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Tops und Flops >

Tops-Flops der Woche u.a. mit GameStop, Peloton und Delivery Hero

GameStop hat sich mit einem neuen Kursfeuerwerk zurückgemeldet. Optimismus für das Sommergeschäft stützte die Werte aus der Reisebranche. Bei Internetaktien, die 2020 für Furore sorgen, wurde dagegen Kasse gemacht. Peloton und Delivery Hero sind nur zwei prominente Beispiele dafür.

GameStop hat sich mit einem neuen Kursfeuerwerk zurückgemeldet. Optimismus für das Sommergeschäft stützte die Werte aus der Reisebranche. Bei Internetaktien, die 2020 für Furore sorgen, wurde dagegen Kasse gemacht. Peloton und Delivery Hero sind nur zwei prominente Beispiele dafür.

+++ Tops +++


GameStop mit personellem Höhenflug

Die GameStop-Aktie (WKN: A0HGDX) hat sich in der vergangenen Woche mit einer beeindruckenden Performance zurückgemeldet. Es sieht nach einem neuen Aufwärtsimpuls, hervorgerufen durch einen Short-Squeeze aus. Dafür könnte die große Dynamik des Anstiegs sprechen. In der Spitze hatte der Kurs um mehr als 350 % zum Schlussstand aus der Vorwoche zugelegt. Als Auslöser für den jüngsten Höhenflug könnten die bekannt gemachten Personalien sein. Der bisherige Finanzchef Jim Bell geht. Mit Matt Francis (vorher Amazon Web Services) als neuen Technologievorstand, Kelli Durkin (ehemals Chewy) für den Support und Josh Krueger (vorher Amazon, Walmart, QVC) als Leiter der E-Commerce-Fulfillment-Center wird das Management verstärkt. Der im vergangenen Jahr eingestiegene Chewy-Gründer Ryan Cohen stellt damit offenbar die personellen Weichen, um aus dem strauchelnden stationären Computerspielehändler einen schlagkräftigen E-Commerce-Anbieter für Computerspiele zu machen.

Fraport: Optimismus für den Sommer

Der Flughafenbetreiber Fraport (WKN: 577330) gehörte in der vergangenen Woche zu den stärksten Werten in der deutschen Aktienlandschaft. Er war der größte Gewinner im MDAX. Bei den Investoren hat offenbar der Optimismus zugenommen, dass sich die angespannte Lage in der Reisebranche in diesem Sommer wieder bessert. 2020 und Anfang 2021 hatte der Corona-bedingte Lockdown sowie die Reisebeschreibungen in vielen Ländern die Geschäfte belastet. Charttechnisch interessant ist, dass Fraport mit dem Anstieg in der vergangenen Woche zwischenzeitlich über den Widerstand geklettert war, der sich aus den Zwischenhochs von Juni und Dezember 2020 bei 52,40 und 52,85 Euro ableiten lässt. Ein nachhaltiger Ausbruch darüber könnte für einen fortgesetzten Aufwärtsimpuls sprechen.

Neues Allzeithoch bei Marriott International

Marriott International gehört zu den weltweit größten Hotelketten. Die durch Corona verursachte Krise in der Branche ist auch bei dem US-Konzern deutlich in den Ergebnissen ersichtlich, die er in der Vorwoche vorgelegt hatte. Der Umsatz war um 50 % eingebrochen. Beim Nachsteuerergebnis rutschte man in die Verlustzone. Die Aktie (WKN: 913070) ist trotz des schlechten Geschäftsumfelds jedoch seit dem Crash-Tief im März 2020 im Aufwind. Jüngst legte das Papier deutlicher zu. Es schlug sich damit besser als der Gesamtmarkt. Der Kurs markierte sogar neue Rekorde.

+++ Flops +++


Peloton Interactive geht die Puste aus

Die Fitnessbranche wurde von der Corona-Krise arg in Mitleidenschaft gezogen. Ein Nutznießer ist das US-Unternehmen Peloton Interactive (WKN: A2PR0M). Es trifft mit seinem Angebot voll ins Schwarze. Die Amerikaner verkaufen qualitativ hochwertige Bikes und Laufbänder für den Heimgebrauch. Die Hightech-Fitnessgeräte sind mit einem Bildschirm ausgestattet, auf dem Kurse (Live und Aufzeichnungen) mit echten Trainern gestreamt werden. Sie sind rund um die Uhr und jederzeit abrufbar. Das Geschäft boomte in den vergangenen Monaten, was sich auch beim Aktienkurs in einer Rekordfahrt niederschlug. Seit dem Allzeithoch im Januar dieses Jahres scheint dem inzwischen sehr ambitioniert bewerteten Papier jedoch zunehmend die Puste auszugehen. Die Korrektur beschleunigte sich in der vergangenen Woche. Der Wert gehörte zu den größten Verlierern im NASDAQ-100.

Delivery Hero rutscht weiter ab

Die Aktie von Delivery Hero (WKN: A2E4K4) wurde in der vergangenen Woche weiter nach unten durchgereicht. Sie war der schwächste Wert im DAX. „Große“ neue Nachrichten aus dem Unternehmen gab es nicht. Es meldete nur die Festsetzung des Platzierungspreises für neue Aktien, die unter dem bestehendem Aktienoptionsprogramm ausgegeben werden. Ansonsten gab es Berichte, wonach sich die US-Bank Goldman Sachs von 3 Mio. Aktien des Essenslieferdienstes getrennt hat. Beide Nachrichten dürften mit Blick auf den deutlichen Wochenverlust allerdings nur einen minimalen Einfluss gehabt haben. Stattdessen sieht es nach weiteren Gewinnmitnahmen aus. Charttechnisch betrachtet fiel der Kurs unter das Verlaufstief von Januar dieses Jahres bei 121,40 Euro.

MercadoLibre bricht nach unten aus

Internetaktien waren im vergangenen Jahr die Stars an der Börse. Das gilt auch für MercadoLibre (WKN: A0MYNP). Die Geschäftsaktivitäten umfassen vereinfacht ausgedrückt die lateinamerikanischen Adaptionen von Amazon, eBay und PayPal, die in einem eigenen E-Commerce-Ökosystem gebündelt sind. Entwicklung und Perspektiven wussten zu überzeugen, weshalb die Aktie 2020 mit einem Kursplus von fast 200 % zu den Top-10-Performern im NASDAQ-100 gehörte. Vorläufiger Höhepunkt war das Allzeithoch im Januar dieses Jahres bei rund 2.020 US-Dollar. Seither befindet sich das Papier in einer Korrekturphase, wobei die dabei gebildete charttechnische Formation mit dem kräftigen Rückgang in der vergangenen Woche nach unten aufgelöst wurde. Zudem wurde das bisherige Verlaufstief unterschritten. Am 1. März wird die Gesellschaft ihre Ergebnisse für das Schlussquartal und das Gesamtjahr 2020 vorlegen.

Thomas Behnke

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