatlichen Milliardengabe an Opel liegen würde: Die Erhaltung jedes Arbeitsplatzes wäre weitaus teuerer als die Schaffung eines neuen in der Autoindustrie. [mehr]

 

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18 / 2023

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