Das Gezerre um Opel geht munter weiter. Aber es nähert sich unaufhaltsam der Zeitpunkt, ab welchem der traditionsreiche Autobauer nur noch ein Muster ohne Wert ist. Die Aktie der Muttergesellschaft (momentan unter „Motors Liquidation Company“ gehandelt) hat in den letzten Jahren 98 Prozent ihres Wertes verloren. GM ist zwischenzeitlich in die Insolvenz abgetaucht und überraschend wieder erschienen. Dem Konzern gehören außer Opel noch die Hälfte von Isuzu und immerhin ein Fünftel von Suzuki. Also ein gehöriges Standbein im japanischen Markt – früher einmal ist General Motors mit lautem Wehklagen über japanische Marktbeschränkungen aufgefallen, bis sich herausstellte, dass man in dem Land weitgehend vergeblich versuchte, Autos mit Linkslenkung zu verkaufen, was in einem Staat, in dem Linksverkehr herrscht, naturgemäß schwierig ist, und nicht so sehr mit Wettbewerbsbeschränkungen zusammenhängt. Dies nur, um einmal zu zeigen, mit welcher Sorte Management man es hier zu tun hat. Nur zum Trost: Ex-GM-Chef Rick Wagoner gehören 0,03 Prozent der Firma, er leidet also mit (wenn auch auf hohem Niveau). Sein Anteil ist 750.000 Euro wert. Er könnte vermutlich mit den Ersparnissen seiner letzten Jobs den Laden komplett kaufen – 257 Millionen Euro müsste er dafür hinlegen, eine Summe, die in etwa einem Bonus eines Wall-Street-Bankers aus einem eher durchschnittlichen Geschäftsjahr entspricht. Aber lassen wir das. [mehr]